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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Spielchen mit mir getrieben hat … «
    »Warum, meinst du, hat sie das getan?«
    »Wahrscheinlich, weil sie etwas zu verbergen hat.« Er nahm die Gabel, spießte ein weiteres Stück Lamm auf und fühlte, wie er rot wurde. Hoffentlich schrieb Rina das seiner Entrüstung zu, nicht seiner erotischen Verlegenheit. »Jedenfalls ist das alles nicht deine Schuld. Geh nur wieder an die Arbeit. Was machst du da eigentlich?«
    »Die Buchhaltung der Jeschiwa.«
    »Ach, richtig. Wie läuft es denn?«
    »Ehrlich gesagt, die Unterlagen sind ein einziges Chaos. Spenden von Institutionen, die keiner kennt. Aktien und Beteiligungen statt Schulgeldzahlungen. Angeblich hat die Jeschiwa Grundbesitz und Guthaben im Ausland. Zumindest steht es so in den Büchern.«
    »Und was meinst du?«
    »Nun ja.« Rina runzelte die Stirn. »Die Jeschiwa hatte eine ganze Reihe von Buchhaltern aus dem eigenen Haus, und jeder hat die Sache anders angepackt. Manche haben offensichtlich die kreative Buchführung erfunden … nicht, daß ich auf irgendwelche Schwindeleien gestoßen wäre.«
    »Aber?«
    Rina seufzte. »Die Bücher wurden nicht so ordentlich geführt, wie es hätte sein müssen. Weil die Jeschiwa anstelle von Fachleuten ihre kollel bochers drangelassen hat. Du weißt schon, jemand macht die Buchhaltung und bekommt als Gegenleistung freie Unterkunft und Verpflegung. Nach ein paar Jahren zieht der Mann weiter, und ein anderer übernimmt die Sache. Keine Beständigkeit.«
    »So wie jetzt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Warum bittet er dich, die Bücher zu führen, und holt sich keinen Profi?«
    »Ein Fachmann muß unbedingt noch dazukommen. Ich glaube, Rabbiner Shulman weiß, daß die Bücher in einem schrecklichen Zustand sind. Ich soll erst mal eine Linie reinbringen, bevor er den Profi anheuert. Er will sicher sein, daß alles koscher ist.« Rina stand auf. »Die alten Europäer sind ein Völkchen für sich. Ständig dieser Tauschhandel. In diesem Fall ging es um Aktien statt Schulgeld.«
    »Und was dabei abfällt, ist ein gutes Leben, das man auch noch von der Steuer absetzen kann.«
    »Du bist aber boshaft heute! Warum läßt du’s nicht endlich gut sein und gehst ins Bett?«
    »Wolltest du nicht nett zu mir sein?«
    »Nein, jetzt bin ich sauer. Und du bist schuld daran.«
    »Dann geh du doch ins Bett!« Seine Augen leuchteten auf. »Oder, ich hab eine großartige Idee: Wir gehen beide ins Bett!«
    Rina blickte ihn an. »Die Jungs kommen bald nach Hause … «
    »Die sind noch mindestens eine Stunde weg. Na, wie wär’s?«
    »Wir sind beide nicht bei Laune.«
    »Dann machen wir es eben mal schlecht gelaunt. ›Nicht so langsam, nicht so schnell, nein, nicht so, und so schon gar nicht, paß auf, mein Rücken, meine Knie, meine Haare … «
    Rina gab ihm einen Klaps. »Du bist unmöglich.«
    »Ich meine doch mich selbst!« Decker lachte. »Du hast weder schlimme Knie noch einen kranken Rücken.«
    »Hören Sie mal, Sie Leutnant der Geriatrie«, schimpfte Rina. »Darf ich Sie daran erinnern, daß einer von uns erst vierunddreißig … «
    »Das war unter der Gürtellinie!«
    »Allerdings läßt einen der Streß mit einem überarbeiteten und äußerst launischen Gatten vorzeitig altern.«
    »Wohl wahr. Was Ehestreß betrifft, schlägst du mich um Längen. Wollen wir nicht ins Bett gehen? Ich verspreche, daß ich mich den Rest des Abends gut benehme.«
    »Das reicht nicht. Du hast mir die Laune verdorben.«
    »Das mache ich wieder gut.«
    »Und wie? Ich sehe keine Blumen.«
    »Wenn ich dir sage, daß ich dich liebe?«
    »Reicht auch nicht.«
    »Ich übernehme den Abwasch.«
    »Vergiß es.«
    »Mache Hannah morgen früh fertig.«
    »Zu wenig.«
    »Morgen komme ich früher nach Hause.«
    »Bis dahin ist es mir zu lange.«
    »Ich massiere dir den Rücken.«
    »Wir haben schon festgestellt, daß du derjenige mit dem kranken Rücken bist.«
    »Eine Fußmassage?«
    »Meine Füße sind in Ordnung.«
    »Vielleicht ein Schaumbad?«
    »Ich hab schon geduscht.«
    Langsam gingen ihm die Ideen aus. »Hey!« Er schnipste mit den Fingern. »Ich hab’s! Das unfehlbare Aphrodisiakum für Frauen. Ich sage einfach, daß du recht hast.«
    »Recht womit?«
    »Mit allem. Egal, was du sagst, du hast recht. Bedingungsloses Rechthaben.«
    »Und wie lange?«
    »Vierundzwanzig Stunden.«
    »Achtundvierzig Stunden.«
    »Abge … «
    »Ab Freitagabend. Ich möchte das zum Wochenende. Wenn du zu Hause bist.«
    »Du treibst den Preis ganz schön in die Höhe.«
    Rina

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