Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen
Körper sahen, und sprinteten gebückt mit einer Trage zu ihnen hinüber. Sie luden die Trage in den kugelsicheren Krankenwagen. McCarry befahl seinem Rettungsteam, in die gepanzerten Fahrzeuge des FBI zu steigen.
Decker schlüpfte ohne zu zögern mit in den Krankenwagen, bevor die hintere Tür zugeknallt wurde. Dadurch wurde es drinnen noch enger, aber keiner protestierte. Der Krankenwagen schlingerte vorwärts, holperte über das unebene, aufgewühlte Gelände. Zu beiden Seiten kurvten McCarrys gepanzerten Fahrzeuge in größter Eile zwischen den Einschusskratern und Felsbrocken hindurch.
Decker hielt Marges eiskalte Hand und starrte aus dem Rückfenster, während sich die Sanitäter mit ihrem teilnahmslosen Körper abmühten. Sie säuberten, sie legten frei, sie intubierten und beatmeten Marge mit Sauerstoff. Sie tupften ab und injizierten ihr Medikamente, beobachteten auf dem Monitor die Lebenszeichen. Nichts. Einer der Sanitäter begann mit der Herzdruckmassage, die auf dem Monitor als kleine Spitzen angezeigt wurde. Der Arzt stellte über Funk Fragen. Wegen des Lärms draußen und des Rauschens im Funkgerät war er kaum zu verstehen.
Jemand sprach mit Decker.
Konzentrier dich, Pete. »Wie bitte?«
»Sie müssen ihre Hand loslassen und zurücktreten.«
Der Sanitäter hatte die Plattenelektroden des Wiederbelebungsgeräts in der Hand. Decker begriff. Er musste Marge loslassen, weil er sonst einen elektrischen Schlag bekommen würde. Widerstrebend ließ er ihre Hand fallen und trat zurück.
»Bist du so weit?«
»Ja.«
Abrupt wurde der Wagen durch einen schweren Einschlag zur Seite geschleudert. Die Erde erzitterte. Felsbrocken und Steine prasselten gegen die Plastikfenster und die Stahltüren. Die Temperatur im Inneren des Wagens stieg sprunghaft.
Der Fahrer fluchte, wich nach links aus, dann nach rechts, schlitterte wieder nach links. Aber er fuhr weiter. Er drehte den Kopf, sah über die Schulter.
»Alles okay da hinten?«
Decker brachte keinen Ton heraus. Er sah aus dem Seitenfenster. McCarrys Mannschaft schien nichts passiert zu sein; zumindest waren die Fahrzeuge noch auf allen vier Rädern.
Er nahm allen Mut zusammen, richtete den Blick auf Marge, auf ihr graues, dreckverschmiertes Gesicht mit der Maske und dem Intubator. Ja, es gelangte Luft in ihre Lunge, aber konnte sie den Leben spendenden Sauerstoff aufnehmen?
Kugeln prallten gegen das Fahrzeug, hallten im Inneren wider.
»Diese verdammten Dreckskerle!« Der Fahrer fluchte und riss am Steuer. Der Wagen kam ins Schleudern, kippte fast um, bevor er mit einem dumpfen Aufprall wieder auf die Räder kam.
Sechs Meter … neun Meter … zwölf Meter … der Bunker des Ordens fiel allmählich zurück, verschwand langsam in der Ferne.
Schweißüberströmt machten die Sanitäter die Plattenelektroden erneut bereit. Obwohl die Temperatur weit über dreißig Grad betragen musste, zitterte Decker immer noch vor Kälte.
»Noch mal«, keuchte der Sanitäter.
»Kannst du nicht schneller fahren?«, rief der andere.
»Nicht, wenn du hier lebend rauskommen willst.«
»Eric, bist du so weit?«
»Alles bereit, Terry. Leg los.«
Ein Stromschlag. Der Körper bäumte sich auf, alle Blicke richteten sich auf den Monitor.
Eine hohe Spitze bis zum oberen Rand des Schirms, übereinstimmend mit dem elektrischen Impuls.
Dann eine flache Linie.
Augenblicke später mehrere unregelmäßige Spitzen, gleichzeitige hörbare Pieptöne.
Dann wieder eine flache Linie.
Aber dann ein weiterer Piepton …
Und noch einer … und noch einer … und noch einer …
»Gleich beim ersten Versuch!« Der Sanitäter grinste. »Mann, so viel Glück hat man sonst nie!«
Decker starrte auf den Monitor, Tränen liefen ihm über die Wangen. Ohne den Blick von den wunderbaren Spitzen zu nehmen, fragte er: »Atmet sie?«
»Noch nicht selbstständig.«
Auf dem Monitor wurde der Puls kräftiger, regelmäßiger. »Ihr Herz schlägt. Es schlägt aus eigener Kraft!«
»Ja, Sir, das stimmt.«
»Ihre Lunge muss mitmachen.«
»Auf jeden Fall kriegt sie Sauerstoff.«
Decker betrachtete Marges Gesicht, streichelte es zärtlich, wischte seine herabtropfenden Tränen von der Sauerstoffmaske. »Du hast es schon halbwegs geschafft, Dunn. Komm, Baby, ich weiß, dass du mich hören kannst! Lass mich jetzt nicht im Stich!«
Ein weiterer heftiger Einschlag. Wieder war die Sicht gleich Null. Der Krankenwagen wurde durchgeschüttelt, schlitterte über den felsigen Boden, während im Inneren
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