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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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angerufen hast?«
    »Was glaubst du wohl? Sie macht sich natürlich schreckliche Sorgen um dich.«
    »Wetten, dass Sie dich eingeladen hat, sie zu trösten!«
    »Fang nicht wieder …«
    »Sie hat dich nicht gebeten, zu ihr zu kommen?«
    Bram schwieg. Luke klatschte in die Hände und zeigte auf den Bruder. »Erwischt! Und? Bist du hingefahren?«
    »Nein, bin ich nicht! Es ist nicht mein Zuhause, und ich war bestimmt nicht in der Stimmung, den Seelsorger zu geben.« Brams Züge wurden hart. »Du hättest sie anrufen müssen. Du. Nicht ich. Du solltest nach Hause fahren und bei ihr sein.«
    »Warum nicht du? Sie war deine Freundin.«
    Bram schloss die Augen, legte den Kopf in die Hände. Dann sah er auf. »Das ist fast zwei Jahrzehnte her. Die Dinge ändern sich … in fast zwanzig Jahren. Außerdem bin ich in der Highschool noch kein Priester gewesen.«
    »Du wirkst so beruhigend auf sie, Bruderherz. Tu’s für mich.«
    »Ich hab es satt, Dana zu beruhigen, Luke. Ehrlich gesagt, steht Dana mir bis hier!« Bram legte die Hand unters Kinn. »Ich bin es leid, den Prellbock zwischen euch zu spielen. Du hast sie geheiratet. Nicht ich. Also kümmere dich um sie.«
    »Schon gut. Schon gut. Ich fahr ja nach Hause.« Luke rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, machte jedoch keine Anstalten aufzustehen. Er trank Tee und betrachtete seinen Bruder aus verquollenen Augen. »Wer, zum Teufel, hat Dad ermordet?«
    Bram schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Ich komme mir vor, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf gekriegt. Mir fallen nicht mal die richtigen Fragen ein.«
    »Stell lieber keine Fragen«, sagte Bram. »Und denk nicht nach. Macht einen nur verrückt. Überlass das Grübeln der Polizei. Lass sie die Fragen stellen.«
    »Wenn der Lieutenant nur mehr gesagt hätte. Nicht die grausigen Details. Auf die lege ich keinen Wert. Aber zumindest ein paar Einzelheiten. Er muss doch irgendwelche Theorien haben. Die hätten mich interessiert. Aber ich hab nur da gesessen wie ein Idiot.« Seine Augen wurden feucht. »Er hätte uns besser informieren müssen.«
    »Er war vor kurzem noch hier bei mir im Büro.«
    »Was wollte er?«
    »Er hat mich über Dad und seine Freunde, die Asphalt-Cowboys, ausgefragt.«
    »Wie hat er das denn rausgekriegt?«
    »Dad hat sich Visitenkarten drucken lassen. Ein Harley-Emblem mit dem Namen ›Ace Sparks‹ darauf. Ist das zu fassen?«
    »Mach Witze?« Luke lehnte sich zurück. »Der gute alte Azor und ein Leben voller Träume?«
    »Sieht so aus.«
    »Das ist irre.« Luke lächelte. »Vielleicht hatte er eine vollbusige Biker-Braut nebenher.«
    »Werd nicht geschmacklos.«
    »Heißt es nicht, die schlimmsten Sünder beten am lautesten?«
    Bram wollte den Bruder schon zurechtweisen, brachte jedoch nur ein leises Lachen heraus. Er wurde ernst. »Die Welt ist verrückt! Da löscht irgendein Tier das Leben eines so großartigen Menschen einfach aus …«
    »Du glaubst also, dass er ein zufälliges Opfer war? Der Mord ein Akt purer Gewalt?«
    »Ja, natürlich.« Bram machte eine Pause. »Du nicht?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«
    Im Zimmer war es plötzlich still.
    »Paul hat übrigens William Waterson erreicht«, begann Luke schließlich. »Er ist sofort gekommen und hat uns sein tiefst empfundenes Beileid ausgedrückt.«
    »Wie nett von ihm.«
    »Waterson will das Begräbnis übernehmen, es aus Dads Vermögen bezahlen, das natürlich in voller Höhe an Mom geht.«
    »Macht Sinn.«
    »Es ist ein großes Vermögen, Bruderherz. Wir konnten ihm keine genauen Zahlen entlocken, aber es war klar, dass Dad eine Menge Geld wert war. Mehr als wir je …«
    »Mom wird jetzt Hilfe und Unterstützung brauchen«, fiel Bram ihm ins Wort. »Ein Segen, dass sie sich um Geld nicht zu sorgen braucht.«
    »Ich frage mich nur, ob Mom allein damit zurechtkommt.«
    Der Priester sah seinen Zwillingsbruder abwartend an.
    »Mom ist nicht Dad«, fuhr Luke fort. »Ihr fällt plötzlich ein Vermögen in den Schoß. Und sie war nie im Leben mit Summen dieser Größenordnung befasst … Ich möchte verhindern, dass man sie ausnimmt wie eine Weihnachtsgans.«
    »Sie ist nicht hilflos ohne Dad.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Das Haushaltsgeld hat immer sie allein verwaltet …«
    »Das ist nicht dasselbe. Eine siebenstellige Summe zu investieren und zu verwalten steht auf einem anderen Blatt. Dad hat immer alles für sie erledigt, Goldenboy. Ich schlage nur vor, dass wir auf sie aufpassen

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