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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dann war Rina eine Tigerin. Eine Menschen verschlingende Tigerin in voller Pracht. Es hatte Zeiten gegeben, in denen Decker, wenn er an sie dachte, besonders nachts, von Lust überwältigt wurde. So verdammt stark, daß er von selbst zum Orgasmus kam. Er mußte gar nichts tun. Nur die Augen schließen … sich ihr Gesicht vorstellen …
    Er hätte alles getan, um sie zu erobern, einfach alles. Und wäre ein anderer Mann auf der Bildfläche erschienen, hätte er alles getan, um sie zu behalten. Lüge, Betrug, Diebstahl …
    Vielleicht sogar Mord.
    Ihm brach der Schweiß aus. Immer diese Macho-Allüren. Daß er damit durchkam, hatte er nur Rinas Geduld zu verdanken. Nach der Scheidung von Jan war er nicht klüger geworden. Er hatte nur Glück gehabt. Richtiges Glück. Er hatte eine Femme fatale gefunden, aber Gott sei Dank war sie innerlich genauso schön wie äußerlich.
    Danke, lieber Gott. Danke!

17
    Als Decker ins Büro kam, sah er den Zettel auf seinem Schreibtisch.
    Bitte sofort melden.
    Das fing ja gut an. Was mochte Strapp morgens um halb acht von ihm wollen? Er ging um die Ecke zum Captain.
    Strapp winkte ihn herein. »Machen Sie die Tür zu.«
    Decker gehorchte, studierte Strapps Miene. Sein hageres Gesicht mit dem bohrenden Blick sah böse aus, sein Mund war hart. Und dann die Hände … er knetete die Finger. Kein Frage. Strapp hatte ein Problem.
    »Setzen Sie sich.«
    Decker setzte sich stumm, sein Blick wanderte durch den Raum. Die Wände waren voller Zeugnisse und Diplome, Fotos, auf denen Strapp mit Prominenten abgebildet war – mit dem Bürgermeister von L. A., dem Gouverneur von Kalifornien, dem Präsidenten. Trotzdem, die Einrichtung war schlicht und büromäßig. Ein solider Schreibtisch, Standardbestuhlung, Stahlschränke für die Akten. Der Mann hatte seinen Stolz, aber er war nicht eitel wie ein Pfau.
    Decker wandte sich seinem Vorgesetzten zu. »Was gibt’s, Sir?«
    »Haben Sie stichhaltige Beweise gegen Jeanine Garrison?«
    Decker starrte ihn an und sagte nichts.
    Strapp erwiderte seinen Blick. »Ich bin heute früh aus dem Bett geklingelt worden. Sie unterstellen ihr eine Beziehung mit Harlan Manz … «
    »Das nennt sich nun Vertraulichkeit«, murmelte Decker.
    »Sie zeigen Fotos von Jeanine Garrison und Harlan Manz bei den Freunden der Garrisons herum. Meinen Sie etwa, das fällt nicht auf Sie zurück? Haben Sie den Verstand verloren? Sie ist wütend, fühlt sich von der Polizei belästigt, droht mit Klage.«
    »Ich habe keine Fotos gezeigt. Ich habe das fragliche Foto nur erwähnt, als ich eine Freundin nach der Beziehung zwischen Jeanine Garrison und Harlan Manz fragte. Ich leite eine Ermittlung, Captain … «
    »Allerdings. Eine Ermittlung, aber keine Hexenjagd.«
    Decker blickte zur Lampe hoch. »Netter kleiner Anruf vom Bürgermeister, Cap?«
    »Decker, ich verbitte mir diesen Ton!«
    Decker verstummte, auch Strapp schwieg. Der Captain atmete schwer, seine Wangen und seine Nasenspitze waren gerötet. Aber da war noch etwas. Decker wußte, daß jemand dem Captain die Hände gebunden hatte. Strapp machte keine gute Figur.
    »Wir haben es mit einer sehr rührigen Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zu tun, Pete«, sagte er leise. »Sie hat schon zig Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert, allesamt für löbliche Zwecke. Eine Menschenfreundin mit sehr guten Kontakten. Und sie hat gerade ihre Eltern verloren, bei einer äußerst tragischen, entsetzlichen Katastrophe … «
    »Ach ja, Sie meinen die Sache.«
    »Wie bitte?«
    »Schon gut.«
    Strapp funkelte ihn an. »Und Sie laufen mit einem Zeitungsartikel rum, der über zwei Jahre alt ist, und unterstellen, daß Jeanine Garrison bei der Ermordung ihrer Eltern die Hand im Spiel hatte.«
    »Nicht im geringsten. Wollen Sie die Wahrheit hören?«
    »Interessiert mich nicht. Ich will, daß Sie diesen Unsinn sein lassen, solange Sie keine Beweise haben. Gute, solide, konkrete, in Stein gemeißelte Beweise!«
    »Wenn ich aufhöre, kriege ich keine Beweise.«
    »Solange Sie keine Beweise haben, lassen Sie sie in Ruhe. Und jetzt können Sie gehen.«
    Schweigen.
    »Wenigstens ist sie keine Lügnerin«, sagte Decker. »Sie hat tatsächlich Beziehungen … «
    »Decker!?«
    »Wie O.J. und Menendez in einer Person … nur schöner verpackt.«
    »Sind Sie endlich fertig?«
    »Ja, glaube schon.«
    »Dann gehen Sie an Ihre Arbeit.«
    Decker atmete tief durch. »Captain, sagen Sie mir bitte, wie ich Beweise zusammentragen soll, wenn ich keine

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