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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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der Teufel Fliegen. Decker gab seine Waffe ab, ging durch eine Sperre und legte einer Zivilbeamtin an einem von vier glasgesicherten Schaltern seine Papiere vor. Sie forderte ihn auf, einen Moment zu warten. Einige Minuten später trug Decker sich ein und wurde dann per Summer zu den Büros durchgelassen. Er wurde von einem Gefängniswärter in Khaki-Uniform namens Brackson in Empfang genommen. Der Wärter führte ihn zu einem leeren Vernehmungsraum, machte das Licht an und schloss die Tür.
    Das Zimmer war winzig und stank nach Urin. Angegilbte Dämmplatten an Wänden und Decke, ein klebriger, schwarzer Linoleumfußboden. Es gab einen eingebauten Tisch mit angeschraubten Bänken auf jeder Seite, unter denen Handschellen baumelten. Decker quetschte mit Mühe seine Beine unter die Tischplatte. Wenn er und Whitman gleichzeitig sitzen wollten, würden sie mit den Knien aneinander stoßen. Decker zog es vor zu stehen.
    Zehn Minuten später führte Brackson Whitman in Handschellen und blauer Anstaltskleidung herein. Decker musterte den Teenager, der eine schlagartige Verwandlung vom Highschool-Schüler zum schweren Jungen durchgemacht hatte und von den anderen Insassen, die diese Institution bevölkerten, nicht mehr zu unterscheiden war. Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, sein Kopf war fast kahl geschoren. Viel beeindruckender aber war Whitmans Körperbau. Der Bursche musste zwanzig Pfund zugelegt haben, und alles Muskeln.
    Decker sagte: »Machen Sie nur die rechte Hand fest, ich möchte, dass die linke frei bleibt.«
    Brackson nickte und forderte Whitman auf, sich zu setzen, die Hände nach unten, Kopf und Brust auf dem Tisch. Dann kettete er den Jungen mit der rechten Hand am Sitz fest. Erst danach nahm er Whitman die anderen Fesseln ab und sagte ihm, er könne sich wieder aufrichten.
    Whitman kam hoch und starrte die Wand vor sich an. Nachdem der Wärter die Zelle verlassen hatte, lehnte Decker sich an die Tür. »Willst du der Welt mit deiner Frisur etwas mitteilen, Chris?«
    Langsam drehte Whitman sich Decker zu. Seine Augen waren so ausdruckslos wie eh und je. »Ja. Die Mitteilung lautet: Ich mag keine Läuse.«
    »Mit der ›Arischen Brüderschaft, den Neonazis, hat das nichts zu tun?«
    Whitman rieb sich den Nacken. »Was machen Sie hier, Decker? Moment, ich kenne die Antwort. Terry.« Er ließ die Luft ab. »Dumme Kuh. Was zum Teufel hat sie Ihnen erzählt?«
    Decker blieb lange Zeit still. Dann sagte er: »Du hörst dich aber sehr feindselig an, einem Mädchen gegenüber, für das du ins Gefängnis gegangen bist.«
    Whitman fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich liebe das Mädchen wirklich, ich schwöre, ich würde für sie sterben. Aber, Mann, sie ist ein Mädchen. Plapper, plapper, plapper. Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Möchtest du was zu rauchen, Chris?«
    Whitman zuckte die Achseln. »Klar.«
    Decker zündete eine Zigarette an und gab sie Whitman. Der Teenager inhalierte ein paar Mal tief, dann setzte er sich zurück.
    Decker sagte: »Erzähl mir von Cheryl Diggs’ anderen Sexualpartnern.«
    »Es ist vorbei, Mann. Lassen Sie mich meine Zeit in Frieden absitzen.«
    »Und ein bisschen Befriedigung abgreifen, wenn du schon mal dabei bist?«
    Whitmans Augen weiteten sich. Dann ließ er ein leises Lachen hören und sagte nichts.
    »Sie versucht dir zu helfen. Warum hilfst du dir nicht selbst und sprichst mit mir?«
    Whitman schwieg.
    »Hör mir zu, Chris«, sagte Decker. »Ich weiß, was los ist. Jetzt verstehe ich so einiges an deinem Verhalten. Ich weiß, dass du mit einem Mädchen verlobt bist, das fett und hässlich und dumm ist. Im Moment sitzt du in der Hölle. Aber du bist bereit, dich damit abzufinden, weil du auch ein bisschen Zeit mit dem Mädchen bekommst, das du liebst. Wie lange, glaubst du, wird das halten?«
    Whitmans Augen sprühten wütende Funken.
    »Ich weiß, du liebst sie, Chris«, fuhr Decker fort. »Terry ist schön. Sie ist schön und klug, und, ganz ehrlich, sie liebt dich auch. Aber sie ist auch ein sehr junges Küken, mein Junge. Sie ist dir in die Arme gesprungen, weil du ein starker, gut aussehender Kerl bist, bei dem sie sich ausweinen konnte. Wie lange wird es dauern, bis sie einen anderen starken, gut aussehenden Kerl findet, bei dem sie sich ausweinen kann? Irgendeinen Collegehengst, der nicht in diesem Rattenloch hier eingebuch –«
    Whitman warf Decker die Zigarette ins Gesicht. »Machen Sie, dass Sie hier rauskommen!«
    Das glühende Ende traf Decker im

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