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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tatort in Decamerons Haus zu suchen?«
    »Vielleicht waren Decameron und Bram ein Paar«, antwortete Oliver. »Shockley hat die Dinger gefunden und liegen lassen, um Bram zu belasten.«
    »Warum hat Bram sich bei der Verhaftung dann nicht verteidigt?«, fragte Decker. »Warum sollte er einen Mord auf sich nehmen?«
    »Vielleicht gehören die Hefte doch Luke«, entfuhr es Oliver. »Je daran gedacht, dass Luke eine Affäre mit Decameron gehabt haben könnte? Er ist für ein morgendliches Schäferstündchen bei Decameron aufgetaucht … und hat zwei Leichen entdeckt.«
    »Und dann?«, wollte Marge wissen.
    Oliver runzelte die Stirn. »Von da an, war alles so, wie Luke behauptet. Er ist in Panik geraten und hat seinen Bruder Bram angerufen. Der Priester hat als notorisch guter Mensch Lukes Homosexualität gedeckt und die Pornohefte an sich genommen. Am darauf folgenden Tag spielen sie Bäumchen wechsle dich. Luke deckt Bram. Also eines dürfte klar sein, es ist leichter ein schwuler Priester als ein schwuler Ehemann mit zwei Kindern zu sein.«
    »Das ist Hausfrauenlogik, Scott«, konterte Decker. »A deckt B, dann deckt B den A …«
    »Ist das nicht das typische Verhalten von eineiigen Zwillingen?«, verteidigte sich Oliver. »Sie spielen ihre Spielchen mit den Leuten. Schreiben für den Zwillingsbruder Klassenarbeiten, gehen mit den Mädels des anderen aus, Luke zum Beispiel hat Brams Freundin geheiratet. Bram deckt seinen Zwillingsbruder, hält um der Konvention willen alles unter der Decke.«
    »Die Neigungen des Zwillingsbruders zu decken ist eine Sache«, sagte Decker. »Aber einen Mord auf sich zu nehmen, den dieser begangen hat, etwas ganz anderes.«
    Niemand sagte ein Wort.
    »Luke hat erzählt, dass Reggie ihn am Morgen angerufen habe«, begann Decker erneut. »Decameron habe ernst und geschäftsmäßig geklungen. Luke hatte das Gefühl, Decameron wolle ihn vielleicht erpressen.«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Decameron war eine ehrliche Haut. Das sagen alle.« Er lachte. »Verzeihung, Decameron war eine ehrliche, schwule Haut. Warum sollte Decameron ein brillanter Mediziner und ein Mann, dem es Spaß gemacht hat, mit seiner unkonventionellen Lebensweise hausieren zu gehen, plötzlich zu einem so fiesen Mittel wie Erpressung greifen? Luke andererseits ist ein Lügner …«
    »Er hat den Lügendetektortest bestanden.«
    »Weil er ein professioneller Lügner ist. Die tricksen auch Lügendetektoren aus.«
    »Vielleicht hast du Recht«, seufzte Decker. »Aber fangen wir noch mal von vorn an. Die Methode bei allen drei Morden.«
    »Erschießen und Erstechen«, bemerkte Marge.
    »Ja, sehr richtig«, stimmte Decker zu. »Klingt nach mehr als einem Täter, klingt verdächtig nach Bikern. Irgendwelche Ideen?«
    »Die Biker waren wütend auf Sparks. Hatten rausbekommen, dass er nur auf Ihre Innereien scharf war.« Marge zog eine Grimasse. »Mein Gott, das klingt schrecklich.«
    »Das Rache-Motiv«, sagte Decker. »Alte Biker-Mentalität. Diese Kerle haben schon wegen einem Platz auf dem Barhocker getötet. Man kann sich vorstellen, wie die durchgedreht hätten, wenn sie die Wahrheit über Sparks …«
    Decker massierte sich den Nacken.
    »Reine Spekulation. Reden wir von was anderem. Wenn sich Sparks nicht wirklich für seine Biker-Freunde interessiert hat, ihnen sozusagen nur an ›die Herzen‹ wollte, was hatte dann William Waterson mit Emmanuel ›Grease Pit‹ Sanchez oben im Canyon County zu schaffen?«
    »Hat den Bikern Geld gegeben, damit sie gegen die Helmpflicht kämpfen«, sagte Marge.
    »Zu Sparks’ Lebzeiten ein plausibles Argument. Kann verstehen, dass er ihr Anliegen finanziell unterstützt hat. Aber glaubt ihr wirklich, er hat sie auch noch in seinem Testament bedacht?«
    »Warum nicht?«, entgegnete Marge. »Zum Wohle der zukünftigen Herzchirurgie.«
    »Ihr seid beide auf dem Holzweg«, erklärte Oliver. »Was haben die Biker mit Leonard und Decameron zu tun?«
    »Ich finde, wir sind alle zu müde«, stöhnte Decker. »Ich kann nicht mehr denken. Vielleicht fällt euch im Traum was ein. Erledigen wir noch den Papierkram.« Er stand auf und öffnete die Tür. »Bis morgen.«
    »Heißt das, wir sind entlassen?«, fragte Marge.
    »So ist es. Wäre gern noch vor dem Morgengrauen zu Hause.«
    »Verdammt bossy von dir, Pete!«, sagte Marge.
    Decker grinste. »Es ist einsam an der Spitze.«
    Rina blinzelte in die grelle, warme Morgensonne, während sie mit fünf Einkaufstüten im Arm vom Wagen zur Haustür

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