Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
nahm sie bei der Hand. »Ich bringe dich hoch.«
    Sie waren etwa fünf Minuten fort, dann kam Terry zurück. Sie machte ein Entschuldigung heischendes Gesicht. »Sie kommt nicht viel raus. Meine Stiefmutter bleibt lange weg. Melissa ist ein bisschen unruhig mit Fremden. Die vielen Geschichten, die sie in der Schule zu hören bekommt.«
    »Sie ist deine Schwester?«
    »Halbschwester.«
    In der Küche schrillte ein Wecker. Terry sah auf die Uhr. »Das ist die Waschmaschine. Könnte ich schnell ein paar Sachen in den Trockner werfen?«
    »Nur zu.«
    »Danke.« Sie rannte in die Küche zurück, kam dann wieder und begann, ihre Schulunterlagen beiseite zu räumen. »Sie müssen die Unordnung entschuldigen. Ich breite mich gern aus, wenn ich lerne.«
    »Da gibt es nichts zu entschuldigen«, sagte Decker. »Lernst du für die Abschlussprüfung?«
    »Ja … eigentlich mehr aus Gewohnheit.« Sie sammelte ihre Notizen zusammen. »Im Grunde bin ich schon durch. Wenn nicht irgendeine Katastrophe passiert, gehe ich im Herbst auf die UCLA.«
    »Gratuliere«, sagte Decker. »Ich habe gehört, das ist heutzutage sehr schwierig, an der UCLA angenommen zu werden.«
    Sie zuckte die Achseln. »Diese Aufnahmegeschichte wird ein bisschen überbewertet. So schwer ist es gar nicht.« Sie warf wieder einen Blick auf die Uhr. »Ich bin ein bisschen spät dran. Kann ich das Abendessen in den Ofen schieben?
    Meine Stiefmutter geht nach der Arbeit normalerweise in den Fitnessclub. Und wenn sie dann nach Hause kommt, ist sie ausgehungert und mürrisch. Es dauert nur eine Minute.«
    »Ich habe Zeit.«
    Wieder flog sie in die Küche. Als sie zurückkam, sagte Decker: »Du bist eine viel beschäftigte junge Dame, was?«
    »Ist keine große Sache.«
    »Das ist nett von dir, dass du deiner Stiefmutter hilfst.«
    Sie zuckte die Achseln, aber ihr Gesicht wirkte angespannt.
    Decker sagte: »Oder hast du keine andere Wahl?«
    Terry zwang sich zu einem Lächeln. »Ist schon in Ordnung. Meine Stiefmutter arbeitet als Chefsekretärin bei der Filagree Drug Company. Das ist ein harter Job. Große Verantwortung.« Dann murmelte sie: »Sagt sie jedenfalls.«
    »Und was ist mit deinem Dad?«
    Terry zögerte. »Mein Dad?«
    Decker schwieg. Er wusste, dass er einen Nerv getroffen hatte.
    Terry sagte: »Ach so, klar, mein Dad arbeitet auch. Natürlich.«
    Sehr angespannt. Decker nickte abwartend.
    »Er ist Verwaltungsingenieur für einige von den großen Justizgebäuden in der Innenstadt.« Sie wartete einen Moment ab. »Das ist die schöne Umschreibung für einen Hausmeister.«
    »Das ist eine ehrliche Arbeit«, sagte Decker. »Daran ist nichts auszusetzen.«
    »Es ist besser, als Hamburger zu braten. Das hat er eine Zeit lang auch gemacht.« Terry biss sich auf den Fingernagel, dann setzte sie sich. »Sie haben Recht. Es ist ehrliche Arbeit. Und ich weiß auch, dass mein Dad sehr hart arbeitet. Ich will ihn nicht herabsetzen.«
    »Das weiß ich«, sagte Decker. »Du hast wahrscheinlich nur deine eigenen Probleme.«
    »Wer hat die nicht?« Sie faltete ihre schmalen Hände, legte sie auf die Tischplatte und hielt den Blick auf ihre verschlungenen Finger gerichtet. »Ist der Kaffee in Ordnung?«
    Decker nippte. »Wunderbar.« Dann sagte er leise. »Du weißt, warum ich hier bin, nicht?«
    »Ich nehme an, es geht um Chris Whitman. Was machen Sie. Befragen Sie alle aus der Klasse?«
    »Nur bestimmte Personen«, sagte Decker. »Du warst mit auf der Liste.«
    »Da habe ich aber Glück gehabt.« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Sie räusperte sich und sagte dann lauter: »Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Erzähl mir von Chris.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich kenne ihn aus der Schule. Wir sind im selben Jahrgang.«
    »Ist er mit dir zusammen in irgendeinem Kurs?«
    »Nur im Orchester.«
    »Aha …« Decker nahm seinen Notizblock raus. »Und was spielst du für ein Instrument, Terry?«
    »Ich spiele Geige.« Sie wartete. »Eigentlich spiele ich mehr auf der Geige. Ich bin furchtbar.«
    »Sei bloß nicht zu streng mit dir, junge Dame«, sagte Decker.
    Terry lächelte und sah ihn an. Ihre Augen leuchteten warm wie geschmolzene Butter. »Ich bin nur ehrlich. Ich bin eine erstklassige Schülerin, aber auf der Geige bin ich eine Katastrophe.«
    »Nicht so gut wie Chris, was?«
    »Nein, nicht mal annähernd.«
    »Er ist ein bemerkenswerter Musiker«, sagte er.
    »Ja, das ist er.«
    »Und er ist ein gut aussehender Junge.«
    Terry schwieg.
    »Ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher