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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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du?«
    Terry wurde rot. »Ich … ich habe die Nacht in seiner Wohnung verbracht.«
    »Ah.« Decker schrieb, während er weitersprach. »Hast du einen Schlüssel zu seinem Apartment?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin gestern Abend hingegangen … hab mich vor die Eingangstür gesetzt und gewartet, bis er von der Polizei nach Hause kommt.«
    »Woher wusstest du, dass er auf dem Revier war?«
    Sie legte die Hände aufs Gesicht und ließ sie dann wieder fallen. »Ist Ihre offizielle Bezeichnung Detective oder Sergeant?«
    »Sergeant. Red weiter.«
    Terry sprach sehr langsam. »Ich hatte seit Monaten nicht mit Chris gesprochen. Er redete nicht mehr mit mir, seit ich ihm keine Stunden mehr gab.«
    »Warum?«
    »Ich weiß nicht, warum. Ich nehme an, er war böse auf mich, weil ich vorgeschlagen hatte, er sollte sich jemand anderen suchen, der ihm Nachhilfe gibt.«
    »Warum hast du ihm das vorgeschlagen? Diesmal bitte die Wahrheit, Terry.«
    »Unser Verhältnis wurde … unbequem.«
    »Ist er aufdringlich geworden?«
    »Im Gegenteil.« Sie räusperte sich und trank einen Schluck Kaffee. »Chris war immer unerschütterlich höflich.«
    »Wo war dann das Problem?«
    »Das war das Problem«, sagte Terry. »Zwischen uns gab es Gefühle, die nicht ausgelebt werden konnten. Weil Chris … also lassen wir’s dabei, dass es mit uns nichts werden konnte.«
    Decker sagte langsam: »Er hat dir gesagt, dass er verlobt ist?«
    Terry seufzte erleichtert auf. »Genau! Er ist mit einer anderen verlobt. Zuerst habe ich ihm das nicht geglaubt. Er ist ja noch ein Kind. Ich dachte, es wäre nur ein faule Ausrede … dass er vielleicht schwul war oder mich nicht attraktiv fand. Später fand ich dann heraus, dass das beides nicht so war.«
    Sie sah zur Decke.
    »Irgendwann glaubte ich ihm. Und von da an wurde es ungemütlich zwischen uns. Ich sagte ihm, er solle sich jemand anderen suchen.«
    »Wurde er wütend auf dich?«
    »Total wütend. Er … redete nicht mehr mit mir. Ich wusste, dass es kindisch war, aber deshalb tat es trotzdem weh.«
    »Es hat dir etwas ausgemacht?«
    »Natürlich. Ich mochte ihn sehr. Ich wollte, dass wir Freunde bleiben. Er offenbar nicht.« Sie lachte nervös. »Vielleicht wollte er mich leiden sehen.«
    Sie wurde puterrot.
    »So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte nur lustig sein. Chris war wunderbar beim Unterricht. Wissen Sie, Sergeant, ich habe mich nie von gefährlichen Typen angezogen gefühlt. Bei vielen Mädchen ist das so, aber nicht bei mir.«
    »Was meinst du mit gefährlich?«
    »Ach, Sie wissen schon, diese weißen Möchtegerns, die sich den Kopf rasieren und mit Waffen rumfuchteln, um den Mädchen zu imponieren.« Terry verdrehte ihre goldenen Augen. »Selbst an einer braven Schule wie der Central West High gibt es ein paar von diesen Typen. Sie halten es für cool, andere zu terrorisieren, wissen Sie. Die schließen Wetten ab, wer dieses oder jenes Mädchen als Erster rumkriegt. Einer von denen wollte auch mal Nachhilfe bei mir nehmen. Von wegen ! Ich hab mir eine Ausrede ausgedacht und gesagt, ich sei ausgebucht. Aber er hörte nicht auf, mich zu belästigen. Hat mir so unheimlich drohende Blicke zugeworfen. Und dann stand er plötzlich vor unserer Haustür! Da hatte ich wirklich Angst.«
    »Und was ist passiert?«
    »Zum Glück war das an einem Tag, an dem Chris da war. Das war noch ziemlich am Anfang … vielleicht eine Woche, nachdem Chris und ich mit der Nachhilfe angefangen hatten. Er ging raus und redete mit dem Typ. Ich weiß nicht, was er ihm gesagt hat – ich habe nicht gefragt, und Chris hat es mir nie erzählt –, aber weder dieser junge noch irgendeiner von seinen Freunden hat mich je wieder belästigt.« Sie musterte ihre Fingernägel. »Ich war sehr erleichtert und sehr dankbar.«
    Darauf möcht ich wetten, dachte Decker. Und er wusste das ganz genau.
    »Ich wusste, dass er litt, selbst wenn er wütend auf mich war.« Sie zuckte die Achseln. »Ich wusste nur nicht, wie ich es wieder zurechtbiegen sollte.«
    Decker hob das Kruzifix an und ließ es auf ihre Weste fallen. »Irgendwann war er offenbar nicht mehr böse. Wie kam es dazu?«
    »Das kam ganz plötzlich.« Terry dachte einen Augenblick nach. »Eine Minute redeten wir noch kein Wort miteinander; und dann in der nächsten sprachen wir davon, zusammen wegzulaufen.«
    Decker schrieb unter dem Reden weiter. »Wann war das?«
    »Am Abend des Abschlussballs, stellen Sie sich das bloß mal vor. Und dann passierte diese

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