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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mit Sicherheit illegal.« Rina schaute ihn prüfend an. »Hast du was Bestimmtes im Sinn?«
    »Eigentlich nicht. Wir haben kaum konkrete Hinweise.«
    »Was habt ihr überhaupt?«
    Decker runzelte die Stirn. »Wir haben Jeanine Garrison, die sich seit etwa einem halben Jahr einen Siebzehnjährigen als Tennispartner hält.«
    »Und?«
    »Das ist schon alles.«
    »Du glaubst, der Tennispartner hat was mit dem Massaker im Estelle zu tun?«
    »Ja, vielleicht.«
    »Warum? Weil er ihr Tennispartner ist?«
    »Ja.«
    Rina zuckte die Schultern. »Bloß gut, daß wir in einem Rechtsstaat mit ordentlichen Gerichtsverfahren leben.«
    Decker lächelte.
    »Und du denkst, Jeanine hat diesen Jungen zum Mord angestiftet.« Sie blinzelte. »Aber wen soll er ermordet haben?«
    »Harlan Manz.«
    »Und woher wußte Jeanine, daß Harlan Manz ein ganzes Lokal zusammenschießen würde?«
    »Da gibt es zwei Theorien«, sagte Decker. »Entweder sie hat auch Manz angestiftet und wußte, daß er nicht dichthalten würde. Oder das Ganze war von vornherein so geplant, daß es aussehen sollte wie ein … blinder Gewaltakt. Angenommen, Jeanine hat zwei Killer angeheuert und den einen aufs Kreuz gelegt. Hat ihn vom anderen erschießen lassen. So sah das Ganze dann aus wie die Bluttat eines Irren.«
    »Das ist aber sehr weit hergeholt.«
    »Nein. Zumindest dieser Teil der Theorie ist gut untermauert. Wir haben Beweise, die für mehr als einen Schützen sprechen.«
    »Okay.«
    »Vage wird es erst bei diesem zweiten Mann. Wir haben Jeanines Tennispartner unter die Lupe genommen. Er heißt Sean Amos … ein aufgeblasenes Bürschchen – und reich. Webster meint, der hat nicht den Nerv, so was durchzuziehen. Also vermuten wir, daß Sean vielleicht den zweiten Killer besorgt hat.«
    »Mit oder ohne Jeanines Wissen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und habt ihr auch Vermutungen, wen er angeheuert haben könnte?«
    »Da gibt’s einen Knaben aus der Westbridge …«
    »Geht Sean auf diese Schule?«
    »Ja. Kennst du sie etwa?«
    »Vom Hörensagen. Eine Art Karrieresprungbrett für die Kinder vom Country Club.«
    »Genau.« Decker nahm einen Schluck Tee. »Der Junge heißt Joachim Rush und ist mit Sean in einer Klasse. Er hat ein Stipendium. Ein Einzelgänger und Scrabble-Fan.«
    »Ja und? Ich spiele auch gern Scrabble.«
    »Nein, Rina. Ein richtiger Fanatiker. Spielt auf Turnieren und so.«
    »Trotzdem finde ich das harmlos.«
    »Es geht auch nicht um Scrabble«, erklärte Decker. »Dieser Joachim Rush hat mit Sean Amos irgendeinen Deal gemacht. Martinez hat gesehen, daß Sean ihm einen Umschlag zugesteckt hat.«
    »Aha, jetzt wird’s spannend!«
    »Fand ich auch. Aber als wir Rush unter die Lupe nehmen wollten, hat uns Strapp den Hahn abgedreht.«
    Rina seufzte. »Der gute Captain. Hat er euch zurückgepfiffen. Das tut mir leid.«
    Decker lachte. »Vielleicht war es gut so. Man kann seine kostbare Zeit sicher nützlicher verbringen, als irgendeinen Spinner mit dem Spitznamen Cyberword auf seine Scrabble-Turniere zu verfolgen.«
    »Wohl wahr.« Rina lachte. »Aber es könnte den Wortschatz unglaublich bereichern.«
    Sammy lag in seinem Zimmer, starrte zur Decke hinauf und lauschte auf das Gepfeife der Spottdrossel. Das dämliche Vieh wollte einfach nicht den Schnabel halten, trillerte, zirpte, tschilpte ununterbrochen. Trotzdem, es hatte auch was Beruhigendes – eine Art Schlaflied von Mutter Natur.
    Er hörte seine Eltern reden, streiten, dann wieder leise sprechen. Das Grundstück war zwar groß, aber das Haus reichlich klein. Früher hatten ihn die Streitereien gestört. Jetzt konnte er einfach abschalten, und das wunderte ihn. Woran lag diese Gleichgültigkeit? Vielleicht daran, daß er jetzt seinen Führerschein hatte.
    Joachim Rush, ein Scrabble-Fan. Wie Yermie Cohen.
    Sammy hatte mal mit einem Freund an einem Scrabble-Turnier teilgenommen. Gesiegt hatte er nicht, aber auch nicht schlecht abgeschnitten. Wen juckte es, wenn er noch mal zu einem Turnier ging? Und wenn er dabei zufällig auf diesen Joachim Rush stieß? Was, wenn Peter recht hatte? Wenn Cyberword ein Auftragskiller war?
    Wie blöd, Ideen zu haben und sie nicht in die Tat umsetzen zu können. Seiner Mutter konnte er damit nicht kommen. Nicht jetzt jedenfalls. Und seinen Vater traute er sich nicht zu fragen. Weil … na ja, weil man ihm so was nicht sagen konnte. Er mochte Peter sehr. Aber manchmal kam er einfach nicht gegen ihn an.
    So ganz anders als Abba.
    Abba … Die Erinnerungen an ihn wurden

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