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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dagegen. »Bob hat kapiert, dass seine Tage gezählt sind, also ist ihm alles egal.«
    »Wenn Bob tatsächlich dieser sadistische, nur auf sein Vergnügen bedachte Mörder ist, dann wird er es genießen, die ganze Sekte mit ins Verderben zu reißen – sie alle mit einem perversen Feuerwerk ins Jenseits zu befördern.«
    »Das ist doch reine Fantasie!«
    »Nein, wir entwickeln ein Szenario, Tom«, widersprach Oliver.
    »Okay«, sagte Webster. »Angenommen, ich kaufe euch Bob Russo als Serienmörder ab. Angenommen, ich kaufe euch sogar ab, dass Bob Nova und Pluto umgebracht hat, weil sie seine Macht bedrohten. Aber warum um alles in der Welt hat Bob dann Pluto vor aller Augen erschossen?«
    »Weil die Anspannung zu viel für ihn wurde«, sagte Martinez.
    Webster winkte ab. Er sah zu Decker. »Erklärst du uns jetzt deine Adressdatei oder nicht?«
    »Du drückst auf Enter, dann gibst du den Namen ein …«
    Marges Handy schrillte los. Sie fuhr zusammen und drückte auf den Verbindungsknopf. »Detective Dunn.«
    Eine panische Frauenstimme flüsterte: »Sie müssen uns hier rausholen! Er ist vollkommen durchgeknallt!«
    Marge schnippte mit dem Finger, um Decker aufmerksam zu machen. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. »Venus, sind Sie das?«
    »Hören Sie genau zu! Mir bleiben nur Sekunden, bis er kommt.« Die Frau senkte die Stimme und war kaum noch zu verstehen. »Wenn Sie das nicht richtig machen, werden wir alle sterben! Haben Sie verstanden? Er hat an allen Fenstern und Türen Sprengladungen angebracht. Die Hintertür vom Garten in die Küche lässt sich wahrscheinlich am einfachsten entschärfen. Die benutzt er nämlich nach wie vor. Er muss da was angebracht haben, was sich leichter ein- und ausschalten lässt. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Im Moment ist er dabei, den äußeren Zaun unter Strom zu setzen, ihnen bleibt nicht viel Zeit. Es gibt ein Loch unter dem Zaun zwischen …«
    Knacken und Rauschen.
    Verzweifelt wechselte Marge die Frequenz. Aber es nützte nichts. Die Leitung war tot.
    Marge fluchte.
    »Venus?«, fragte Decker.
    »Ich nehm’s an. Sie ist die Einzige, der ich meine Karte gegeben habe … nein, warte! Ich hab auch Terra eine gegeben. Es könnte Terra gewesen sein.«
    »Deine Handynummer steht auf der Karte?«
    Marge nickte. »Venus hat eine rauchige Stimme. Terras klingt eher unterwürfig. Aber es war nicht zu erkennen. Ich habe nur ein verängstigtes Flüstern gehört.«
    »Hat sie was von einer Hintertür gesagt?«, fragte Martinez.
    »Sie sagt, an allen Fenstern und Türen seien Sprengladungen angebracht, aber die Hintertür ließe sich am leichtesten entschärfen, weil Bob dort ein und aus geht. Sie sagt, wir sollen uns beeilen, weil Bob gerade den Zaun unter Strom setzt.«
    »Könnte der Anruf eine Falle sein, um uns zum Handeln zu zwingen?«, wollte Decker wissen. »Europa sagt, Bob sei ein Spieler. Wenn wir abwarten und nichts unternehmen, sagt sie, dann würde er den nächsten Zug machen. Das könnte dieser Zug sein.«
    Schweigen. Dann sagte Marge: »Vielleicht. Aber die Stimme klang wirklich völlig verängstigt.«
    »Ist vielleicht echt«, meinte Decker. »Könnte aber auch gespielt sein. Sekten ziehen die merkwürdigsten Leute an, genau wie Hollywood. Viele ehemalige Schauspieler sind bei den seltsamsten Gurus gelandet.«

30
    Nachdem sie den LAPD-Oberen und den FBI von dem Anruf informiert hatten, warteten Decker und seine Mannschaft auf Anweisungen. Marge wurde zuerst befragt und ihr Handy sofort konfisziert, jede Menge Fragen; zehn Leute und elf Meinungen. Diese verschiedenen Meinungen veranlassten die Oberbosse, noch eine Einsatztruppe zusammenzustellen und sie – na was wohl? – zu einer weiteren Besprechung einzuberufen. Selbst wenn Decker dazu gebeten worden wäre, was nicht der Fall war, hätte er sich entschuldigt. Wo so viele Leute mitreden, war die Gefahr, das Ganze zu vermasseln, sehr hoch.
    Die meisten hielten den Telefonanruf für eine Falle. Marge war die Einzige, die widersprach. Sie stand an die Ulme gelehnt, starrte zu dem leblosen Gebäude hinüber und trank Kaffee aus einem Styroporbecher. Bei ihr waren Decker, Oliver und Special Agent Armand McCarry. Ihre eigene kleine Einsatztruppe – eine, die weder Macht noch Einfluss besaß, aber wenigstens wurde Marges Stimme gehört. Sie rieb sich die Augen, blinzelte gegen die Helligkeit des Himmels an.
    »Wenn Bob uns wirklich ködern will, warum hat er dann kein Kind telefonieren lassen? Er weiß, dass wir für

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