Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
angenehm, sich bei einem Konzert zu entspannen.«
    »Finde ich auch.« Rina wandte sich an ihre Söhne. »Wollt ihr mitkommen?«
    »Wann?«, fragte Jacob.
    »Irgendwann nächste Woche. Vielleicht am Mittwochabend.«
    Der Junge zögerte. »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    Er legte seine Gabel hin. »Ich muss die ganze Woche nachsitzen.«
    Decker spürte, wie sich sein Magen zusammenzog.
    Rina schaute verwirrt. »Du musst nachsitzen?«
    »Ja, Ima.«
    »Die ganze Woche?«, fragte Sammy.
    Jacob nickte.
    »Warum?«, rief Rina. »Was hast du getan, Yaakov?«
    Jacob sah zu Decker und dann in seinen Schoß. »Ich hab heute die Schule geschwänzt.«
    »Was?«, kreischte Rina. »Warum? Wo warst du?«
    »Hier.«
    »Hier?«, stieß Rina hervor. »Du meinst, zu Hause?«
    Jacob nickte.
    »Rat mal, wer ihn erwischt hat«, sagte Decker. »Ich kam nach Hause, um zu arbeiten, und er war da.«
    »Du hast ihn erwischt?« Rina war außer sich. »Warum hast du mir nichts davon gesagt, Peter?«
    »Rina, ich war den ganzen Tag unterwegs. Ich bin gerade erst heimgekommen …«
    Aber sie hörte nicht zu; ihre Aufmerksamkeit war voll auf ihren Sohn gerichtet. »Du hast die Schule geschwänzt, warst hier, weil du wusstest, dass ich weg hin. Du wusstest, dass ich mit Hannahs Kindergartengruppe im Zoo war. Du hast das absichtlich gemacht!« Rinas Gesicht hatte sich vor Verärgerung gerötet. »Du warst mit Shayna hier, was? Ihr wart beide hier.« Sie funkelte Decker an. »Sie war bei ihm, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Und hattest du vor, mir das auch zu sagen?«
    »Wenn du mir die Chance dazu gegeben hättest …«
    Wieder schnitt ihm Rina das Wort ab, ihre Empörung galt Jacob. »Du hast die Schule geschwänzt, um mit ihr zusammen zu sein. Na, das ist ja großartig! Das Mädchen hat einen schlechten Einfluss auf dich!«
    »Also, du bist wirklich voreingenommen, Ima!«, mischte sich Sammy ein. »So was würdest du nie sagen, wenn sie aus einer frumen Familie käme.«
    »Was redest du da!«, schnappte Rina zurück.
    »Shayna hat es nicht leicht gehabt«, fuhr Sammy unbeirrt fort. »Genau genommen, ist die ganze Familie völlig durch den Wind. Ihr Bruder Ben ist in meiner Klasse. Weißt du, was sein Vater mit ihm gemacht hat? Er hat Ben im Abschlussjahr aus der High School genommen und in eine jüdische Schule gesteckt, nur weil der Alte plötzlich beschlossen hat, religiös zu werden. Der arme Ben spricht überhaupt kein Hebräisch und hat keine Ahnung, was eigentlich los ist. Also kriegt er nicht ein verdammtes Wort mit …«
    »Würdest du bitte nicht fluchen!«, fuhr Rina ihn an. »Wo bleiben deine Manieren?«
    Aber Sammy ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Der Kerl schwimmt total. Hängt den ganzen Tag nur mit den Junkies rum und ist ständig bekifft.«
    »Den Junkies?«, fragte Rina. »Was für Junkies?«
    »Ich will damit nur sagen, wenn Yonkie Shayna hergebracht hat, dann hatte er bestimmt einen guten Grund dafür. Sie war wahrscheinlich völlig deprimiert oder so. Und wenn er in der Schule mit ihr zu reden versucht, gehen ihm gleich jede Menge Rabbis an den Kragen, weil das Reden mit dem anderen Geschlecht ja sooo verderblich ist.«
    »So ein Blödsinn!«, schnaubte Rina.
    »Das ist kein Blödsinn, Ima, es ist eine Tatsache«, beharrte Sammy. »Sie braucht dringend Hilfe. Und ihr Bruder auch. Also statt froh zu sein, dass Yonkie versucht, sich für jemanden zu makreven, machst du ihn fertig.«
    »Mamiiii!«, rief Hannah aus dem anderen Zimmer.
    Rina wandte sich wütend Sammy zu. »Das ist doch die Höhe!« Sie deutete mit zitterndem Finger auf Jacob. »Er schwänzt die Schule, und ich bin schuld.«
    »Mamiiii!«
    »Ich komme«, brüllte Rina zurück. »Mir reicht’s! Räumt den Tisch ab, wenn ihr fertig seid!« Sie stapfte davon.
    Aufgebracht funkelte Decker seinen älteren Stiefsohn an. »Und was sollte das jetzt?«
    »Ich glaube eben an Toleranz«, sagte Sammy.
    »Wie wär’s, wenn du dann deiner Mutter gegenüber Toleranz und Respekt zeigen würdest?«, schoss Decker zurück. »Dein Benehmen war unmöglich. Darüber reden wir noch.« Er warf beiden einen verärgerten Blick zu und stand auf.
    Sammy wartete, bis sein Stiefvater die Schlafzimmertür hinter sich geschlossen hatte. Dann flüsterte er seinem Bruder zu: »Du hast sie hierher gebracht? Bist du denn wahnsinnig?«
    Jacob starrte auf seinen Teller und sagte nichts.
    Sammy sprach leise weiter. »Du kannst von Glück sagen, dass er dich nicht bei was anderem erwischt

Weitere Kostenlose Bücher