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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ist.«
    »Arbeitet er in Dr. Sparks’ Labor oder in Ihren Labors in Virginia?«, fragte Oliver prompt.
    »In beiden.«
    »Wie funktioniert das? Pendelt er ständig mit dem Flugzeug hin und her?«
    »So ist es.«
    »Ein ziemlicher Aufwand, was?«
    »Ia«, erwiderte Shockley. »Eine ziemlich anstrengende Geschichte. Tatsächlich ist diese enorme Reisetätigkeit der Grund, weshalb wir überhaupt angefangen haben, mit Dr. Decameron zu arbeiten. Die häufige Fliegerei war mit Dr. Sparks’ engem Terminplan nicht zu vereinbaren. Nachdem die einleitenden Verhandlungen über Curedon abgeschlossen waren, hat Dr. Sparks die Aufsicht über die Curedon-Tests Dr. Decameron übertragen.«
    Er hielt inne.
    »Das heißt, eigentlich war zuerst Dr. Berger damit betraut, dann erst kam Dr. Decameron.«
    »Warum dieser Wechsel?«, fragte Marge prompt.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Shockley hastig. »Soviel ich weiß, ist Dr. Berger ebenfalls Herzchirurg. Vielleicht waren die vielen Reisen auch für ihn zu viel. Davon abgesehen war der Wechsel eine Erleichterung. Entgegen Ihren Andeutungen habe ich nämlich nichts gegen Homosexuelle.«
    »Weshalb waren Sie froh über diesen Tausch?«, hakte Oliver nach.
    »Weil …« Shockley musste zweimal ansetzen. »Weil ich … also sobald ich mich an Dr. Decameron gewöhnt hatte, kam ich besser mit ihm zurecht.«
    »Besser als mit Dr. Berger?«, wollte Marge wissen.
    »Ja.«
    »Wie denn das?«
    »Dr. Decameron ist Teamarbeit gewohnt. Er arbeitet schneller. Beschränkt sich auf das Wesentliche. Greift auch zu unorthodoxen Mitteln, wenn die herkömmlichen versagt haben. Dr. Berger habe ich als einen hypervorsichtigen Mann kennen gelernt. Was an und für sich bei den Tests eines neuen Medikaments eine hervorragende Sache ist. Aber Dr. Berger war vorsichtig bis zur Unbeweglichkeit. Wäre es nach ihm gegangen, wäre Curedon noch immer im Versuchsstadium in Sparks’ handgestricktem Labor. Sie wissen, wenn man der Menschheit etwas Gutes tun will, dann muss man das Medikament letztendlich auf den Markt bringen, es an den Menschen ausprobieren. Die Möglichkeiten, es an Affen zu testen, sind beschränkt.«
    »Berger war also der Meinung, das Medikament sei für Tests an Menschen noch nicht geeignet?«
    »Nein, diese Meinung hat er nie offen vertreten«, wehrte Shockley ab. »Das Sagen hatte sowieso Sparks. Aber die Labors in Virginia waren angesichts von Dr. Bergers kleinkarierter Pingeligkeit vollkommen frustriert.«
    »Pingeligkeit? War das nicht vielleicht Sorgfalt?«, warf Oliver ein.
    Shockley lächelte geringschätzig. »Man kann sorgfältig arbeiten und man kann sich lächerlich machen.«
    »Aha«, murmelte Oliver. »Schätze, es bedarf schon Menschen von hohem Intellekt, um den Unterschied zu erkennen.«
    Marge warf Oliver einen schnellen Blick zu. Er machte sofort einen Rückzieher. »Haben Sie Ihrer Enttäuschung über Dr. Berger gegenüber Dr. Sparks Ausdruck verliehen?«
    »Selbstverständlich nicht. Wir hatten absolutes Vertrauen in jeden, der von Dr. Sparks kam. Und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als seien wir mit Dr. Berger nicht glücklich gewesen. Wir hatten lediglich das Gefühl, dass Dr. Decameron …«
    »… besser ins Programm passt?«, half Oliver ihm auf die Sprünge.
    Shockley lächelte selbstgefällig. »… für den Job besser geeignet ist.«
    »Dr. Decameron hat uns erzählt, dass die ersten Testreihen mit Curedon sehr viel versprechend verlaufen sind.«
    »Ja.«
    »Und er hat weiter gesagt, dass die letzten Daten weniger ermutigend waren.«
    »Es gibt immer Unwägbarkeiten«, erklärte Shockley. »Deshalb führen wir Tests durch, bevor wir das Medikament der Öffentlichkeit präsentieren, Freunde.«
    »Haben Sie die jüngsten Ergebnisse schon vorliegen?«
    »Nicht direkt.«
    »Könnten Sie uns diese beschaffen?«
    »Nein. Die gehen Sie gar nichts an.«
    »Wir können Sie von Dr. Decameron kriegen«, sagte Marge.
    »Dann wenden Sie sich an ihn.« Shockley lächelte schlau. »Wissen Sie, ich versuche, Ihnen zu helfen. Aber Sie können nicht erwarten, dass die Firma Ihnen ihre Datenbanken öffnet. Erstens könnten Sie damit gar nichts anfangen. Zweitens sind das vertrauliche Informationen. Wer sagt mir, dass Sie keine Industriespione sind?«
    Oliver konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah flüchtig zu Marge. »Meinen Doktor in Chemie kann ich offenbar nicht verhehlen.«
    Shockley runzelte die Stirn und sah ihn scharf an. »Soll das ein

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