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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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»Eine Tablette dürfte für die Nacht genügen.«
    »Das ist gut.« Paul ging auf und ab. Seine Lider zuckten. »Die Fernsehnachrichten bringen die Meldung an erster Stelle. Sie zeigen Bilder von Dads Wagen. Ich glaube nicht, dass sie das ertragen könnte.«
    »Das Telefon hat nonstop geklingelt«, berichtete Michael. »Hier im Wohnzimmer hab ich den Stecker rausgezogen. Aber man kann’s in der Küche hören.«
    »Anrufbeantworter an?«
    »ja. Aber das Band ist bald zu Ende«, erwiderte Michael.
    »Gut, dann machen wir Folgendes«, begann Bram. »Du besprichst eine neue Ansage, Michael. Und zwar mit dem Wortlaut: ›Die Familie Sparks dankt Ihnen für Ihre Anteilnahme und Ihr Mitgefühl. Für den Fall, dass Sie Dr. Azor Moses Sparks persönlich die letzte Ehre erweisen möchten, findet ein Gedenkgottesdienst statt. Und zwar um …«‹ Er sah sich in der Runde um. »Wann denn, Herrschaften?«
    »Hältst du den Gottesdienst?«, fragte Paul prompt.
    »Keine Sorge, nicht nach katholischem Ritus«, entgegnete Bram. »Aber ich überlass das gern dir, wenn du Wert drauf legst …«
    Paul ging weiter schweigend auf und ab, die Augenlider immer in Bewegung.
    »Um wie viel Uhr?«, wiederholte Bram.
    »Zwei Uhr?«, schlug Luke vor.
    »Was ist mit Onkel Caleb? Er will sicher dabei sein.«
    »Richtig«, stimmte Bram zu. »Ich ruf ihn an. Wie wär’s mit drei Uhr? Dann hätte er genug Zeit, herzukommen.«
    Alle nickten.
    Bram wandte sich wieder an Michael. »Also: ›Ein Gedenkgottesdienst um drei Uhr nachmittags in der First Church of the Christ Child. Anstelle von Blumen bittet die Familie im Namen von Dr. Sparks um Spenden für örtliche Wohltätigkeitsprojekte.‹ Ist das so in Ordnung?«
    Schweigen im Saal.
    »Geh und sprich die Ansage auf Band, Michael«, wandte Bram sich an den Bruder. »Und dann ruf Dads Kirche an und sag ihnen, was wir vorhaben.«
    »Ich sollte das vielleicht mit Pastor Collins abklären«, schlug Michael vor.
    »Ja, sicher. Ruf ihn an. Dann gibt’s bestimmt keine Probleme.«
    Ohne weitere Erwiderung verließ Michael den Raum.
    Bram sah Decker an. »Mein Vater war ein bekannter Mann. Wir müssen mit großer Anteilnahme rechnen. Die Polizei ist doch sicher bereit, für die Regelung des Verkehrs zu sorgen, oder? Ich meine, damit alles reibungslos über die Bühne geht?«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach Decker.
    »Danke«, sagte Bram. »Wer holt Onkel Caleb vom Flugplatz ab?«
    »Das mache ich«, erbot sich Paul. »Ich muss nur wissen wann und wo.«
    Erneutes Schweigen.
    »Wie hat sich das nur so schnell rumgesprochen?«, wollte Paul von Decker wissen.
    »Reporter haben viele Kontakte.« Decker zückte sein Notizbuch. »Jemand hat den Mund nicht halten können. Tut mir Leid.«
    Maggie kehrte mit einer Tasse Tee zurück und reichte sie dem Priester. »Du siehst blass aus. Willst du dich nicht hinlegen?«, schlug Bram vor.
    »Mir geht’s gut«, erwiderte sie lahm.
    »Dann setz dich wenigstens zu mir!«, forderte Bram sie auf.
    Maggie kuschelte sich in die Arme ihres Bruders.
    Paul nahm heftig blinzelnd in einem Sessel Platz. »Kann vielleicht jetzt mal jemand erklären, was passiert ist?«
    Decker griff nach seinen Notizen. »Der Wagen Ihres Vaters wurde von einem Hilfskellner in der Straße hinter dem Tracadero’s gegen … halb neun Uhr heute Abend entdeckt«, begann Decker. »Der Buick hatte in einem merkwürdigen Winkel geparkt. Das hat den jungen Mann neugierig gemacht. Er hat in den Wagen gesehen und einen Toten entdeckt …«
    »Wie …«, begann Paul. »Wie ist es …«
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht«, fiel Maggie ihm ins Wort, »aber auf Einzelheiten kann ich verzichten.«
    »Ich auch.« Luke wandte sich an seinen Zwillingsbruder. »War’s schlimm?«
    Bram schüttelte nur den Kopf. Deckers Blick schweifte zwischen den Zwillingen hin und her. Sie sahen sich nicht nur ähnlich, sondern hatten auch die gleiche tiefe Stimme, die gleiche Sprechweise.
    »Wenn Sie möchten, Mr. Sparks kann ich Ihnen mehr unter vier Augen mitteilen«, wandte Decker sich an Paul. »Zuerst möchte ich nur Folgendes sagen … Wir haben im Moment weder einen Verdächtigen noch ein Motiv. Unsere Leute am Tatort …«
    »Weiß jemand, was Dad im Tracadero’s wollte?«, warf Luke ein.
    »Lieutenant Decker und ich haben das schon erörtert«, erwiderte Bram. »Ich habe nicht die geringste Idee.«
    »Ich auch nicht«, meldete sich Michael zurück.
    Paul stand auf, starrte zur Decke. Die Geste schien seine

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