Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Scrabble-Fans sehr bekannt.«
    »Na gut. Diesen Typ zu finden, dürfte der leichteste Teil der Übung sein.« Cindy dachte nach. »Gehen wir also vom günstigsten Fall aus, Sam. Ich gehe zum Turnier und komme mit ihm ins Gespräch. Ich eise ihn los und lade ihn zu einem Kaffee ein. Was dann? Ich kann ihm nicht einfach Namen wie Sean Amos oder Jeanine Garrison an den Kopf werfen. Du hast mir gesagt, er hätte eine Frühzulassung für Yale in der Tasche. Der Kerl ist kein Idiot.«
    »Das stimmt.«
    »Selbst wenn ich ihn zum Reden bringen könnte, sein Vertrauen gewinnen würde … so was dauert Wochen oder Monate, Sam. Soviel Zeit hab ich nicht. Bald fängt meine Akademie an.«
    »Dann beeil dich eben.«
    »Wenn ich ihn zum Reden bringe und rausfinde, daß er total unschuldig ist? Dann hab ich nicht nur Dads Dienstgeheimnisse ausgeplaudert, sondern auch mit einem Typ rumgespielt, der nichts verbrochen hat, bloß ein bißchen merkwürdig ist.«
    Sammy nahm einen Schluck aus der Seltersflasche. »Da ist was dran.«
    Cindy trank ihren Kaffee aus. »Ich könnte ihn schon ein bißchen beobachten. Sehen, was er so treibt. Aber machen wir uns nichts vor. Wenn er irgendwie mit Sean Amos zusammenhängt, wird er in der Schule oder am Telefon mit ihm reden. Daß ich ihn bei einer Missetat erwische, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Deshalb fand ich ja die Idee mit dem Turnier so gut. Da können wir ihn in Aktion erleben.«
    »Und …«
    Sam lächelte. »Unterschätz nicht den Wert einer einfachen Observation.«
    Cindy schüttelte den Kopf. »Eigentlich bin ich dagegen.« Sie seufzte. »Wann findet die Sache statt?«
    »Nächsten Donnerstag.«
    Es war Samstag Abend. Nicht mal eine Woche hatte sie, um an ihrem Wortschatz zu feilen. »Wir vergessen eine wichtige Tatsache«, sagte sie. »Ich bin nicht gut im Scrabble.«
    »Ich kenne jemanden, der dir helfen könnte …«
    »Kommt nicht in Frage. Wir ziehen keinen Dritten in diesen Schlamassel rein. Dann sind Dads Ermittlungen wirklich im Eimer. Du darfst mit niemandem darüber reden außer mit mir. Das ist die Bedingung.«
    Sam dachte nach. »Ich könnte dir ein paar Tricks zeigen. Du bist ja nicht auf den Kopf gefallen. Mußt nur ganz locker ins Spiel gehen.«
    »Ich weiß, wie’s geht. Ich bin einfach nicht besonders gut.«
    »Nur eine Frage der Übung«, sagte Sam. »Und des Wortschatzes. Du mußt dir all diese seltsamen Wörter mit zwei und drei Buchstaben merken. Dazu die verkorksten Wörter, die mit X oder Q anfangen.«
    »Das ist wirklich nicht meine Stärke.«
    »Außerdem wird auf Zeit gespielt.«
    »Auf Zeit?«
    »Normalerweise hat jeder fünfzehn oder zwanzig Minuten pro Spiel. Jeder Spieler hat eine Schachuhr. Die ist mit der des Gegners verbunden. Wenn du dein Wort gelegt hast, drückst du auf den Knopf, und die Zeit des anderen fängt an.«
    »Unter Zeitdruck klappt es erst recht nicht bei mir. Ich hasse Druck.«
    Sammy schaute sie scharf an. »Und warum willst du dann ausgerechnet Cop werden?«
    Cindy machte den Mund auf und gleich wieder zu. »Volltreffer!«
    »Ich will dich nicht fertigmachen«, sagte Sam. »Ich frage nur.«
    »Ich hab meine Gründe.«
    Sam blickte zur Seite. Ihr Tonfall ließ weitere Nachfragen nicht ratsam erscheinen. Er widmete sich seinem Bagel und seiner Selters.
    Cindy knabberte an ihrem Zimtbagel, sie war rot vor Verlegenheit. Der Junge hatte wirklich einen wunden Punkt getroffen, aber er schien nichts davon zu merken.
    »Cindy, du wirst zur Scrabble-Queen, wenn du erst den Bogen raus hast. Schließlich hast du studiert.«
    »Das beweist gar nichts.«
    »Du hast doch den Eignungstest bestanden. Da warst du auch unter Zeitdruck.«
    »Aber ich hatte mehr als fünfzehn Minuten Zeit.«
    »Hier ist es genau dasselbe. Nur ein bißchen schneller. Der Trick ist einfach, deine Wörter zusammenzustellen, während der Gegner dran ist. Das ist nicht schwer, wenn du erst den richtigen Rhythmus hast. Das schaffst du.«
    Cindy betrachtete Sams ernstes Gesicht. »Okay, versuchen wir’s. Nur um zu sehen, ob ich’s kann.«
    »Außerdem, was soll bei einem Scrabble-Turnier schon passieren? Scrabble-Spieler neigen nicht zur Gewalttätigkeit.« Er sah auf die Uhr. »Schon elf durch. Um zwölf muß ich zu Hause sein, sonst schickt Ima die Nationalgarde aus. Nein, schlimmer noch, sie schickt Dad!« Er zögerte. »Wie wär’s, wenn ich morgen gegen zehn bei dir vorbeikomme?«
    »Das wirst du nicht. Auch anrufen kommt nicht in Frage. So eng befreundet

Weitere Kostenlose Bücher