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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sie, dass Harold Creighton pensioniert ist, Officer?«
    »Nein, das wusste ich nicht. Wie ich schon sagte, die Detectives bleiben gern unter sich.« Bontemps fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Es war Creighton. Sie hassten Creighton. Behaupteten, er sei ein Rassist und habe es auf sie abgesehen. Er würde andauernd grundlose Beschuldigungen von sich geben.«
    »Gegen wen?«
    »Gegen sie, gegen ihren Sohn. Sie glaubten, Creighton hätte es auf ihren Sohn abgesehen, weil der Junge irgendwann mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten war.«
    »Und wie?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Ich habe versucht, mich neutral zu verhalten – uns zu verteidigen und gleichzeitig trotzdem die trauernden Eltern zu trösten. Das war eine richtige Gratwanderung.«
    »Was hat Creighton ihnen genau gesagt, dass sie so in Wut geraten sind?«
    »Dass es ein Insider gewesen sein müsse. Denn um diesen ganzen Sch … also, all diese Sachen mit Deanna zu machen, und so leise … müsste es jemand gewesen sein, der sich auskennt. Er hatte das Gefühl, es sei jemand aus der Familie gewesen.«
    »Damit hatte er so Unrecht nicht.«
    »Ja, Sir, natürlich.« Sie fuhr beim Reden aufgeregt mit den Händen durch die Luft. »Aber die Familie behauptete, Creighton mache sich gar nicht erst die Mühe, noch irgendwo anders zu suchen. Hat immer nur auf sie eingehämmert. Gehämmert und gehämmert. Er hat die Eltern behandelt, als stünden sie als Täter vor Gericht.«
    »Wo war Deannas Bruder am Abend des Mordes?«
    »Er übernachtete bei seiner Freundin.«
    »Wunderbares Alibi.«
    »Vielleicht aber auch die Wahrheit. Sie haben ihn nie verhaftet, Sergeant. Creighton hat’s versucht, aber … Sie hätten den Mann mal fluchen hören sollen. Wie unmöglich es ist, Beweise gegen ›diese Schweinebande‹ aufzutreiben, wenn die ›Schweine‹ auch noch so wohnen, blablabla.«
    Das klang kurz und schneidend. Decker gab sich völlig ungerührt. »Haben sich die Eltern auch über die anderen Detectives beschwert?«
    Bontemps verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. »Creighton war der zuständige Beamte. Er hat den Ton angegeben.«
    »Da gibt es ein altes jüdisches Sprichwort«, sagte Decker. »Der Fisch stinkt vom Kopf her.«
    Bontemps kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts. Decker spürte eine plötzliche, heftige Feindseligkeit, die ihn völlig überraschte. Lag das vielleicht daran, dass er etwas Jüdisches erwähnt hatte? Wenn ja, war das ein großes Problem. Aber eins, das bis später warten musste.
    »Ich habe Deannas Akte nicht gelesen«, sagte Decker. »Aber ich hoffe, dass sich das bis zum Abend geändert haben wird. Ich möchte wissen, was aus Sicht der Beamten abgelaufen ist. Aber ich werde auch mit den Eltern reden müssen. Sie haben die fünf weißen Männer nicht gemocht, also gibt es keinen Grund, warum sie ihr Herz für mich entdecken sollten. Also, ich werde eine Verabredung treffen. Und ich möchte, dass Sie mich begleiten. Sie haben Ihnen damals vertraut. Sie wären das ideale Verbindungsglied.«
    Sie wartete einen Moment ab. Ihre Hände lagen verschränkt im Schoß. »Selbstverständlich, Sir. Wann? Jetzt?«
    »Nein, es wird nach Dienstschluss sein müssen, für Sie und mich. Gegen sieben Uhr abends. Es wird von Ihrer freien Zeit abgehen. Ist das ein Problem für Sie, wegen Familie und Kindern?«
    »Keins, das ich nicht lösen könnte. Sieben Uhr ist in Ordnung.«
    »Gut.« Decker setzte sich zurück. »Und jetzt werde ich Ihnen sagen, was das Problem daran ist.«
    »Problem?«
    »Ja. Es gibt ein Problem. Officer, Sie müssen das hier in aller Stille und in Ihrer Freizeit machen. Weil ich nämlich in meiner Freizeit an der Sache arbeite.«
    Decker erklärte ihr den Fall so knapp wie möglich und beobachtete genau, was sie für ein Gesicht machte, während er die Fakten darlegte. Sie versuchte sich gar nichts anmerken zu lassen, aber ein Zucken hier und ein persönlicher Tick da verrieten sie. Als er fertig war, wusste er, dass er sie in eine furchtbare Zwickmühle manövriert hatte, indem er sie heimlich mit ihm arbeiten ließ. Am Ende seiner Ausführungen sagte Bontemps erstmal gar nichts. Sie schien wie vom Donner gerührt.
    Decker sagte in ganz ausgeglichenem Tonfall: »Ich versuche nur, ein paar Morde aufzuklären … zwei, vielleicht sogar drei Morde, wenn Henry Trupp, der Nachtportier, auch noch irgendwie in diesen ganzen Schlamassel verwickelt ist.«
    »Sir, einer dieser Morde ist bereits

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