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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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post facto möglich ist.« Sie lächelte. »Aber ich bin gewillt, wenn du gewillt bist.«
    »Hör auf! Ich bin nicht in der Laune für solche Spielchen.«
    »Du darfst ja wütend sein. Nur meinen Schwur musst du mir erlassen. Wenigstens das. Dann habe ich die Sünde nicht begangen, mein Versprechen nicht gebrochen.«
    »Mein Gott!« Decker stapfte aus der Tür in den Hinterhof hinaus. Rina folgte ihm zu den Stallungen. Decker griff nach einer Mistgabel.
    »Peter, du hast deine guten Sachen an, ein weißes Hemd.«
    »Den Viechern ist es egal, wie ich gekleidet bin«, entgegnete er wütend.
    »Peter, bitte!«
    Decker riss einen Heuballen auf. »Oh, entschuldige! Könntest du freundlicherweise zur Seite gehen oder willst du eine Ladung Heu ins Gesicht?«
    »Können wir einfach miteinander reden?«
    »Geh erst aus dem Weg.«
    Rina trat zur Seite. »Kannst du nicht die Gabel wegstellen?«
    »Nein.«
    »Es tut mir wirklich Leid.«
    »Schön.« Er stieß die Gabel in den nächsten Ballen und lockerte ihn auf. »Du bist von deinem Versprechen erlöst. Darf ich dann vielleicht jetzt mal allein sein?«
    »Willst du nicht wissen, warum ich zu ihm gefahren bin?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Interessiert es dich gar nicht, worüber wir gesprochen haben?«
    Decker begann eine frische Lage Heu im Stall auszubringen und Gleichgültigkeit vorzutäuschen. Trotzdem war er neugierig. »Wenn du reden willst, bitte«, sagte er gelangweilt. »Vielleicht höre ich zu.«
    »Ich kann nicht mit dir reden, wenn du mit der Gabel vor mir rumfuchtelst.«
    »Dann musst du warten!«
    »Du bist unmöglich!« Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte ins Haus zurück.
    Decker warf die Gabel beiseite und folgte ihr. »Ich bin unmöglich? Ich? Ich habe kein Versprechen gebrochen! Ich habe dich nicht in deinem Job kompromittiert!«
    »Ich habe dich nicht kompromittiert!«
    »Doch, das hast du, Rina. Du kannst es drehen und wenden, wie du willst.«
    »Das ist also der Lohn dafür, dass ich ehrlich war.«
    »Nein, das ist der Lohn für ein gebrochenes Versprechen und Unaufrichtigkeit.«
    Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Augen blitzten. »Ich konnte ihn doch nicht einfach allein lassen, Peter. Das tut man nicht. Nicht unter Freunden.«
    »Du hast mir gegenüber loyal zu sein und sonst …«
    »Loyal gegenüber deinem Job, aber illoyal gegen einen Menschen? Ist das die Wahl, die du mir zugestehst? Besten Dank. Ich entscheide mich für den Menschen.«
    »Warum riskierst du deinen Ruf und meinen Job für diesen Mann?«, fuhr er sie an. »Normalerweise tut man das nur für Menschen, die man liebt!«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn durchdringend an. »Was willst du eigentlich wirklich von mir wissen, Peter? Warum spuckst du’s nicht einfach aus?«
    Decker atmete tief. »Wissen? Gar nichts will ich von dir wissen. Ist das klar?« Er starrte auf sein schweißnasses Hemd. »Ich ziehe mich lieber noch mal um.«
    Rina fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Warte eine Sekunde. Ich bin noch nicht fertig … mit meinen Geständnissen.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an. »Da kommt noch mehr?«
    »Leider ja. Ich habe eines deiner Telefongespräche belauscht, das Telefonat mit Marge und Scott Oliver. Ich weiß von Brams Safe und den Magazinen …«
    Decker verschlug es die Sprache. »Ist das alles?«
    »Ja, so ungefähr.« Sie lächelte scheu. »Sieht so aus, als hätte ich bis Jom Kippur, den Sühnetag, ’ne Menge aufzuarbeiten.«
    Decker machte den Mund zu. »Was immer deine Gründe gewesen sind, Rina, dein Benehmen ist unentschuldbar.«
    »Das tut mir Leid.«
    »Das reicht nicht, Kleines. Diesmal nicht.« Damit ging er aus der Küche.
    Rina wandte sich wieder dem Essen zu, ihre Augen schwammen in Tränen. Sie klappte die Backofentür auf und bestrich den Braten erneut mit Sauce. Es sah alles wunderbar aus, duftete köstlich, aber ihr war der Appetit vergangen.
    Es klingelte an der Tür.
    Das war genau das, was sie jetzt brauchte.
    Rina nahm die Schürze ab, ließ ihr Haar jedoch unbedeckt. Schließlich war es nur Marge. Sie öffnete. Das Lächeln wäre ihr beinahe vergangen. Neben Marge stand Scott Oliver.
    »Er ist mir bis nach Hause gefolgt«, erklärte Marge. »Meinst du, es findet sich noch ein Knochen für ihn?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass er sogar eine ganze Portion kriegt«, antwortete Rina. »Herzlich willkommen, Detective.«
    »Hallo, Mrs. Decker.« Oliver hielt ihr einen Strauß Frühlingsblumen hin. »Danke für

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