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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sollten.«
    »Gut. Passen wir eben auf.«
    Luke kratzte sich am Kopf. »Waterson hat außerdem noch eine Versicherungspolice erwähnt.«
    »Gut.«
    »Handelt sich um sechs Millionen, um genau zu sein.«
    »Wow!« Bram lehnte sich langsam auf seinem Stuhl zurück. »Mann, das ist viel Geld.«
    »Mehr als der sprichwörtliche warme Regen.«
    Bram runzelte die Stirn. »Eine unglaubliche Summe. Eine ungewöhnlich hohe Versicherungssumme. Die Beiträge müssen astronomisch gewesen sein. Ich frage mich, warum Dad sich das angetan hat, wo er doch schon so viel auf der hohen Kante hatte. Ich liebe Mom, aber Geld gibt sie nur für Essen aus. Was um Himmels willen soll sie mit sechs Millionen Dollar anfangen?«
    »Die Begünstigte ist nicht Mom.«
    Bram starrte den Bruder an.
    »Sechs Millionen – sechs Kinder.« Luke zuckte lässig die Schultern. »Dad war immer ein Gerechtigkeitsfanatiker.«
    Bram machte den Mund auf und wieder zu. »Du machst Witze!«
    »Schade, dass du nicht dabei warst, als Waterson uns das eröffnet hat. Pauls Lider haben so geklappert, dass ich fürchtete, er würde gleich abheben.«
    Erneut wurde es sehr still im Zimmer.
    »Ein wirklich unverhoffter Glücksfall für ihn!«
    »Luke …«
    »Der Mann steckt bis über beide Ohren in Schulden.«
    »David und Eva geht’s auch nicht gerade rosig.«
    »Das ist nichts im Vergleich zu Paul. Er erstickt in roten Zahlen.«
    »Was sollen diese versteckten Andeutungen? Das ist unter der Gürtellinie.«
    »Von uns beiden bist du der Gute, Bram. Das wissen wir doch schon lange.«
    Bram starrte seinen Bruder an und massierte sich die Schläfen. »Willst du einen Rat?«
    »Kann ich’s verhindern?«
    »Um ehrlich zu sein, Lucas, selbst ich, der Heilige von der Kirche St. Thomas, habe dieselben Gedanken über Paul gehabt. Aber ich bin klug genug, kein Wort darüber zu verlieren. Denn was man erst mal ausgesprochen hat, kann man nicht wieder zurücknehmen. Denkst du manchmal nach, bevor du was sagst?«
    »Nee, das Denken erledigst du doch reichlich für uns beide.«
    »Du sagst Dinge, Luke … Ich weiß, was du meinst. Aber niemand sonst.«
    »Hör mal, ich glaube nicht, dass Paul Dad wegen des Geldes umgebracht hat. Aber Mann, es sind schon seltsamere Dinge passiert.«
    Bram sah zum Kruzifix an der Wand. »Was kümmert’s mich?«
    Schweigen im Raum.
    Luke betrachtete seine Hände. »Also, was hast du mit dem Geld vor?«
    »Wie bitte?«
    »Mit dem Geld, Bram. Was willst du damit machen?«
    »Ich rede nicht über Geld.«
    »Ist doch besser, wir reden über Geld als über den Tod!«
    Luke sprang plötzlich auf, lehnte sich gegen die Wand und barg das Gesicht in den Händen.
    Bram seufzte müde, sah auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde bis zur Frühmesse. Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch, ging zu seinem Bruder und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Lucas, ich weiß, wie weh es dir tut. Ich weiß, dass das flapsige Gerede deine Art der Schmerzbewältigung ist.«
    Luke drehte sich um, wischte sich über die Augen. »Wie viel schulde ich Ihnen, Herr Doktor?«
    Der Priester sah seinem Zwillingsbruder in die Augen, sah darin die eigene Müdigkeit. »Hör auf mich, Bruderherz. Dieser Lieutenant Decker ist kein Idiot. Er ist ein sehr, sehr … sehr intelligenter Mann. Wenn du weiter so über Geld redest, mit Andeutungen über Paul um dich wirfst, versuchst deinen Schmerz mit Zynismus zu bewältigen, wird der Lieutenant hellhörig.«
    »Na und? Was soll’s? Ich hab nichts getan.«
    »Natürlich hast du nichts getan. Aber sieh’s mal mit seinen Augen. Bei einer unerklärlichen Bluttat wie der Mord an Dad … da nimmt die Polizei als Erstes die Familie unter die Lupe. Und wenn dann noch eine astronomische Versicherungssumme auftaucht, die uns alle reich macht …«
    »Zu Millionären macht, um genau zu sein.«
    Bram schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Mein Gott, kriegst du das denn nicht in deinen Schädel?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Lucas, mit der Polizei ist nicht zu spaßen. Ich kann Probleme dieser Art nicht brauchen. Und du bestimmt auch nicht.«
    Bram hielt inne, versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    »Mir ist klar, dass du unter Stress stehst. Und ich weiß, wie du unter Stress reagierst. Aber wir sitzen alle im selben Boot. Anstatt uns auseinander zu dividieren, sollten wir enger zusammenrücken, als Einheit handeln. Und vor allem konstruktiv sein.«
    »Was wollen uns diese Worte sagen? Kein Heroin? Drogen sind ›out‹?«
    Bram zwang sich zur

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