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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Ich geb Ihnen den Typ. Und dann seien Sie so freundlich und verziehen sich aus meinem Leben.«

38
    Es gelang Decker so gerade eben, das Abendessen mit Rina und den Kindern dazwischenzuschieben, bevor er wieder zu seinem Treffen mit Bontemps loshetzte. Es war eine eilige Mahlzeit, die niemandem Freude machte, denn während er versuchte, ein lockeres Gespräch in Gang zu halten, saß seine Familie schweigend da und sah ihm dabei zu, wie er sein Essen hinunterschlang. Er wusste, dass er kürzer treten musste, aber irgendwie schien er die Bremse nicht zu finden. Als er schließlich am Revier Wilshire ankam, war sein Magen ein einziger verkrampfter Muskel. Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude ab und kam um Viertel vor sechs im Aufenthaltsraum an. Damit blieb ihm gerade genug Zeit, ein paar Tabletten gegen Sodbrennen und Kopfschmerzen mit schwarzem Kaffee hinunterzuspülen.
    Um sechs kam Bontemps zur Tür herein. Sie trug ein karamellfarbenes Kostüm zu einer lockeren schwarzen Bluse und hatte eine große Ledertasche über der Schulter. Sie kaufte sich einen Kaffee und nahm dann neben Decker Platz. Sie wirkte müde, man konnte ihr ansehen, dass sie überall lieber gewesen wäre als hier.
    »Alles in Ordnung, Officer?«, fragte Decker.
    »Es geht mir gut, Sir«, erwiderte Bontemps.
    »Okay«, sagte Decker, »dann nehme ich Sie beim Wort. Ich habe Gelegenheit gehabt, Creightons Akten zum Fall Green zu lesen. Es wurden eine Menge Männer befragt – Verwandte, Nachbarn, Freunde. Deanna scheint keinen Freund gehabt zu haben. Wissen Sie da mehr?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass es einen bestimmten gegeben hätte, Sergeant. Soweit ich weiß, steckten sowohl sie als auch ihre Eltern den größten Teil ihrer Energie in ihre Ausbildung.«
    »Ist sie überhaupt mit Jungs ausgegangen?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Ein intelligentes, attraktives Mädchen …« Decker schüttelte den Kopf. »Sie muss doch irgendeine Art von Freundeskreis gehabt haben.« Er warf einen Blick in seine Notizen und ging zum nächsten Punkt über. »Dem Autopsiebericht nach hat der Täter, wer auch immer sie erwürgt hat, die Luftröhre zerstört. Es gab nichts, was Sie hätten tun können, um sie zu retten. Die Zuckungen dürften reine Nervenzuckungen gewesen sein. Da war nichts mehr zu machen, als Sie ankamen.«
    Er wartete darauf, dass Bontemps etwas sagen würde. Das tat sie nicht.
    Decker sprach weiter: »Unglücklicherweise mussten Sie ihre letzten Momente miterleben. Ich habe auch schon Menschen sterben sehen. Es ist schrecklich. Der einzige Trost, den ich Ihnen bieten kann, ist, dass wir vielleicht eine neue Spur finden können … und das Monster finden, das das getan hat.«
    Bontemps sah Decker an, dann wanderte ihr Blick wieder zu ihrer Kaffeetasse zurück.
    Decker nahm ein Blatt Papier heraus und legte es auf den Tisch. »Sehen Sie sich dieses Gesicht gut an, Officer, und dann stecken Sie’s in Ihre Tasche. Wenn die Greens den Typ da kennen, dann sind wir der Lösung vielleicht ein winziges Schrittchen näher gekommen.«
    Bontemps beäugte das Blatt. »Sieht nicht nach einem unserer Zeichner aus – viel zu viele Einzelheiten.«
    »Sie haben ein gutes Auge. Das hat Christopher Whitman gemalt. Er ist ein Künstler. Whitman hat den Mann in der Nacht von Cheryl Diggs’ Tod im Hotel gesehen. Ich sage nicht, dass es irgendwas zu bedeuten hat, aber es könnte immerhin sein.«
    »Und was sollte ihn daran hindern, einfach eine fiktive Person zu zeichnen?«
    »Gar nichts. Aber wenn es tatsächlich ein erfundenes Gesicht ist, werden die Greens es bei diesen vielen Einzelheiten nicht als jemanden erkennen, den sie schon mal gesehen haben.«
    »Es sei denn, sie kennen irgendeinen armen Kerl, der so aussieht wie der auf dem Bild.«
    »Bontemps, die Zeichnung hat keinerlei Beweiskraft. Wir benutzen sie nur als Hilfsmittel, in Ordnung?«
    »Ja, Sir. Natürlich.« Bontemps warf einen schnellen Blick auf die Uhr, aber Decker merkte es trotzdem.
    »Sind Sie in Zeitnot?«
    Die Frau wurde rot. »Nein, Sir. Ich muss nur mal eben zu Hause anrufen, bevor wir losgehen, und sehen, ob der Babysitter eingetroffen ist. Meine große Tochter passt auf die Kleine auf.«
    Ihre große Tochter? Die Frau sah aus, als wäre sie Ende zwanzig. Decker fragte: »Wie alt ist Ihre große Tochter denn?«
    »Siebzehn.« Sie fing an zu lächeln, nahm sich aber gleich wieder zurück. »Nächstes Jahr kommt sie in die Polizeischule.«
    Decker musterte die

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