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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wollte Flame von Carey wissen.
    Carey flüsterte. »Der erzählt Scheiße, Mann.«
    »Wahrscheinlich ist Sean Amos der treibende Teil«, -erklärte Decker weiter. »Wade Anthony hat ihm die Freundin ausgespannt, meint er. Er war wütend und hatte gerade vor, Ihren Mandanten als Killer anzuheuern, als die Drogenparty hochging.«
    »Es war noch gar nichts abgemacht!« rief Carey dazwischen.
    »Halt die Klappe!« befahl Flame.
    Malcolm hörte nicht auf seinen Anwalt. »Seit wann ist es denn verboten, sich zu unterhalten? Selbst über Mord kann man reden. Sagt doch jeder, daß er mal einen umbringen will.«
    »Das Reden über Mord ist nicht illegal«, sagte Decker, »aber die Planung eines Mordes. Und erst recht die Durchführung. Zum Beispiel Leuten eine tödliche Dosis Heroin zu verpassen. Du weißt genau, wovon ich rede.«
    Carey wurde kalkweiß.
    »Würden Sie mich bitte aufklären?« protestierte der Anwalt.
    »Wenn Sean als erster auspackt, siehst du alt aus, mein Kleiner«, sagte Marge.
    »Sie haben keine Beweise …« würgte Carey hervor.
    »Wir haben die Fingerabdrücke«, log Decker.
    »So ein Quatsch!« rief Carey empört. »Ich hatte doch Handsch …«
    »Klappe!«
    Es war still im Raum.
    »Außerdem: dein Heroinvorrat. Im Gas-Chromatographen zeigt er exakt dieselbe Zusammensetzung wie das Heroin, das du David Garrison gespritzt hast. Das kann kein Zufall sein.«
    »Die Beweise sprechen gegen dich«, sagte Marge.
    »Wer ist David Garrison?« fragte Flame.
    Carey fing an zu schwitzen. »Die wollen mich fertigmachen!«
    »Du oder Sean Arnos«, sagte Marge.
    Flame stand auf. »Ehe Sie weiterreden, muß ich mich mit meinem Mandanten beraten. Hier geht es offensichtlich um sehr viel mehr.«
    »Unsere Zeit ist knapp«, sagte Decker.
    Marge schob nach: »Sean wartet schon. Er will …«
    »Nein!« protestierte Carey.
    »Ich bestehe auf einem vertraulichen Gespräch mit meinem Mandanten!« rief Flame mit schneidender Stimme. »Bitte halten Sie den anderen Beklagten heraus. Ich brauch nur ein paar Minuten.«
    »Wissen Sie was? Ich gebe Ihnen fünf Minuten«, sagte Decker, stand auf und ging zur Tür. »Die Zeit läuft.«
    Dem Strafverteidiger stand die Wut ins Gesicht geschrieben. Aber seine Stimme klang vollkommen beherrscht. Als Gegengewicht zu Flame hatte Decker Morton Weller mitgebracht, einen Mann, der seit über zwanzig Jahren für die Staatsanwaltschaft arbeitete. Ausgemergelt, schmales Gesicht und tief liegende Augen, dürrer Hals und ein riesiger Adamsapfel. Weißer Haarflaum. Er trug einen grauen Einreiher, ein weißes Hemd mit roter Krawatte. Er begrüßte Flame mit Handschlag und setzte sich.
    »Machen Sie mir ein gutes Angebot«, sagte Flame ruhig.
    Weller kratzte sich am Ohr. »Keine Todesstrafe«, schlug er vor.
    Carey schrie auf. »Verdammt noch mal! Ich hab keinen umgebracht!«
    »Malcolm, schön ruhig. Er will dich nur provozieren«, sagte Flame.
    »Ich kann Ihnen versichern, Rupert …«
    Flame schnitt ihm das Wort ab. »Sie wollen, daß ich ein Angebot mache. Na gut. Dafür, daß er als Zeuge auftritt, lassen Sie alles fallen bis auf den Totschlag. Fünfundzwanzig Jahre, Mindesthaft fünf Jahre …«
    »Ich geh doch nicht fünf Jahre in den Knast!« brüllte Carey.
    »Staatsgefängnis, Malcolm, nicht Knast«, belehrte ihn Decker.
    »Lebenslänglich für vorsätzlichen Mord«, setzte Weller dagegen.
    »Nein!«
    »Mit der Aussicht auf Begnadigung …«
    »Okay, ich halte mich lieber an die Geschworenen«, sagte Flame und stand auf.
    »Rupert, seien Sie vernünftig. Wie sollen wir sinnvoll verhandeln, wenn ich nicht weiß, was Ihr Mandant dazu sagt?«
    »Entweder, ich mache den Deal mit Ihnen oder ich mache ihn mit den Geschworenen«, sagte Flame.
    »Totschlag, fünfundzwanzig Jahre bis lebenslänglich, Mindesthaft fünfzehn Jahre«, sagte Decker.
    »Sieben«, hielt Flame dagegen.
    »Allein die Drogen bringen schon mehr als sieben Jahre«, sagte Weller.
    »Nicht, nachdem ich die Geschworenen bearbeitet habe«, widersprach Flame.
    »Totschlag, fünfundzwanzig Jahre bis lebenslänglich, Minimum zwölf Jahre«, bot Weller weiter.
    »Sieben!«
    »Jetzt blufft er aber, Morton«, sagte Decker. »Ich weiß genau, daß die anderen gegen Carey aussagen werden.«
    Flame setzte hastig nach: »Totschlag, fünfundzwanzig Jahre bis lebenslänglich, Minimum sieben Jahre, dann erste Chance auf Begnadigung, kein Abzug wegen guter Führung. Ist das ein Angebot oder nicht?«
    Decker tauschte einen Blick mit Weller.

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