Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
in die Küche kam. Er küßte seinen Stiefvater auf die Stirn. »Wie war’s heute?«
    Decker musterte seinen Sohn, dann seine Frau. »Was denn? Hast du Verstärkung mitgebracht?«
    Rina machte ein fröhliches Gesicht. »Wie geht’s deiner Hand, Liebling?«
    »Tut weh.«
    »Was ist denn passiert?« fragte Sammy.
    »Ich hab mich verbrannt … weil ich ein Trottel bin.«
    Die Mikrowelle piepte. Rina nahm den Teller heraus und stellte ihn Decker hin.
    »Danke«, murmelte der.
    »Guten Appetit.« Sie setzte sich zu ihm, Sammy ebenfalls. Beide schauten ihm erwartungsvoll beim Essen zu. Als wollten sie ihn einem Geschmackstest unterziehen.
    »Wo steckt Jake?« fragte er endlich.
    »Ist noch bei einem Freund«, sagte Sammy. »Ich hole ihn gleich ab.«
    »Es ist wunderbar, daß er fahren kann«, sagte Rina. »So eine Erleichterung, daß ich die Kleine nicht mehr überallhin mitschleppen muß. Und Unterstützung habe … «
    »Weil ich ja nie zu Hause bin, stimmt’s?« sagte Decker.
    »Armer, armer Peter. Überarbeitet und unterschätzt.«
    »Du machst dich über mich lustig, aber es stimmt trotzdem.« Decker blickte von seinem Teller auf. »Was esse ich hier eigentlich?«
    »Lammcurry auf Basmatireis. Schmeckt’s?«
    »Es ist absolut köstlich!«
    »Möchtest du noch eine Portion?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Ich glaube, er ist nur unterernährt«, sagte Sammy. »Jetzt kriegt er wieder langsam Farbe.«
    »Du hast recht.«
    »Hört auf, von mir in der dritten Person zu sprechen«, knurrte Decker.
    »Du kannst wieder übernehmen, Ima«, meinte Sammy. »Alarmstufe eins ist abgewendet.«
    »Macht nur eure Späße auf meine Kosten!«
    Sammy küßte seine Eltern. »Ich fahr jetzt los. Können wir noch zu Berger und uns einen kleinen Nachtisch bestellen?«
    »Es ist nach zehn, Schmueli.«
    »Morgen ist keine Schule. Die Lehrer haben Lehrplankonferenz. Wir können ausschlafen. Bitte! Alle sind dort. Wir sind vor Mitternacht zu Hause. Ich verspreche es!«
    »Habt ihr denn niemals Schule?« fragte Decker. »Ich sollte das Schulgeld tageweise bezahlen.«
    »Ist nicht meine Schuld.« Sammy wandte sich an seine Mutter. »Darf ich nun?«
    Sie schaute Decker an. »Halb zwölf?«
    »Ich glaube, das ist angemessen.«
    Sam grinste. »Danke.« Sie hörten die Autoschlüssel klappern, und weg war er. In der Küche wurde es still. Decker schlang weiter sein Essen herunter.
    »Du bist ja ein richtiger Feinschmecker.«
    »Der Curry ist wunderbar. Je länger er kocht, um so besser wird er.«
    Sie schwieg.
    »Du fragst dich vielleicht, warum ich so gereizt bin?«
    »Ehrlich gesagt, ich hab mich schon fast daran gewöhnt.«
    »Sehr witzig, Rina. Zur Strafe sag ich’s dir nicht.«
    »Wie du willst.« Sie stand auf. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Bier wäre großartig, vielen Dank.«
    Rina brachte eine Flasche Michelob, goß das Glas voll, daß der Schaum überfloß. Sie setzte sich wieder und wartete. Als er sie ansah, lächelte sie.
    »Halte ich dich von irgend etwas ab?« fragte er.
    »Überhaupt nicht.«
    Decker legte die Gabel hin. »Jemand hat mich heute aus der Fassung gebracht. Der einzige Mensch, der das darf, bist du.«
    »Wer ist die Frau?« fragte Rina.
    »Wer sagt dir, daß es eine Frau war?« Decker lächelte verunsichert.
    »Mein sechster Sinn.«
    Vielleicht hat sie meine Pheromone gerochen, dachte Decker.
    »Wer war es denn?«
    »Nicht so wichtig.« Decker schob den Teller weg. »Diese Tragödie im Estelle … sich vorzustellen, daß irgendein Verrückter dort seine Phantasien auslebt, ist schon gräßlich genug. Aber ich furchte, die Sache ist viel komplizierter.«
    Rina horchte auf. »In welcher Hinsicht?«
    »Die verschiedenen Schußwinkel sprechen gegen die Einzeltäter-Theorie. Und einige Leute profitieren sehr von den Todesfällen. Ein Mord aus Habgier ist schon schlimm genug. Aber dreizehn unschuldige Menschen umzubringen, nur um Spuren zu verwischen, das ist wahrhaftig ungeheuerlich … bestialisch.«
    »Hast du denn Beweise dafür, Peter?«
    Decker schaute sie an, Rina klang erschreckt, und sie war es auch. Zivilisten durfte man mit solchen Dingen nicht belasten. Er versuchte sachlich zu wirken. »Nur einen sechsten Sinn. So ähnlich wie du, wahrscheinlich. Tut mir leid, daß ich dich so angefahren habe. Ich hab heut eine frauenfeindliche Ader. Erst hab ich gestern was von Cindy zu hören gekriegt. Dann hat Jan pausenlos im Büro angerufen und schließlich noch diese Frau … die mir auf die Nerven gegangen ist … ihre

Weitere Kostenlose Bücher