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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gesagt. Nur dass er ein alter Furz war.«
    »Glaubst du, sie hat nur angegeben?«
    »Kann schon sein. Wer weiß?«
    »Verheiratet?«
    »Nach dem, was sie erzählt hat, ja.«
    »Sonst noch was über ihn gesagt?«
    »Nein … nicht richtig.«
    »Hatte er Kinder?«
    Whitman zuckte die Achseln.
    »Weißer?«
    »Würde ich annehmen. Cheryl hatte nicht viel für die Brüder über. Hat sie immer Affenärsche genannt.«
    Decker zögerte nur ganz kurz. »Woher die Antipathie?«
    »Ich denke, sie hatte einfach Vorurteile: Sie hatte jedenfalls bestimmt keine richtigen Erfahrungen mit ihnen gemacht. Irgendwie … wie das war, weiß ich nicht mehr … fand sie raus, dass ich eine schwarze Nutte gevögelt hatte. Danach musste ich mich mit Alkohol waschen, bevor sie wieder Sex mit mir haben wollte. Als wäre es ansteckend, schwarz zu sein. Als wäre Schwarzsein wie Aids und würde durch Beischlaf übertragen. Gott, war das Mädchen blöd!«
    »Hast du an dem Abend des Abschlussballs irgendwelche Schwarzen gesehen?«
    Whitman zuckte die Achseln. »Klar. In der Abschlussklasse sind ungefähr ein Dutzend Schwarze. Jeder ist zum Abschlussball gegangen.«
    »Und was ist mit dem Hotel?«
    »Weiß ich nicht mehr. Warum fragen Sie mich nach Schwarzen?«
    »Hast du irgendwelche Schwarzen im Hotel gesehen?«
    »Lassen Sie mich überlegen …« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Irgendjemand vom Hotel in der Nacht in Cheryls Zimmer gekommen?«
    »Was meinen Sie? Wie Trupp?«
    »Ist Trupp zu Cheryls Zimmer heraufgekommen?«
    »Nicht, solange ich da war. War zu sehr damit beschäftigt, den Sexkanal im Hinterzimmer anzusehen.«
    »Ist sonst irgendjemand in Cheryls Zimmer gekommen?«
    »Nur die Clique.«
    »Außer der Clique. Jemand vom Sicherheitsdienst? Vielleicht ein Dienstmädchen, das die Betten aufschlagen wollte?«
    »Da doch nicht. Da haben Sie noch nicht mal einen richtigen Zimmerservice. Wenn man was will, ruft man deren miesen Coffeeshop unten an, und dann kommt irgend so ein besoffener …« Whitman sah auf. »Scheiße. Den hatte ich vergessen.«
    »Wen?«
    »Als ich mit Cheryl fertig war, hab ich im Coffeeshop angerufen und Kaffee bestellt. Ich war so blau. Ich musste unbedingt etwas in den Magen kriegen. Der Typ, der ihn gebracht hat, war schwarz … hellhäutig, aber eindeutig schwarz.«
    Decker blieb ruhig. »Ist der Kellner ins Zimmer gekommen?«
    »Nein«, sagte Whitman. »Cheryl war völlig hinüber. Ich sah keinen Grund, warum sie irgendjemand anderer so sehen sollte. Ich sagte ihm, er solle die Kaffeekanne im Flur abstellen und gehen.«
    »Woher weißt du dann, dass der Kellner schwarz war?«
    »Ich habe die Tür aufgemacht, um ihm ein Trinkgeld zu geben.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich habe den Kaffee getrunken und bin gegangen.«
    »Und Cheryl?«
    »Zu dem Zeitpunkt war sie total weggetreten. Ich weiß noch, wie ich dachte, dass sie tot aussah.« Er zuckte die Achseln. »Vielleicht war sie’s ja.«
    »War Cheryl da immer noch gefesselt?«
    Whitman zwinkerte heftig. »Ich muss die Fesseln abgenommen haben. Ich hätte sie nicht so hängen lassen.«
    »Du erinnerst dich nicht?«
    »Es ist alles sehr verschwommen. Ich war betrunken.«
    »Beschreib mir den Mann vom Zimmerservice.«
    »Ich hab ihn nur etwa zwei Sekunden lang gesehen.«
    »So gut du kannst.«
    »Er war … vielleicht ein paar Jahre älter als ich. Hellhäutiger Typ. Braune Augen, Krisselhaare … hätten Sie nicht gedacht, was?«
    »Weiter.«
    Er starrte Decker wieder an, schien aber durch ihn hindurch zu sehen, während er sich auf ein Bild konzentrierte, das nur in seinem Innern lebte. »Ein Schnurrbart … ein Haarbüschel unter dem Kinn. Ich weiß nicht, wie die offiziell genannt werden. Wir nennen sie Saftbremse.« Er gaffte immer noch ins Nichts. »Zwei … wie kleine Leberflecke über den Augen …«
    »Wie kannst du den Mann so genau beschreiben, Chris, wo du doch so betrunken warst, dass du dich nicht einmal erinnern kannst, ob du Cheryl abgebunden hast.«
    »Ich bin Künstler.« Er zuckte die Achseln. »Gesichter kann ich gut.«
    Decker hielt inne. »Könntest du diesen Kerl für mich zeichnen, Chris?«
    »Ja, den könnte ich zeichnen.« Whitman zögerte. »Wo ist der Haken?«
    »Kein Haken.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    Decker sagte: »Du kannst mir genauso gut vertrauen, Chris. Viel tiefer, als du hier schon bist, geht es nicht mehr.«
    Whitman fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Geben Sie mir Papier und Stift.

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