Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen
sehen, was für ein Cop ich sein kann.«
Jacob nickte ernst. »In Ordnung. Das ist das Gute an Shayna. Wenn ich mit ihr zusammen bin, dann interessieren mich die anderen nicht.«
»Habt ihr was miteinander?«
»Wir … tun uns gut. Können uns aneinander festhalten – im wahrsten Sinne.«
»Habt ihr miteinander geschlafen?«
Jacob schüttelte den Kopf.
Decker sah ihn durchdringend an. »Du belügst mich doch nicht, Yonkie?«
»Nein.« Er seufzte. »Ich musste ihr versprechen, dass wir unsere Slips anbehalten. Mir ist das eigentlich ganz recht. Ich könnte nicht damit umgehen … noch nicht. Gelegenheit hätte ich allerdings zur Genüge gehabt. Die Welt außerhalb der Jeschiwa ist wirklich … anders. Das brauche ich dir ja wohl nicht zu erzählen.«
»Sprich weiter.«
»Da gibt es jede Menge Mädchen, die richtig aggressiv sind. Du würdest nicht glauben, was sie alles zu mir gesagt haben. Na ja, du weißt wahrscheinlich Bescheid. Aber Ima wäre zu Tode erschreckt. Allein in den letzten zwei Monaten bin ich fünf- oder sechsmal eingeladen worden, zu kommen, wenn die Eltern nicht da sind.«
»Mädchen von deiner High School?«
»Nein. Mädchen aus weltlichen Privatschulen oder öffentlichen Schulen.«
»Shaynas alte Freundinnen?«
»Ja, einige davon.«
»Sind sie jüdisch?«
»Einige ja, andere nicht. Manche sind älter als ich. Die sind völlig durch den Wind. Scheidungen und Affären und all solche Sachen. Richtig traurig. Ich will damit nur sagen, dass ich im Vergleich zu denen ein Mönch bin.«
»Du hast also mit niemandem geschlafen, Yonkie? Was ist mit oralem Sex?«
»Nein … nur …« Er rutschte unbehaglich hin und her. »Wie genau willst du mich eigentlich ausfragen?«
»Ich will nur sicher sein, dass du dir nichts geholt hast, was dich umbringen könnte.«
Jacob sah weg. »Man kann kein Aids kriegen, wenn man noch Jungfrau ist.«
»Das stimmt nicht. Wenn du mir nicht glaubst, sprich mit dem dreizehnjährigen Mädchen, das gestern vom Jugenddezernat aufgegriffen wurde. Sie ist durch Drogen und Aids völlig zerstört, und sie schwört Stein und Bein, dass sie die Kerle nur oral befriedigt hat.«
Jacob war entsetzt. »Dreizehn?«
»Jawohl.«
»Stammt sie aus einer armen Familie oder so?«
»Mittelklasse. Um ihre Mutter zu zitieren: ›Sie hat sich einfach mit den falschen Leuten eingelassen‹.«
»Ist sie nur HIV positiv, oder hat sie Aids?«
»Sie hat Aids. Aber das spielt schon keine Rolle mehr. Ihre Lunge wird aufgeben, bevor ihr Immunsystem zusammenbricht.« Decker beugte sich vor und legte Jacob die Hand auf die Schulter. Der Junge spannte sich, entzog sich aber nicht. »Lass das mit dem Sex. Du bist emotional und physisch noch zu jung. Das erste Mal ist oft ein Desaster. Aber wenn du älter bist, kommst du besser damit zurecht.«
Jacob schwieg.
»Hast du mich gehört, Yonkie?«
»Ja, hab ich.«
»Aber wenn es passiert, sei nicht dumm. Benutz ein Kondom.«
»Das ist gegen das jüdische Gesetz.«
»Dieses Gesetz kenne ich nicht, Yonkie, aber ich weiß, dass es gegen das jüdische Recht verstößt, seine Gesundheit zu gefährden, ganz zu schweigen davon, sich umzubringen. Lass den Sex. Solltest du jedoch etwas Impulsives tun, dann will ich nicht, dass du stirbst oder ein Mädchen schwängerst. Verstehst du?«
Jacob nickte.
»Und wenn es dir zu peinlich ist, Kondome zu kaufen, dann mach ich das für dich. Was nicht heißt, dass ich damit einverstanden bin. Das bin ich nicht. Ich will nur nicht, dass du stirbst.«
»Ich werde sie nicht brauchen.«
»Aber wenn doch, kommst du zu mir?«
Wieder nickte der Junge. Dann schien er über Deckers Worte nachzudenken. »Wenn was ist … lass ich es dich wissen. Versprochen.« Zum ersten Mal suchte der Junge von sich aus Blickkontakt. »Es tut mir wirklich Leid.«
Decker streichelte Jacobs Wange und zog dann die Hand zurück. »Ich möchte, dass du aufhörst, dir Pornofilme anzusehen. Sie steigern nur deine Erregung, und du hast kein anderes Ventil, als zu masturbieren. Ich weiß, dass auch das gegen das jüdische Recht verstößt. Aber ich hab kein Problem damit. Es ist sauber, einfach und bringt dich nicht in Schwierigkeiten. Trotzdem hat es keinen Sinn, deinen sexuellen Appetit noch zusätzlich anzuregen. Wenn deine Freunde sich die Streifen ansehen, geh einfach. Und wenn du keine Pornos mehr anschaust, bringt dich das auch von diesen Jungs weg und zwingt dich, Dinge zu tun, die besser für dich sind.«
»Wie in Nate’s
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