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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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er da gemacht?«
    »Asnikov meint, er war Krankenpfleger.«
    »Krankenpfleger?«
    »Die tragen weiße Kittel.«
    »Du meinst, Pluto hat die Bettpfannen ausgeleert?« Oliver grinste. »Wie passend.«
    »Vielleicht konnte Bob Pluto nicht leiden, weil der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen hat«, meinte Martinez.
    »Und deshalb hat er ihn erschossen?« Webster verzog das Gesicht.
    »Ich hab schon seltsamere Begründungen gehört«, sagte Marge. »Außerdem hat Pluto den Abschluss geschafft, während Bob rausgeflogen ist.«
    »Du kannst die Southwest Uni nicht mit einem dieser ländlichen Colleges vergleichen«, sagte Decker. »Was Selbstgefälligkeit und Prestigedenken betrifft, ist Bob Pluto weit überlegen.«
    »Wäre doch denkbar, dass Bob, der sich für was Besonderes hält, sauer ist, wenn er von einem bettelarmen weißen Proleten wie Pluto herumkommandiert wird«, warf Oliver ein.
    »Aber Bert hat gerade gesagt, Pluto war kein Prolet. Er war auf dem College«, hielt Marge dagegen.
    »Trotzdem hat er unten angefangen«, sagte Oliver. »Herkunft ist alles.«
    »Das glaub ich nicht«, meinte Webster. »Warum sollte Bob – auch wenn er Pluto hasste und eifersüchtig auf ihn war – das Feuer eröffnen und damit diesen Schlamassel auslösen? Bob scheint ein vernünftiger Mann zu sein. Das muss noch andere Gründe haben.«
    »Ich habe Bob nie kennen gelernt«, sagte Martinez. »Aber ich nehme an, der Mann hat Charisma.«
    Decker nickte. »Stimmt.«
    »Wenn es einen Machtkampf gab, Loo, wer hätte den deiner Meinung nach gewonnen? Pluto, Bob oder Venus?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Decker. »Pluto hat den Anführer gespielt. Aber Venus und Bob haben ihm nicht widersprochen.«
    »Wenn Bob beschlossen hätte, Pluto herauszufordern, wäre es dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen?«
    Decker dachte nach. »Weiß ich nicht. Auf jeden Fall waren sie rangmäßig gleich.«
    »Aber du weißt nicht, ob Bob die Wahl gewonnen hätte.«
    »Worauf willst du hinaus, Bert?«, fragte Decker. »Dass Bob nur übernehmen konnte, indem er den Feind umlegt?«
    »Vielleicht hätte er die Wahl gewinnen können, wollte aber nicht so lange warten. Daher übernahm er die Macht auf die schnellstmögliche Weise.«
    »Man kann das nicht wirklich als Macht bezeichnen, Bert. Sowie er sich draußen zeigt, ist er ein toter Mann.«
    »Vielleicht reicht ihm das ja. fetzt – in diesem Moment – ist er der Herr der Berge. Klingt wie ein typischer Psychopath – handle jetzt, bezahl später.«
    »Der Mann giert nach Aufmerksamkeit«, stimmte Oliver zu. »fetzt beherrscht er nicht nur den Orden, er hat auch die Presse. Hast du die Presse in der Hand, kontrollierst du das ganze Land.«
    »Jupiter ist tot, Pluto ist tot, Nova ist tot …« Martinez strich sich über den Schnurrbart. »Ich glaube, Bob ist nicht nur auf Macht aus, er tötet auch gerne.«
    Webster war skeptisch. »Meinst du, Bob hätte plötzlich Mordgelüste entwickelt?«
    »Wer sagt, dass er die plötzlich entwickelt hat, Tom?«, fragte Martinez. »Vielleicht hatte er sie schon immer. Wir wissen von Europa, dass Bob es erregend fand, andere zu betrügen.«
    »Das kann man doch nicht mit Mord vergleichen.«
    Decker war sich dessen nicht so sicher. Er erwärmte sich allmählich für Martinez’ Theorie – ein psychotischer Killer in einer Sekte. Sekten wie der Orden übten eine unwiderstehliche Anziehung auf enttäuschte Menschen aus. Menschen, die sich nach einem Guru sehnten, der sie zu einem neuen Leben führte. Alle Verbindungen zur Familie und früheren Freunden abgebrochen. Kein Kontakt mit der Außenwelt. Perfekte Opfer für einen Mann mit Mordgelüsten …
    »Denkt an Jonestown … an Heaven’s Gate … an Waco. Die Anführer überredeten ihre Mitglieder – angeblich rational denkende Menschen – zum Massenselbstmord, brachten sich selbst und, im Fall von Waco und Jonestown, auch noch ihre Kinder um. Wenn die Anführer ihre Jünger dazu bringen konnten, dann ist es ihnen bestimmt auch gelungen, ein paar Morde als notwendig für das Wohl der Gruppe‹ zu rechtfertigen.«
    »Ideal für jeden Psychopathen«, spann Martinez die Idee weiter. »Eine völlig abgeschottete Sekte mit vielen potenziellen Opfern, wo man ungestört seine schmutzige Arbeit tun kann. Maßgeschneidert für einen Serienmörder. Vielleicht hat Bob Morde als sanktionierte Tötungen getarnt – Menschenopfer getarnt als Rituale.«
    »Hast du in den vergangenen Jahren je von Menschenopfern

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