Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
besser.«

35
    Nachdem sie die heiligen Hallen aller Daten zwanzig Minuten vor Schließung erreicht hatten, hetzten Marge und Oliver von Stockwerk zu Stockwerk, bis sie die richtige Abteilung genau dann fanden, als die Tür ins Schloss fiel. Ihre Bitten erweichten die Ohren von Adrianna Whitcomb, einer vierzig Jahre alten, gut aussehenden Blondine.
    »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken«, sagte Marge.
    Sie unterhielten sich im Vorzimmer eines typischen Behördenraums: drei Schalter mit Glasunterteilung, ein Tisch mit Broschüren, die keiner las, und auf dem Boden Terrazzo in Grün und Schwarz.
    »Sie haben mich im richtigen Moment erwischt.« Sie strich sich ihren schwarzen Hosenanzug über den Hüften glatt. »Ich habe um sechs Uhr eine Verabredung zum Abendessen und bis dahin nichts vor. Na ja, nicht direkt eine Verabredung. Wie lautet der Straßenname des Ladens?«
    Oliver gab ihr die Adresse von Ernie’s El Matador. »Wo geht man denn hier in der Gegend essen?«
    »Heute Abend nehmen wir das A Thousand Cranes. Meine Freundin und ich. Sie ist Assistentin des Bezirksstaatsanwalts.« Ihr Lächeln wurde durchtrieben. »Hätten Sie nicht Lust, uns zu begleiten, Detective? Sie beide hätten vieles gemeinsam.«
    Oliver lächelte zurück. »Ich würde Sie gerne begleiten, aber ich habe eine Besprechung im Valley. Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer geben, verschieben wir’s auf ein anderes Mal.«
    »Dann hat sie möglicherweise keine Zeit.«
    »Wir beide werden schon einen Termin ausarbeiten.«
    »Nun ja, darüberließe sich reden.« Eine Pause. »Warten Sie hier, ich sehe nach, was ich ausgraben kann.«
    Sie verschwand hinter der Tür, und im Raum wurde es still.
    »Du hast heute einen guten Tag«, flüsterte Marge. Oliver grinste. »Hey, wer lange genug bohrt, stößt logischerweise auf Öl.«
    Adrianna kam ein paar Minuten später zurück und händigte Marge einen Ausdruck aus. »Ich wünschte, meine Arbeit wäre immer so einfach. Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    Oliver zückte eine Karte. »Falls Sie einmal den dringenden Wunsch verspüren, einen Detective anzurufen.«
    Adrianna nahm die Karte entgegen. »Man weiß ja nie.«
    »Und haben Sie auch eine Karte, falls ich wiederkommen muss?«
    »Rufen Sie einfach hier in der Abteilung an.«
    Oliver versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. »Danke.«
    »Rufen Sie die Abteilung an, wenn Sie die Abteilung wollen«, sagte Adrianna mit einem schiefen Lächeln. »Aber wenn Sie mich anrufen wollen, dann steht meine Handynummer ganz oben auf dem Ausdruck.«
     
    »Laut Rondo war Cruces am Tatort«, sagte Decker am Telefon. »Holt ihn ab.«
    »Wenn du glaubst, dass es der richtige Zeitpunkt dafür ist, selbstverständlich«, antwortete Marge.
    »Wie meinst du das?«
    »Müssen wir Rondo Martin wirklich für glaubwürdig halten? Er könnte immer noch in die Sache verwickelt sein, Pete. Eine Verschwörung zwischen ihm, Ana Mendez, Paco und Riley Karns.«
    »Warum sollten sie ein Komplott schmieden, die Kaffeys zu ermorden?«
    »Aus demselben Grund, warum du glaubst, Cruces und Pine seien die Mörder: Jemand hat sie dafür bezahlt. Ich betrachte das Ganze mal aus der Warte der Verteidigung. Die blutigen Fingerabdrücke am Tatort stimmen mit denen von Rondo Martin, Ana Mendez und Riley Karns überein. Klar, sie geben zu, am Tatort gewesen zu sein, aber in welcher Funktion? Wenn wir nur etwas, irgendetwas hätten, um Martins Version abzusichern, bin ich dabei. Da wir jedoch nichts in der Hand haben, sollten wir vielleicht warten, bis alle DNA-Beweise eingegangen sind.«
    »Der Kerl darf uns keinesfalls durch die Lappen gehen. Die Beschattung reicht nicht unbedingt.«
    »Da hast du sicher recht. Ich mache mir nur Sorgen, dass er gewarnt ist, wenn wir ihn ohne Beweise vorladen, und dann könnte er uns erst recht entwischen. Weil wir nichts anderes haben als Rondo Martins Aussage. Wie wasserdicht ist die?«
    »Hat Lee mit der Öffnung von Cruces’ Jugendakte schon etwas erreicht?«
    »Keine Ahnung. Wir sind gerade auf dem Weg zurück ins Revier.«
    »Gut. Wir warten noch weitere vierundzwanzig Stunden ab, um an Fingerabdrücke zu kommen. Bis dahin bin ich auch wieder zu Hause. Behaltet Cruces im Auge. Wenn es danach aussieht, dass er sich aus dem Staub machen will, schnappt ihn euch.«
    »Verstanden. Ich sage Messing, er soll verstärkt Ausschau halten.«
    »In Ordnung. Was ist mit Ernie’s El Matador?«
    »Die Bar gehört einer Firma namens Baker.«
    »Wer zum Teufel steckt

Weitere Kostenlose Bücher