Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
zum Lift und fuhren in die nächste Etage hinauf. Shockleys Büro war ein Eckzimmer. Marge bemerkte eine weitere Barbiepuppen-Sekretärin, als sie auf dem Weg in das Allerheiligste das Vorzimmer passierten. Die gesamte Innenausstattung des Gebäudes verriet die Hand eines Einrichters. In Shockleys Büro empfing sie derselbe Marmor, dieselbe dunkle Ledergarnitur mit Glastischen und dieselbe talentlose Kunst. Shockleys Schreibtisch war gut zwei Meter lang, bestand aus einem monolithischen Stück Granit und hatte die warme Ausstrahlung eines Sarkophags. Was den Raum rettete waren die beiden wandfüllenden Fenster. Grüne Hänge voller wilder Blumen, die sich in der silberblauen Fläche des Pazifiks verloren. Ein mit Wolken überhauchter Himmel wölbte sich krönend über der Szenerie.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz«, begann Shockley. »Darf ich Ihnen Kaffee anbieten?«
    »Nein, danke«, wehrte Marge ab.
    »Detective?« Shockley sah Oliver an.
    »Im Augenblick nicht, danke.«
    »Pflegeleichter Besuch.« Shockleys Miene wurde ernst. »Schreckliche Geschichte, das mit Dr. Sparks. Ich bin sprachlos.«
    Oliver zückte sein Notizbuch. »Haben Sie ihn gut gekannt?«
    »Unsere Bekanntschaft war rein beruflich. Ein brillanter Kopf.«
    »Das hören wir von allen Seiten«, bemerkte Marge und machte sich ebenfalls Notizen.
    »Seine Genialität steht außer Zweifel.«
    »Wie wir hören, war er ein außerordentlich penibler, sorgfältiger Mensch. Sind Sie gut mit ihm ausgekommen?«
    Shockley musterte Marge. »Selbstverständlich war er geradezu penibel. Von einem Mann seines Intellekts hätte ich nichts anderes erwartet.«
    »Sind Sie gut mit ihm ausgekommen?«, wiederholte Oliver.
    »fa.« Shockley lächelte. »Wir sind beide penible Menschen.«
    Ergo auch von großem Intellekt. »Keine Konflikte?«, fragte Marge laut.
    »Welche Konflikte, Detective?«
    »Sie haben Geschäfte mit ihm gemacht, Dr. Shockley«, bemerkte Oliver. »Da wird um den Preis gefeilscht.«
    »Wir handeln nicht mit Teppichen, Detective.«
    »Richtig. Es geht um Millionen.«
    Shockley faltete die Hände und legte sie auf die Schreibtischplatte. »Ich bin mir nicht sicher, aus welchem Grund Sie sich den weiten Weg zu uns bemüht haben. Aber lassen Sie mich eines sagen: Fisher/Tyne ist einer der ganz großen Konzerne dieses Landes. Und wir sind eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts. Informationen über uns sind für jedermann verfügbar. Wir haben exzellent aufbereitetes Material für alle, die interessiert sind. Wenn Sie mehr über uns herausfinden wollen, dann bedienen Sie sich, bitte.«
    Marge und Oliver wechselten Blicke. »Doktor, welche Stellung bekleiden Sie offiziell bei Fisher/Tyne.«
    »Ich bin Direktor der Filialen an der Westküste und Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung. Außerdem bin ich der Mittelsmann zwischen den Labors hier an der Westküste und unseren Labors in Virginia.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie so etwas abläuft«, begann Marge plötzlich. »Wie zum Beispiel sind Sie darauf gekommen, Curedon zu kaufen? Wer hat diese Entscheidung getroffen?«
    »Wie haben Sie überhaupt davon erfahren?«, ergänzte Oliver.
    Shockley hielt weiter die Hände ineinander verschränkt auf dem Schreibtisch. »Warum interessiert das die Polizei?«
    »Ein Mann ist ermordet worden«, erwiderte Oliver. »Wir suchen nach Motiven.«
    »Und welche Motive hoffen Sie hier zu finden?«
    »Geld«, antwortete Marge prompt. »Viel Geld.«
    »Der schnöde Mammon ist immer für ein Mordmotiv gut«, fügte Oliver hinzu.
    »So wissen wir zum Beispiel, dass Dr. Sparks eine hübsche Summe als erste Vergütung für Curedon erhalten hat«, sagte Marge. »Und es ist bekannt, dass er eine Gewinnbeteiligung erhalten sollte, sobald das Medikament auf den Markt kommt.«
    »Jetzt, da er tot ist, fragen wir uns, was mit dieser Gewinnbeteiligung passiert«, ergänzte Oliver. »Ist sie vererbbar, übertragbar wie der Rest seines Vermögens?«
    Shockley lächelte. »Und Sie erwarten, dass ich Ihnen diese sehr intime Information gebe, nur weil Sie von der Polizei sind?«
    »Vielleicht können wir die Frage allgemeiner halten«, schlug Marge vor. »Ungefähr so: Wenn Sie Herrn X eine Gewinnbeteiligung am Medikament B zugesagt haben, das Sie von ihm erworben hatten …«
    »Eine Gewinnbeteiligung, falls das Medikament B auf den Markt kommt«, ergänzte Oliver.
    »Für den Fall, dass Herr X ermordet werden sollte«, fuhr Marge fort, »wer würde die mit ihm

Weitere Kostenlose Bücher