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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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an. »Ich hab deinen Sarkasmus und deine vorlaute Art wirklich satt!«
    Sammy verstummte.
    Keiner sagte etwas.
    Dann meinte Jacob: »Ich glaube, ich könnte das schaffen.«
    Aber Decker blieb skeptisch und misstrauisch, hielt diese neueste Idee für Beschwichtigungstaktik, einen schäbigen Versuch Jacobs, sich bei ihm einzuschmeicheln. Decker war enttäuscht, dass sich Jacob so bemühte, sein schlechtes Benehmen zu überspielen. »Und wann willst du das machen?«
    »Am Wochenende.«
    »Jacob, wenn du neben dem Lernen noch bei einer Hotline mitarbeitest, hast du überhaupt keine Freizeit mehr.«
    Jacob zuckte die Schultern. »Ist mir egal.«
    »Das sagst du jetzt, aber wenn du bis über beide Ohren mit Arbeit eingedeckt bist und deine Kumpel sich amüsieren gehen, wirst du anders darüber denken.«
    Jacob richtete sich auf und sah seinen Stiefvater an. »Du wischst das einfach so weg. Aber ich glaube, ich hab wirklich was zu bieten. Mein Leben war nicht gerade ein Zuckerschlecken, weißt du. Ich weiß, was es heißt, mit der Decke über dem Kopf zu schlafen.«
    Decker wurde sanfter. »Ich wisch das nicht weg.«
    »Doch, das tust du, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass ich weiß, wie es ist, wenn man total verzweifelt ist. Mein Vater ist einen schrecklichen Tod gestorben …«
    »Ja …«
    »Und gerade, als Ima sich etwas davon erholt hatte, passierten all diese schrecklichen Dinge in der Jeschiwa … und du kamst an und hast Ima im Flüsterton all diese Fragen gestellt, die wir nicht hören sollten. Erinnerst du dich an den Tag im Park, als wir uns kennen gelernt haben? Du hast mehr oder weniger gesagt, wir sollen uns verpissen.«
    »Meine Erinnerung ist da etwas anders …«
    »Ich weiß, du hast es nicht so ausgedrückt. Du hast versucht, uns mit einer Fahrt im Polizeiwagen zu bestechen, wenn wir dich und Ima für eine halbe Stunde in Ruhe ließen.«
    »Ich dachte, die Fahrt hätte dir gefallen.«
    »Ja, aber darum geht es nicht.«
    Wieder hatte Decker nicht kapiert, worum es ging.
    »Dad, da kommt dieser Hüne von einem Cop und fängt an, deiner Mutter Fragen zu stellen.. ich meine, wir wussten, dass da was faul war.« Jacob sah zu Sammy. »Stimmt’s?«
    »Absolut.«
    Jacob stand auf, konnte nicht mehr still sitzen. »Und dann wurde diese Frau … die vom Wachdienst … ermordet. Das war verdammt traumatisch.«
    Decker öffnete den Mund und schloss ihn wieder. »Das war es bestimmt.«
    »Du dachtest, wir wüssten nichts davon, was? Erwachsene halten Kinder offenbar für blind oder taub. Natürlich wussten wir Bescheid. Wir haben nur nichts gesagt, weil Ima so verängstigt war und alles drunter und drüber ging. Wer hatte da schon Zeit, zwei lästigen Kindern zuzuhören?«
    »Jacob …«
    »Dad, dich haut es um, wenn du mitkriegst, dass der Mann, der dir Computerunterricht gegeben hat, als Vergewaltiger verhaftet wird. Ich wusste zwar nicht genau, was ein Vergewaltiger war, aber ich wusste, dass er verhaftet worden war, weil er was Schlimmes getan hatte. Und dumm, wie ich war, dachte ich, er sei verhaftet worden, weil er uns Pornos gezeigt …«
    So schnell, wie Jacob geredet hatte, so schnell klappte er jetzt den Mund zu – als würde er an seinen Worten ersticken.
    Tödliche Stille erfüllte den Raum.
    Deckers Blick schoss zwischen seinen Stiefsöhnen hin und her. »Das Schwein hat euch Pornografie gezeigt?«
    Die Jungen tauschten Blicke aus, sagten aber nichts. Sie waren etwa sieben und acht Jahre alt gewesen, als die Vergewaltigungen bei der Mikwe passierten. Decker spürte, wie sich sein Herz zusammenkrampfte, Übelkeit und unbändige Wut in ihm aufstiegen. Zornig flüsterte er: »Hat dieser Dreckskerl etwa einen von euch belästigt?«
    Wieder tauschten die Jungen Blicke, blieben aber stumm. Schließlich sagte Sammy: »Kommt drauf an, wie du Belästigung definierst.«
    Decker trat der Schweiß auf die Stirn. Er wischte ihn mit dem Taschentuch ab und ballte die Fäuste, um das Zittern seiner Hände zu unterdrücken. Er stand auf. »Ich will nicht, dass Ima das hört. Lasst uns nach draußen gehen.«

19
    Die Nacht war kühl und dunkel und vermittelte die Illusion von Abgeschiedenheit. Sie gingen zu den Obstbäumen und blieben unter einem Orangenbaum stehen, der die Luft mit Blütenduft erfüllte. Aber statt das süße Aroma zu genießen, meinte Decker, an dem Geruch zu ersticken.
    Sammy setzte sich sofort. Jacob blieb stehen, lehnte sich an den Stamm und brach kleine Rindenstücke ab. Alles lag

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