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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nickte.
    »Gut.« Decker legte die Hand auf seine Brust. »Eine Sorge weniger, die an mir nagt.«
    »Sie haben nach ihr gesucht?«
    »Wir haben nach euch beiden gesucht. Der Orden behauptet, ihr wärt von Reuben Asnikov entführt worden.«
    Ein verächtliches Schnauben. »Typisch für den Orden. Klingt nach Pluto. Aufgeblasener Lackaffe. Ist er wirklich tot?«
    »Ja.«
    »Nova wär auch nicht schlecht gewesen.«
    »Nova?«, fragte Marge.
    Lauren betrachtete Marge. »Sie kennen ihn?«
    »Wir haben ihn verhört«, sagte Oliver.
    Wiedererkennen blitzte in ihren Augen auf. »Stimmt. Ich war ja noch da, als Sie ihn verhört haben. Er hat bestimmt vergessen, Ihnen zu erzählen, dass er pervers ist! Die sind alle pervers. Aber er ist der schlimmste, weil er Kinder mag.«
    »Nova ist tot, Ma’am«, sagte Oliver.
    Ein Lächeln breitete sich über Laurens Gesicht. »Wenn Sie jetzt noch den Rest fertig machen, bekommt mein Leben einen Sinn.«
    »Arbeiten Sie für Asnikov?«, fragte Marge.
    »Nein. Aber er ist der Grund, warum ich hergekommen bin … na ja, einer der Gründe. Selbst wenn er mich nicht angerufen hätte, wäre ich wahrscheinlich gekommen.« Sie sah auf ihre Füße. »Wegen der Kinder. Sie … wachsen einem ans Herz.«
    Sie hob den Kopf und blinzelte ins Licht.
    »Er hat mich im letzen Moment erwischt. Wir wollten uns gerade nach Australien einschiffen.«
    »Aber Sie arbeiten nicht für Asnikov«, stellte McCarry fest.
    In Laurens Gesicht flammte Feindseligkeit auf. »Das hab ich doch gerade gesagt, oder? Sind Sie taub?«
    McCarry reagierte gereizt. »Ich dachte, Sie wären gekommen, um uns zu helfen.«
    »Das hängt ganz von Ihnen ab, Bubi.«
    Decker betrachtete sie. Lauren schien Anfang zwanzig zu sein und war so dünn, dass man sie mit einer festen Umarmung zerbrechen konnte. Und doch war sie hier, attackierte eine Horde von Sicherheitskräften, trat um sich und fluchte wie ein Seemann, ohne jeden Respekt vor Autoritätspersonen. Sie war frech und rabiat und schnell. Kein Wunder, dass sie ihr Handschellen angelegt hatten. Doch Decker verstand ihre offenkundige Unerschrockenheit. Die hatte sie gebraucht, um den Orden zu infiltrieren.
    Einer der Polizisten, die sie verhaftet hatten, stand außerhalb der Gruppe, die Hand in die Hüfte gestemmt. »Sollen wir sie aufs Revier bringen, Lieutenant?«
    »Nein«, erwiderte Decker. »Lasst sie in Ruhe.«
    »Ja, lass mich in Ruhe, Bubi«, wiederholte Lauren.
    Marge nahm McCarry zur Seite. »Ich erkläre es Ihnen.«
    Decker nickte und betrachtete das Gesicht der jungen Frau, deren Züge von Wut und Trotz verzerrt waren. Er stellte sich vor, wie sie mit sechzig aussehen würde. »Die Farranders sagten, Maureen sei ihre jüngste Tochter, also können Sie nicht Lyras Tante sein. Ich würde sagen, Sie sind Maureens Nichte … die Tochter einer ihrer älteren Schwestern.«
    Lauren funkelte ihn an, sagte aber nichts.
    »Maureen?«, fragte Oliver.
    »Im Orden unter dem Namen Moriah bekannt. Als ich auf der Suche nach Lyra war, habe ich mit Ihren Großeltern gesprochen. Sie sehen Ihrer Großmutter ähnlich.«
    Das Mädchen versteifte sich. »Die selbstlose Ceese – eine Bastion der Nächstenliebe!«
    »Wir sind alle Gefangene unserer Vergangenheit«, seufzte Decker.
    »Nicht alle, Bubi!«
    »Nein, Sie nicht. Sie sind die rechtschaffene Cousine auf Ihrer Mission, Lyra zu retten. Prima, Lauren! Sie haben es geschafft! Sie haben sie da rausgeholt und ihr wahrscheinlich das Leben gerettet. Das ist keine Übertreibung. Jetzt helfen Sie uns, die anderen Kinder rauszuholen, und Sie werden eine echte Heldin sein.«
    Plötzlich schossen Lauren Tränen in die Augen. »Dann befreien Sie mich erst mal von diesen verdammten Dingern hier.«
    Decker warf dem Polizisten einen Blick zu. »Nehmen Sie ihr die Handschellen ab.«
    Der Mann war unschlüssig, gehorchte aber dem Befehl eines Vorgesetzten. Gleich darauf rieb sich das Mädchen die Handgelenke. Ohne die Fesseln wirkte sie weniger selbstsicher. Ruhig, aber auf der Hut.
    »Ich glaube, ich bin Ihnen was schuldig«, sagte sie. »Die Ermittlungen der Polizei haben den minutiösen Tagesablauf des Ordens durcheinander gebracht.« Sie sah in die Ferne. »Sie haben mir die Chance gegeben, die ich brauchte.«
    »Wie lange waren Sie da drin?«
    »Etwas mehr als zwei fahre.« Lauren wischte sich über die Augen. »Es war die Hölle, aber ich würde es wieder tun. Besonders nach allem, was ich jetzt weiß. Ich würde sie niemals da drinnen verkommen

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