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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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verstummte. »Na gut. Darf ich ihr sagen, daß ich mich melde, wenn der Fall abgeschlossen ist?«
    Decker atmete tief durch. »Ist sie nachtragend?«
    »Wer weiß das schon?«
    Decker atmete noch einmal tief durch. »Okay, sag ihr, du meldest dich danach … Willst du das denn wirklich tun?«
    Oliver wurde rot. »Ja, schon. Sie ist nicht so schön wie Jeanine Garrison. Aber sie ist quicklebendig. Könnte sein, daß sie im Bett zur Furie wird.«
    »Paß auf dich auf, Scotty.«
    »Mach ich.«
    »Weiß Marge davon?«
    »Ja. Sie saß doch die ganze Zeit dabei.«
    Decker schmunzelte. »Mir hat sie kein Wort gesagt. Eine gute Partnerin.«
    »Ja, das ist sie wirklich.«
    Decker stand auf und Oliver auch. Er legte Oliver die Hand auf die Schulter, gab ihm dann einen Klaps auf die Wange. »Laß ihn in der Hose, Junge.«
    »Ein einfacher Rat, aber schwer zu befolgen.« Oliver lächelte. »Danke.«
    »Dein Schuh ist offen«, sagte Decker. »Stolper nicht.«
    Als Oliver sich bückte, fiel ihm das Kleingeld aus der Hosentasche. Decker sammelte die Münzen auf und gab sie ihm zurück. »Dein Automatengeld, Scotty.«
    »Es ist mehr wert, als man glaubt.« Oliver zählte die Münzen nach. »Wenigstens hab ich die Sicherheit, daß mein Sohn mich nicht umlegen wird. Dreiundsiebzig Cent lohnen sich nicht als Beute.«

15
    Es war schon nach zehn, aber Rina war noch auf. Mehr als das. Sie hatte den ganzen Eßzimmertisch mit ihrer Arbeit bedeckt – Stifte aller Art, Ordner, Papierstapel, Quittungen. Am Bleistift kauend, brütete sie über Zahlenkolonnen. Sie blickte kurz auf, als Decker ihr einen Kuß gab und sie liebevoll in die Wange kniff. Dann wandte sie sich gleich wieder ihren Berechnungen zu.
    »Das Essen steht im Backofen.«
    Es klang abwesend, beschäftigt.
    Na, das war ja eine tolle Begrüßung, dachte Decker. »Haben wir heute Selbstbedienung?«
    Rina unterbrach ihr Tun und machte ein überraschtes Gesicht. »Möchtest du etwa, daß ich dich bediene, Peter?«
    »Nicht, wenn du es so formulierst.«
    Der vernachlässigte Decker stürmte in die Küche, riß die Backofentür auf, zog die Wärmeplatte heraus und verbrannte sich die Finger. Der Teller krachte auf den Fußboden, Essen mischte sich mit Scherben.
    »Scheiße!« brüllte er, rannte zum Spülbecken und hielt die Hand unter das kalte Wasser. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    Rina kam herein. »Ich bring dir Eis … «
    »Ich komm schon zurecht. Vielen Dank!«
    Rina sagte nichts, holte den Eisbehälter aus dem Gefrierfach und klopfte das Eis lose. Sie wickelte die Würfel in ein Handtuch, dann wischte sie den Fußboden, stellte aus Resten eine neue Mahlzeit zusammen und schob den Teller in die Mikrowelle.
    Decker drehte den Wasserhahn zu. »Ich hab ja keinen roten Teppich erwartet. Aber du hättest wenigstens ein bißchen Freude zeigen können.«
    »Ich freue mich, daß du da bist.«
    »Wenn das deine Freude war, dann möchte ich nicht wissen, wie es ist, wenn du dich ärgerst.«
    »Hier ist dein Eis.«
    Decker starrte sie an, dann nahm er den Eisbeutel. »Danke.«
    »Bitte.« Rina holte Messer und Gabel aus der Schublade.
    Decker entriß ihr beides. »Nur keine Umstände. Das kann ich selbst … «
    »Peter, wenn du eine Affäre daraus machst, dann bedien dich bitte selbst. Klar?«
    Sie ging aus der Küche, Decker folgte ihr auf dem Fuße. »Ist es denn zu viel verlangt, wenn ich ein bißchen liebevolle Zuwendung erwarte?«
    Rina musterte ihren Ehemann. »Sieht aus, als hättest du einen schweren Tag gehabt.«
    »Spiel nicht den Psychiater.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte ihm die Lippen auf den Mund. »Geh zurück in die Küche, und wir fangen noch mal an, okay?« Er rührte sich nicht. Sie gab ihm einen Klaps auf den Hintern. »Na los, ich komme gleich.«
    »Na, fein.« Er stapfte davon.
    Rina hörte leises Lachen und drehte sich um. Sammy stand da und schüttelte den Kopf. Rina legte den Finger auf den Mund. »Er wird dich hören, Schmueli … «
    »Benimmt er sich wie ein Arsch … «
    »Rede nicht so.«
    »Okay. Benimmt er sich wie ein Trottel?«
    »Bitte hör auf, Schmuel, du machst es nur schlimmer.«
    »Soviel Geduld müßtest du mal mit mir haben!«
    »Heute ist wohl großes Rina-Kritisieren angesagt?«
    Schmuel küßte seine Mutter auf die Wange. »Ich gehe mit dir rein … die Situation entspannen.«
    »Keine schlechte Idee.« Rina blickte ihn streng an. »Aber benimm dich!«
    »He, Dad! Nett, dich zu sehen«, rief Sammy unbeschwert, als er

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