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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dass ich dich nicht besonders gut leiden kann.«
    Ich spürte, wie mir der Schweiß über die Stirn lief. Er winkte mich mit dem gekrümmten Finger näher zu sich heran. Ich folgte der Aufforderung, bis ich nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Ich hatte mit dem Geruch von Knoblauch oder Zigarren gerechnet. Stattdessen roch er nach einem guten Rasierwasser. Er drohte mir mit dem Finger.
    »Du bist mir was schuldig, Teresa. Du hast mir meinen Sohn weggenommen. Das heißt, du hast eine Schuld zu bezahlen.«
    Mir wurde langsam schwindelig. Vor meinen Augen tanzten die Funken, und es kostete mich große Mühe, tief durchzuatmen. Wenn er meine Not bemerkte, machte er sich jedenfalls keine Gedanken deswegen. Er betrachtete schon wieder seine Hände. Die Nägel waren kurz und sauber. Kein Ring am kleinen Finger.
    Ich wartete ab, weil ich zu verängstigt war, um etwas zu sagen.
    Leise sagte er: »Aber ich bin ein anständiger Mann, Teresa. Du hast vielleicht etwas ganz anderes von mir gehört, aber ich bin ein fairer Mensch. Du schuldest mir was. Aber ich bin bereit, Vergangenes vergangen sein zu lassen, um Christophers Willen. Ich liebe meinen Sohn nämlich wirklich.«
    Ich leckte mir über die Lippen und wartete, dass er weitersprechen würde.
    »Ich möchte, dass Christopher glücklich ist«, sagte er. »Und das wird nicht leicht sein, meine Kleine. Weil er nämlich ins Kittchen geht. Angeblich ist Piedmont ja gar nicht so furchtbar. Aber es gäbe bessere Orte für ihn. Da sind nicht genug Blutsbrüder und viel zu viele Nigger. Ich wollte ihn ja in den Osten verlegen lassen, aber er wollte es nicht. Kinder! Versuch einer, es denen Recht zu machen …«
    Er sah mich wieder an.
    »Christopher ist ein sehr starker Junge. Nicht unterzukriegen. Er kommt überall zurecht, egal wo er ist. Aber das heißt nicht, dass ich nicht das Beste für ihn will. Und das solltest du auch, wenn du ihn liebst.«
    Ich fühlte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, aber es gelang mir, sie zu unterdrücken. »Ja. Natürlich.«
    Er kniff bedrohlich die Augen zusammen. »Mein Sohnemann liebt dich sehr, Teresa. Zu sehr für meinen Geschmack, aber ich kann nicht über sein Herz bestimmen. Und weißt du, was er macht? Er geht für dich ins Gefängnis. Das Mindeste, was wir tun können … wir beide … ist, dass wir versuchen, ihm die Zeit in Piedmont so angenehm wie möglich zu machen. Du kannst mir folgen?«
    »Ich tue alles, was Sie wollen.«
    Er schien mein Gesicht intensiv zu erforschen. Anscheinend gefiel ihm, was er sah, denn er nickte andeutungsweise.
    »Schön, das von dir zu hören. Ich habe nämlich etwas für ihn arrangiert … für dich und ihn. Nur ihr beide. Verstehst du, was ich sagen will?«
    Das tat ich nicht, und meine Verwirrung muss sich in meinem Gesicht gespiegelt haben.
    »Zeit mit ihm ganz allein, Teresa. Ich erwarte von dir, dass du nett zu ihm bist, Mädchen. Wirklich … wirklich … nett.«
    Jetzt ging mir ein Licht auf, aber ich reagierte nicht.
    »Du verstehst mich doch, oder?«
    »Ich glaube schon.«
    Er warf entnervt den Kopf zurück, eine Angewohnheit, die ich auch schon bei Chris gesehen hatte. »Du glaubst schon. Muss ich es dir erst buchstabieren?«
    Ich schüttelte hastig den Kopf.
    »Gut. Wir verstehen uns also; du weißt, was von dir erwartet wird.«
    Ich nickte.
    Donatti lächelte. »Also. Das war doch gar nicht so schlimm, oder?«
    Ich schüttelte wieder den Kopf.
    »Also dann Folgendes, Teresa. Christopher wird in einer Woche verlegt. Wir geben ihm ein, zwei Monate, um sich einzugewöhnen. Wenn es so weit ist, schicke ich jemanden, der dich nach Piedmont bringen wird. Er wird dich ein paar Tage vorher anrufen. Dann hast du genug Zeit, dir etwas für deine Eltern auszudenken. Du sagst ihnen nichts. Das ist eine Sache nur zwischen dir und mir.«
    »Ja. Natürlich.«
    »Und jetzt habe ich ein paar sehr wichtige Ratschläge für dich. Also hör gut zu.«
    Ich wartete.
    Donatti fuhr fort. »Ich werde versuchen, dich als Rechtsberaterin einzuschleusen. Vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht. Aber so oder so, du bist eine Naturschönheit, und das ist ein großes Problem. Wenn du ins Loch gehst, ziehst du ein weites, dunkles, altmodisches Kleid an, mit langen Ärmeln und hohem Kragen. Keine nackte Haut, kleines Mädchen, nicht einmal an den Füßen. Zieh ein paar alte Slipper mit Kniestrümpfen an oder so. Sie lassen dich nicht rein, wenn du Schnürbänder an den Schuhen hast. Kannst du

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