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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wurde Carey rot und verstummte.
    Flame atmete tief durch. »Sie sehen, er hat ein großes Maul. Dumm, frech und vorlaut. Man muß ihn nur hart anpacken, dann ist er wie ein Lamm.« Mit eisernem Blick hielt er ihn im Zaum. »Hält ganz brav den Hintern hin und steckt die Schläge ein. Und genauso ist es ihm ergangen, Lieutenant. Er hat ab und zu Drogen in der Schule verkauft, um sich wichtig zu machen. Keine harten Sachen. Höchstens ein bißchen Marihuana …«
    »Ein wahrer Unschuldsengel …«
    »Wir räumen ja ein, daß der Junge auf eigene Faust Marihuana verkauft hat. Aber schon nach ein paar Wochen saß er in der Falle. Er ist an die falschen Leute geraten. Leute, die keinen Spaß verstehen.«
    »So?« sagte Decker. »Immerhin macht er dabei tausend bis zweitausend Dollar im Monat.«
    »Er hat doch nicht gedealt, weil er das Geld brauchte«, sagte Flame. »Ja, wir geben zu, er hat weitergemacht. Aber nicht, weil er den großen Mann markieren wollte. Er hat nur gedealt, um seine Haut zu retten. Ein brutaler Ausländer hat ihm gedroht, ihm den Schwanz abzuschneiden und ins Maul zu stopfen.«
    »Ah, verstehe«, sagte Marge. »Er war gezwungen, zweitausend Dollar im Monat zu kassieren. Reine Notwehr.«
    »Es ist aber die Wahrheit, Detective«, behauptete Flame. »Als er aufhören wollte, wurde er bedroht, sogar geschlagen. Wir haben Beweise dafür.«
    »So, so«, sagte Decker.
    Flame beugte sich zu ihm hinüber. »Er ist nur ein kleiner Fisch. Nicht der, den Sie suchen.«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß Malcolm genau der ist, nach dem wir gesucht haben«, erklärte Decker.
    »Sie sehen nicht den großen Zusammenhang«, belehrte ihn Flame. »Wir können Namen nennen, Lieutenant. Namen, bei denen Ihnen und dem Drogendezernat die Augen übergehen. Nur ein bißchen Entgegenkommen brauchen wir.«
    »Wir würden gern über Sean Amos sprechen«, sagte Marge.
    Flame schaute sie verblüfft an. »Sean Arnos?«
    »Das ist der, der zusammen mit Malcolm Carey verhaftet wurde.« Deckers Blick wanderte zu Carey hinüber. »Er sitzt in seiner Zelle. Ich hab noch nicht mit ihm gesprochen. Aber dem kann abgeholfen werden.«
    Flame unterbrach ihn. »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Das kann ich Ihnen genau sagen«, erwiderte Decker. »Ich rede von den Fotos, die Amos durch die Toilette jagen wollte. Was hattest du vor, Malcolm? Hat’s beim ersten Mal so gut geklappt, daß du’s gleich noch mal machen wolltest?«
    Jetzt war Flame vollends verwirrt. Malcolm wurde bleich und sagte nichts mehr. Auch sein Grinsen verschwand.
    »Worauf wollen Sie hinaus, Lieutenant?« rief Flame.
    »Fragen Sie doch Ihren Mandanten«, sagte Decker.
    »Dann lassen Sie mich eine Minute mit ihm allein.«
    »Das können Sie haben, meinetwegen eine ganze Stunde. Und wissen Sie, was ich jetzt tun werde, Mr. Flame? Ich werde jetzt mit Sean Amos reden. Er möchte gern als Kronzeuge gegen Ihren Mandanten aussagen. Lieber so als andersrum, hat er gesagt. Mir soll’s recht sein.«
    »Kronzeuge?« stammelte Flame.
    »Der blufft doch!« brüllte Carey. »Der will mich bloß anscheißen …«
    »Ich bluffe nie«, log Decker, »und ich scheiße niemanden an. Ich will den Kopf von Sean Amos. Entweder seinen oder deinen, Malcolm. Entweder du redest mit uns, oder wir reden mit ihm.«
    »Wenn du jetzt auspackst, Mal, können wir vielleicht beim Staatsanwalt was für dich aushandeln. Wenn du den Stummen spielst, redet Sean Amos für dich.«
    Flame schaltete sich ein. »Wenn Sie meinem Mandanten noch mehr anhängen wollen, müssen Sie schon die Karten auf den Tisch legen. Sie dürfen keine Beweise zurückhalten.«
    »Ich halte überhaupt nichts zurück, Mr. Flame«, sagte Decker. »Noch ist keine Anklage erhoben worden, noch habe ich ihn nicht belastet …«
    »Lieutenant, wenn Sie Ihr Material zurückhalten, begehen Sie einen Verfahrensfehler.«
    »Oh, mir wird angst und bange!«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Wir werfen Ihrem Mandanten und Sean Amos die Vorbereitung eines Mordes vor.«
    »Waas?« Flame starrte Carey wütend an. »Ich denke, du hast mir alles gesagt?«
    Carey setzte zum Sprechen an, dann blickte er zu Boden und drückte die Zigarette aus.
    »Der Anschlag war gegen einen Mann namens Wade Anthony geplant«, sagte Marge. »Deshalb hat Sean Amos die Fotos von ihm in die Toilette geworfen, zusammen mit dem Tagesablauf.«
    »Wer ist Wade Anthony?« fragte Flame fassungslos.
    »Ein querschnittsgelähmter Tennisspieler.«
    »Kennst du diesen Wade Anthony?«

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