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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Decker.
    »Sehr gut, Lieutenant. Ich verstehe jetzt, warum …« Er hielt mitten im Satz inne. »Na, jedenfalls hat Dad den Verkäufer im Sturm erobert. Sie waren sofort die besten Freunde. Das ist schon ein paar Jahre her. Seither hat er seine Maschine in schwerer Lederkluft häufig gefahren. Granddaddy Sparks haben sie ihn genannt.«
    Bram warf einen Blick auf die Karte und gab sie Decker zurück.
    »Offenbar hat ihm die Sache mehr Spaß gemacht, als er je zugegeben hat. Was für meinen Vater typisch war. Er hat alles für sich behalten. Gut zu wissen, dass auch mein Vater seine Träume hatte.«
    »Haben Sie seine Clubkameraden auch zum Gedenkgottesdienst morgen Nachmittag eingeladen?«
    »Sie meinen seine Motorradfreunde?«
    »Ja.«
    »Nein. Heute Abend habe ich nur die Verwandten und Dads Freunde von der Kirche angerufen. Ich weiß nicht mal, wie und wo ich diese Jungs erreichen kann.«
    Er dachte einen Moment nach.
    »Ich könnte es morgen mal beim Harley-Händler versuchen.« Der Priester lächelte unwillkürlich. »Das wird was geben. Dads Motorradfreunde neben den Damen aus der Kirche.« Seine Augen wurden feucht. »Es ist so sinnlos … Eine furchtbare Tragödie. So sehr ich mich auch bemühe, versuche es als Gottes Wille zu sehen – denn wir sind alle in Gottes Hand – frage ich mich doch ständig: Warum ausgerechnet mein Vater? Warum Azor Moses Sparks? Der Mann, der so viel Gutes getan hat. Eine so sinnlose Verschwendung …!«
    »Tut mir Leid.« Decker wartete einen Moment. »Ich habe noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Ich habe vorhin mit einigen meiner Detectives die Notizen verglichen. Haben Sie das Sonntagsessen häufig mit ihrer Familie eingenommen?«
    Bram sah Decker an. »Warum fragen Sie?«
    »Bitte, Pater. Beantworten Sie einfach meine Frage.«
    »Wenn ich keine kirchlichen Verpflichtungen hatte, habe ich das Sonntagsessen mit meiner Familie eingenommen, ja. Warum?«
    »Gab es je Spannungen bei Tisch?«
    Sparks musterte Decker skeptisch. »Bei solchen Gelegenheiten sind Menschen mit den unterschiedlichsten Ansichten versammelt. Sicher gab es da mal Differenzen. Aber im Allgemeinen verliefen diese Mahlzeiten in erstaunlich harmonischer Atmosphäre. Sie dürfen uns nicht nur danach beurteilen, wie sie uns heute Abend erlebt haben.«
    »Das ist mir klar.«
    »Es ist sicher nicht nur, weil wir alle noch unter Schock stehen. Meine Geschwister und ich haben großen Respekt vor unseren Eltern. Wir halten Konflikte auf ein Minimum beschränkt, wenn sie in der Nähe sind.«
    »Immer?«
    Erneut starrte Sparks Decker prüfend an. »Worauf wollen Sie hinaus, Lieutenant?«
    »Ihr Vater hatte einmal eine Kollegin und ihren Ehemann zum Essen eingeladen.«
    »Eine Kollegin und ihren Ehemann?« Bram strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Dr. Fulton. Ihr Mann heißt Drew. Drew McFadden. Komisch. Gestern Abend konnte ich mich an ihren Namen nicht erinnern. Der ihres Mannes ist mir sofort wieder eingefallen. Dabei bin ich ihm nur zweimal begegnet. Was würde Freud wohl dazu sagen?«
    Decker schwieg.
    »Vielleicht hat er einen größeren Eindruck auf mich gemacht als sie«, fuhr Sparks fort. »Aber was ist mit diesem Essen?«
    Decker sah dem Priester in die Augen. »Er hat gesagt, Sie hätten einen heftigen Streit mit Ihrem Vater gehabt. Es sei um böse, sündige Gedanken gegangen.«
    Sparks wich Deckers Blick nicht aus. »Ich streite nicht mit meinem Vater, Lieutenant.«
    »Vielleicht sollte ich dann sagen, Ihr Vater habe mit Ihnen gestritten«, verbesserte sich Decker.
    Sparks strich erneut eine Haarsträhne zurück. »Ich weiß nichts über Mr. McFadden oder seine Frau, Dr. Fulton, oder ihre Beziehung zueinander. Gar nichts. Verstehen Sie?«
    »Durchaus.«
    »Diese Abschweifung ist daher rein theoretischer Natur, okay?«
    »Fahren Sie fort.«
    »Ich nehme an, Mr. McFadden ist eher ein passiver Charakter. Ein Typ, der gern in den Hintergrund tritt, seine Frau das Geld verdienen lässt, und ansonsten macht, was er will. Eine Person, die es zulässt, dass andere ihr Leben bestimmen, ist meistens konfliktscheu. Ich halte es demnach für möglich, dass ein solcher Mensch in seiner Sichtweise eine theologische Diskussion als Streit missdeutet.«
    »Eine hitzige theologische Diskussion?«
    »Nicht hitzig. Auch nicht heftiger als das, was Sie gestern Abend zwischen mir und meiner Schwester Eva erlebt haben. Würden Sie das hitzig nennen?«
    »Sie war sichtlich erregt.«
    »Sie war völlig durcheinander. Der

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