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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tisch bat, waren Peter und sie wie Turteltauben. Marge fand das Geturtel unangenehmer als die spannungsgeladene Frostigkeit zuvor.
    Wie erwartet, war das Essen ausgezeichnet. Der erste Gang war eine Erbspüreesuppe mit Markknochen. Es folgte ein Zwischengericht aus Salat mit Orangen, Mandeln und Frühlingszwiebeln. Der Hauptgang war Lammkarree mit einem Reisauflauf und Kürbismousse.
    Köstliche Gerichte in großen Mengen. Marge aß zwei Portionen, Decker und Oliver drei. Rinas Söhne aßen nicht, sie schlangen. Nette Kinder, dachte Marge. Höflich und aufmerksam. Trotzdem war klar, dass sie das Essen so schnell wie möglich hinter sich bringen wollten. Sobald sie den Tisch abgeräumt hatten, entschuldigten sie sich mit Hausaufgaben!
    Rina schenkte Kaffee aus. Oliver betrachtete Tasse und Unterteller skeptisch. »Kann zu viel essen tödlich sein?«
    »Ich habe mal von einem Ritter gelesen, der an einer geplatzten Blase gestorben ist«, erwiderte Rina.
    »Wie appetitlich«, bemerkte Decker.
    »Beim Kaffee passe ich«, sagte Oliver prompt.
    »Unsinn.« Rina stellte die Tasse vor ihm ab. »Ein bisschen koffeinfreier Kaffee hat noch niemandem geschadet.«
    »Erzähl das dem Ritter.«
    »Ich glaube, das mit dem Ritter war so … Er war bei einem Bankett des Königs und hatte literweise Wein getrunken. Offenbar war es damals nicht erlaubt, sich von der Tafel zu entfernen, bevor das Gelage nicht zu Ende war.«
    Oliver verdrehte die Augen.
    »Es gibt noch Nachtisch.«
    »Nicht für mich, danke!«, flehte Oliver.
    »Etwas Süßes kann jeder im Leben brauchen«, erklärte Rina. Sie stand schon in der Küchentür. »Bin gleich wieder da.«
    »Die Frau hat Ameisen im Hintern«, murmelte Marge, als Rina verschwunden war.
    »Kann manchmal ganz schön lästig sein.« Decker lächelte. »Aber tief im Herzen ist sie ein gutes Kind.«
    »Also wie ein Kind sieht sie für mich wirklich nicht aus«, bemerkte Oliver.
    »Pass auf dein loses Mundwerk auf!«, mahnte Decker.
    Oliver grinste gezwungen. »Jetzt, da ihr beide wieder gut aufeinander zu sprechen seid, könntest du sie doch mal fragen …«
    »Nein.«
    »Deck, sie weiß vielleicht was.«
    »Sie weiß nichts.«
    »Dann hast du sie also doch gefragt?«
    »Nein, ich habe sie nicht gefragt«, entgegnete Decker. »Aber sie weiß trotzdem nichts. Sonst hätte sie’s mir gesagt.«
    »Deck, woher soll sie wissen, was wichtig ist?«
    »Wo er Recht hat, hat er Recht, Pete«, pflichtete Marge bei.
    »Ich könnte mal vorsichtig …«
    »Kommt nicht in die Tüte.«
    »Ich könnte sie doch einfach fragen …«
    »Mich was fragen?«, wollte Rina wissen und trug einen Teller mit einem glasierten Kuchen herein.
    »Nichts«, wehrte Decker ab.
    »Worüber Sie und Bram gesprochen haben«, erklärte Oliver.
    Decker wurde rot vor Wut, hielt jedoch den Mund. Rina stellte den Kuchen ab.
    »Ich wollte es ihm ja sagen«, wandte sie sich an Oliver. »Er war nicht interessiert.«
    »Das reicht jetzt, Rina.«
    »Sie redet nicht mit dir«, sagte Oliver. »Sie redet mit mir …«
    »Du bist in meinem Haus, Scotty.«
    »Vermasseln wir uns dieses gemütliche Essen nicht«, mahnte Rina. »Ich bin sicher, Peter hat seine Gründe, warum er das Thema wechseln möchte.« Sie küsste ihren Mann aufs Haar. »Möchtest du ein Stück Kuchen, Lieber?«
    Decker starrte sie wütend an. Dann schweifte sein Blick über die Gesichter der Kollegen. »Also sag uns, worüber ihr geredet habt«, raunzte er schließlich.
    »Leider gibt’s da nicht viel zu sagen.« Sie schnitt Peter ein Stück Kuchen ab. »Ging um ganz persönliche Dinge. Um meinen verstorbenen Mann, Brams Beziehung zu seinen Geschwistern.«
    »Die Mordanklagen gegen ihn hat er nicht erwähnt?«, fragte Oliver.
    »Er hat niemanden umgebracht«, entgegnete Rina. »Dazu ist er gar nicht fähig.«
    »Ja, ja. Er ist ein Heiliger«, bemerkte Decker. »Deshalb hatte er auch blutige Klamotten im Safe.«
    Marge sah Decker an und legte den Finger an die Lippen.
    »Sie weiß über den Safe Bescheid, Marge«, murmelte Decker. »Hab doch gesagt, dass sie unser Telefongespräch belauscht hat.«
    Marges Augen wurden groß. »Rina, das ist unanständig.«
    »Richtig unanständig«, bekräftigte Oliver. »Könnte ich gewesen sein.«
    »So Leid’s mir tut, aber ich bereue nichts. Es ging um das Leben meines Freundes. Das ist alles.«
    »Meinst du, du könntest vielleicht um meinetwillen etwas mehr Demut und Zurückhaltung an den Tag legen?«, brauste Decker auf.
    »Peter, ich

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