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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ja nie, was hilfreich sein wird.« Sie wandte sich an Oliver. »Komm, wir gehen.«
    »Du hattest diesen gewissen Blick drauf, Dunn«, sagte Oliver zu Marge im Auto.
    »Hast du bemerkt, dass Truillo gesagt hat: ›Ich weiß nicht, wo Julio gewohnt hat‹ – also in der Vergangenheitsform?«
    »Um ehrlich zu sein, nein. Du glaubst, er ist tot?«
    »Ich glaube, er ist definitiv nicht mehr hier in der Gegend. Wir fahren mal nach Downtown.« Sie blickte auf die Uhr. »Wir müssen voranmachen, Scotty.«
    »Warum die Eile?«
    »Die Behörden schließen um fünf. Mist, denn ich könnte wirklich eine Koffeinspritze gebrauchen, aber vermutlich muss das noch warten.«
    »Hier in der Gegend findest du sowieso keinen Starbucks.«
    »Eigentlich bevorzuge ich den Kaffee von McDonald’s, aber ich will keine Zeit vergeuden.«
    »Ich wiederhole: warum die Eile?«
    »Er wollte uns ganz offensichtlich nicht sagen, wem die Bar gehört. Jetzt will ich den Gewerbeschein überprüfen.«
    »Aha.« Oliver sah jetzt auch auf die Uhr. Es war fast vier. »Kann man das nicht per Internet erledigen?«
    »Wahrscheinlich lässt sich online über das Grundbuchamt herausfinden, wem das Gebäude gehört, doch das ist nicht unbedingt die Person, die die Bar betreibt.«
    »Kann man denn nicht die Namen der Geschäftsinhaber online herausfinden?«
    »Das weiß ich nicht. Und es ist schon spät. Darum glaube ich, es ist einfacher, in die Stadt zu fahren.«
    »Dann lass es uns morgen erledigen.«
    »Scotty«, sagte Marge, »Truillo nannte den Besitzer immerzu den Boss … was an sich nichts zu bedeuten hat … außer dass … ich meine, vielleicht gehe ich auch zu weit, aber El Patrón bedeutet Der Boss auf Spanisch, oder?«
    Oliver sagte dazu nichts. Als er zur Einfahrt auf den Freeway kam, setzte er die magnetische rote Lampe auf das Dach des zivilen Streifenwagens und schaltete die Sirene an. Bei diesem Verkehr war das die einzige Möglichkeit, es vor Dienstschluss in die Behörden zu schaffen.
     
    Am Telefon sagte Marge: »Seinen Boss ›den Boss‹ zu nennen, heißt noch gar nichts, aber da Julio nirgends aufzutreiben ist, dachte ich mir, es schadet ja nicht zu wissen, wem die Bar gehört. Zumindest können wir sie oder ihn dann anrufen und nach Julio Davis fragen.«
    »Habt ihr eine Adresse von Davis?«
    »Wanda arbeitet dran. Lee ist immer noch mit dem Papierkram für die Öffnung der Jugendstrafakten von Cruces und Pinon beschäftigt. Wenn wir nicht die komplette Akte einsehen dürfen, hoffen wir, dass ein Richter uns kurzen Einblick gewährt und die Fingerabdrücke freigibt. Marvin Oldham sitzt bereit, um den Abgleich zu machen. Wenn sie übereinstimmen, kassieren wir Cruces sofort ein.«
    »Und Messing und Pratt haben ihn immer noch im Blick?«
    »Voll und ganz.«
    »Wie sieht’s aus mit meiner Ehefrau?«
    »Ein Streifenwagen ist an Rina dran, und einer an Harriman. Wir behalten auch Esteban Cruz im Auge. Bis jetzt nichts.«
    »Gut so. Was Neues von Gil Kaffey oder Antoine Resseur?«
    »Nein.« Marge sah auf die Uhr. Sie steckten in furchtbarem Verkehr fest, und selbst mit der Sirene ging es nur schleppend voran. »Sollten wir etwas Interessantes herausfinden, rufe ich dich gleich an. Oliver trifft Carmen Montenegro zum Abendessen. Vielleicht verraten uns ja Pinons Schulakten etwas. Sie überprüft auch, ob Martin Cruces auf dieselbe Schule ging. Falls Downtown ein Reinfall ist, habe ich Zeit übrig. Brauchst du noch etwas von mir?«
    »Unser Hauptaugenmerk gilt Cruces. Wenn wir Glück haben und seine Fingerabdrücke am Tatort nachweisen können, schnappen wir ihn uns. Er muss dann verhört werden. Willst du das übernehmen?«
    »Klar.«
    »Behalte sie alle im Auge, Marge: Harriman, Martin Cruces, Esteban Cruz und Alejandro Brand – der ist eine tickende Zeitbombe. Sorg dafür, dass er im Knast bleibt.«
    »Der geht nirgendwohin.«
    »Eine Sekunde, Marge.« Decker legte die Hand über den Hörer. Dieselbe Krankenschwester, die ihn hatte telefonieren lassen, sagte ihm, dass Rondo Martin wach sei und mit ihm reden wolle.
    »Strapazieren Sie ihn nicht. Sonst macht die Ärztin uns beiden die Hölle heiß.«
    »Versprochen. Danke.« Zu Marge sagte er: »Ich muss los, Martin ist aufgewacht.« Er beendete das Gespräch, wusch sich die Hände und ging zurück zur Intensivstation.
    Rondo Martin wirkte wacher und schien große Schmerzen zu haben. Er hob eine geäderte Hand, an deren Gelenk eine Kanüle befestigt war, und schaffte es, auf den Stuhl

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