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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Aber dann hat er sie sitzen lassen. Als ob das nicht übel genug wäre, hat er auch noch Gerüchte über sie verbreitet. Ekelhafte Lügen … daß sie Krankheiten hat.«
    »Das ist ja widerwärtig.«
    »Meine Schwester hat das nicht verkraftet. Sie war immer die Beste in der Schule. Jetzt kann sie schon froh sein, wenn sie Dreien kriegt. Er hat sie kaputt gemacht. Ihr Selbstvertrauen zerstört.«
    Ihre Augen wurden feucht, aber sie unterdrückte tapfer die Tränen.
    »Wissen Ihre Eltern von der Abtreibung?«
    »Natürlich nicht.«
    »Wie alt ist Ihre Schwester?«
    »Siebzehn.«
    »Und Sie?«
    »Fünfzehneinhalb.« Kelly zögerte. »Ich hab gesehen, wie er sie geschubst hat. Nachdem er Schluß mit ihr gemacht hatte. Sie wollte nur mit ihm reden, und er hat sie weggestoßen, als hätte sie die Pest oder so was. Ich war vielleicht wütend!«
    »Das verstehe ich.«
    »Am selben Tag hab ich ihn allein erwischt. Ich hab gesagt, wenn er weiter solche Sachen über meine Schwester verbreitet, gehe ich zu seiner Mutter. Er wollte mir angst machen und hat mich am Arm gepackt wie Sarah eben. Ich hab ihm mit der anderen Hand eine gelangt. Aber kräftig. Das hat er sich gemerkt. Seitdem wird er nervös, wenn er mich sieht. Große Klappe und nichts dahinter.«
    »Seine Mutter hat also auch nichts von der Abtreibung gewußt?«
    »Nein.«
    »Wie ist er denn an das Geld gekommen?«
    »Wer so reich ist wie dieser Typ, kriegt immer das Geld zusammen.«
    »Und glauben Sie, daß seine Mutter entsetzt wäre über die Abtreibung?«
    »Einen Anfall würde die kriegen, und das nicht zu knapp. Sie ist nämlich in der Anti-Abtreibungsbewegung aktiv. Schwenkt auf den Demos Plakate mit abgetriebenen Embryos und lauter so Zeug. Angezogen ist sie zwar wie die letzte Nutte aus der Bourbon Street. Aber wenn es um Politik geht, ist sie erzreaktionär!«
    »Wieso Bourbon Street?« fragte Webster. »Kommt sie aus New Orleans?«
    Kelly nickte.
    »Aber Sean kommt aus Texas«, sagte Webster.
    Kelly stutzte. »Woher wissen Sie das?«
    Mist, dachte Webster. Manchmal ist es gefährlich, wenn man zu viel weiß. »Man hört es an seinem Akzent«, sagte er schnell.
    »Was? Sean hat einen Akzent?«
    »Für meine Südstaatlerohren klingt er nach Dallas, Texas.«
    »Ah!« Kelly lächelte. »Sie kennen sich ja aus. Sind Sie wirklich aus dem Süden?«
    »Aus Biloxi, Mississippi. Die Heimat der Dixie-Mafia.«
    »Aber Sie waren doch auf der Uni, oder?«
    »Tulane University. Wollen Sie vielleicht auch Detective werden?«
    Kelly lächelte wieder und schaute auf ihre Uhr. »Ich muß jetzt wirklich los.«
    »Nur eine neugierige Frage«, sagte Webster. »Mit welchem Mädchen ist Sean jetzt zusammen?«
    Kelly zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Warum?«
    Wieder mußte Webster improvisieren. »Wenn sie auch so jung ist, wäre es vielleicht ganz gut, sie zu warnen.«
    »Oh.« Kelly nickte. »Das ist nett von Ihnen.« Sie dachte nach. »Könnte sein, daß er eine im Greenvale hat. Er ist immer dort und trainiert seine Rückhand. Er ist im Tennisteam unserer Schule.«
    »Haben Sie ihn dort einmal mit einer Freundin gesehen?«
    Kelly schüttelte den Kopf. »Nur mit seiner Tennispartnerin, Ms. Garrison.«
    »Garrison …« Webster zögerte einen Moment. »Meinen Sie etwa Jeanine Garrison?«
    Kelly nickte. »Ihre Eltern wurden im Estelle ermordet.«
    »Sean und sie sind Tennispartner!«
    Kelly nickte.
    »Vielleicht ist ihm deshalb die Sache so nahegegangen. Dieser Manz hat die Eltern seiner Tennispartnerin ermordet!«
    Kelly blickte Webster an. »Gut kombiniert.«
    »Danke.« Webster schien zu grübeln. »Jeanine Garrison. Die ist ein ganzes Stück älter als Sean.«
    »Sie ist Ende Zwanzig, glaube ich. Warum?«
    »Könnte es sein, daß sie mit Sean …«
    »Was?«
    »War nur so ein Gedanke.« Webster machte einen Rückzieher.
    Kelly lachte. »In der High School ist Sean eine heiße Nummer. Aber Ms. Garrison ist eine … die siehst ja so was von gut aus! Und hat immer einen ganzen Schwarm Männer um sich rum. Also, Sean ist wirklich nicht ihr Jahrgang.«
    »Verstehe. Danke für das Gespräch, Kelly. Können Sie mir einen Gefallen tun? Behalten Sie bitte für sich, was wir besprochen haben. Das macht die Sache für mich leichter.«
    Kelly lächelte traurig. »Ich behalte schon eine Million Dinge für mich. Eins mehr oder weniger, daraufkommt es nicht an.«

24
    Decker konnte es nicht glauben. »Du belästigst Minderjährige, hat er gesagt?«
    »Ja. Tatsache. Dann sagte er noch,

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