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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sind nicht glücklich, die haben ein Problem. Sie brauchen Publikum, dann sind sie jemand, haben was zu tun, fühlen sich wichtig und begehrt. Und sie haben genug Geld, um sich wie Kato ein dressiertes Äffchen zu kaufen – damit sie niemals einsam wirken. Und das war die Rolle, die Harlan gespielt hat. Er war die Begleitdogge.«
    Sie wandte den Kopf und wischte sich wütend die Tränen ab.
    »Ich hab immer noch Gefühle für ihn. Schockiert Sie das?«
    »Kein bißchen.« Decker wartete einen Moment. »Können wir kurz über Harlans Rauswurf bei Estelle reden?«
    »Da gibt es nichts zu sagen. Er hat gegen Regel Nummer eins verstoßen: Der Gast hat immer recht.«
    »Aber er war sauer … «
    »Klar war er sauer. Er war außer sich. Irgend so ein besoffenes Arschloch macht ihn blöd an, und er wird gefeuert. Ich war vielleicht wütend. Fast war ich hin und hätte denen eine Szene gemacht.«
    Sie schien zu erschlaffen. »Aber dann … Ich weiß nicht. Geschieht ihm recht, dachte ich. Kriegt er auch mal’n Tritt.«
    »Hat Harlan später noch davon gesprochen?«
    »Am Anfang hat er rumgetönt, er will es ihnen heimzahlen. Aber das war wohl nur Gerede … heiße Luft.« Mit wäßrigen Augen fixierte sie den Lieutenant. »Mein Gott, ich will endlich ficken!«
    »Warum haben Sie ihn rausgeschmissen, Rhonda?«
    Sie seufzte. »Ich hab einen anderen gefunden. Auch ein Loser, aber wenigstens hat er einen guten Job. Als Pornodarsteller. Ernie Beldheim alias King Whopper. Unglaublicher Name, was?«
    »Beweist ein gewisses Maß an Kreativität. Und wie hat Harlan die Trennung verkraftet?«
    Rhonda setzte sich in einen der Schaukelstühle, schaukelte und blickte hoch an ihre Himmeldecke. »Ich war nicht sehr taktvoll. Ich hab gesagt, ich mache Schluß, weil mir sein Schwanz zu klein ist.«
    Ihre Tränen strömten. »Ich wollte ihm weh tun. Weil er mich so verdammt lange betrogen hat. Hätte ich gewußt, daß er so ausrastet, wäre ich nicht … «
    »Das konnten Sie nicht wissen, Rhonda.«
    Sie blickte in ihr Glas, als wollte sie im Kaffeesatz lesen. »Als es aus war mit uns, hat er Sachen angestellt. Blödheiten. Ich wußte irgendwie, daß er durchdreht. Aber ich wußte nicht, daß es so enden würde.«
    »Natürlich nicht. Was hat er gemacht?«
    Rhonda wandte sich Decker zu. »Er wollte mir Angst einjagen. Hat mitten in der Nacht angerufen und gefaselt, daß er’s mir heimzahlt. Aber ich hab ihn nicht ernst genommen.« Sie blickte wieder nach oben. »Wenn ich’s mir überlege, habe ich wahrscheinlich Riesenglück gehabt.«
    Wohl wahr. Decker zeigte auf den Matchsack. »Wohin wollen Sie denn verreisen?«
    Rhonda hörte auf zu schaukeln und schnaufte verächtlich. »Ich hab da einen Auftrag in Hawaii. Irgendein reicher Sack will, daß ich ihm Playmates aus dem Playboy an die Wände male. Keinen Geschmack, aber Kohle.«
    »Die Erholung tut Ihnen sicher gut.«
    »Hoffentlich.«
    »Haben Sie noch Fotos von Harlan?« fragte Decker.
    »Ein paar vielleicht. Warum?«
    »Ich hab in seiner Wohnung keine aktuellen Fotos von ihm gefunden.«
    Rhonda staunte. »Das ist ja komisch. Er hatte doch die Mappe mit den Bewerbungsfotos.«
    »Die habe ich gesehen. Ich meine so etwas wie ein privates Fotoalbum.«
    Sie zog die Schultern hoch. »Seltsam. Wir haben eine ganze Menge Fotos gemacht … « Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: »Ganz schön verfängliche waren dabei. Als Schluß war, hat er gedroht, er würde sie meiner Mutter schicken. Tu’s nur, hab ich gesagt. Es ist nichts dabei, was sie nicht kennen würde.«
    »Und hat er’s getan?«
    »Wenn, dann hat sie nie ein Wort drüber verloren.«
    »Rhonda, noch etwas: Wenn Harlan Mitglied beim SAG war, müßte er auch einen Agenten gehabt haben.«
    »Vor Ewigkeiten hatte er ein paar. Hat sie alle gefeuert.«
    Deckers Piepser ging los. Rhonda stand auf. »Das Telefon ist an der Wand.«
    Decker suchte das Wandbild ab, bis er eine gemalte Telefonzelle entdeckte. Dort, an der Stelle, wo er hingehörte, hing tatsächlich ein Telefonautomat. »Brauche ich Geld zum Telefonieren?« fragte er.
    »Kreditkarte reicht.«
    »Ich bin etwas schwer von Begriff und hab wenig geschlafen. Könnte es sein, daß Sie mich veralbern?«
    Rhonda lächelte dünn. »Es war ein Scherz.«
    »Entschuldigen Sie meine Blödheit.«
    »Ja, ja, der reinste Dorftrottel.« Sie verdrehte die Augen. »Lahm wie ein Windhund, verschlagen wie ein Fuchs. Warum traue ich Ihnen überhaupt? Ist das Ihr Trick, um Geständnisse aus den

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