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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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neben seinem Bett zu deuten. Decker setzte sich. Als der ehemalige Deputy Sheriff näher an ihn heranrückte, verzog er das Gesicht. Der Schweiß tropfte ihm von der Stirn.
    »Brauchen Sie etwas gegen die Schmerzen, Rondo?«, fragte Decker.
    »Das Zeug hilft … aber es kippt mich aus den Latschen.« Ein angedeutetes Lächeln. »Bin vorher nicht gestorben … werde jetzt auch nicht sterben.«
    »Erzählen Sie mir von Martin Cruces.«
    »Cruces …« Ein Nicken. »Er war dabei.«
    »Sind Sie sicher?«
    Ein Nicken, dann schloss er die Augen. Unter seinen Lidern rollten die Augäpfel hin und her. »Es war Denny … er sagte …. Denny sagte: ›Martin‹ … Ich dachte, er meint mich.« Er pausierte, und seine Lider flackerten. »Ich drehte mich um … er explodierte … Denny.« Er öffnete die Augen, die erschöpft aussahen und blutunterlaufen waren. »Es war Cruces, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Trugen die Schützen denn keine Masken?«
    »Nein … Joe nicht … Cruces nicht. Wünschte mir, sie hätten. Jedes Mal, wenn ich die Augen zumache, seh ich ihre hässlichen Fratzen vor mir.«
    »Und Sie sind sicher, dass es Cruces war, der Denny Orlando erschossen hat?«
    Wieder schloss er die Augen. »Ich … ich weiß nicht, wer geschossen hat …« Eine Pause, dann öffnete er die Lider. »Aber Cruces war dabei.« Er veränderte seine Sitzposition, hatte immer noch Schmerzen.
    »Das ergibt Sinn«, sagte Decker. »Jemand hat ein Bandenmitglied über die Morde reden hören. Er erwähnte Joe Pine, nannte ihn José Pinon, und sagte, ihm wäre die Munition ausgegangen und er hätte deshalb Gil Kaffey nicht umgebracht. Er sagte weiter, dass Martin stinksauer sei. Logischerweise dachte ich, er meinte Sie, da Sie ja auch verschwunden waren.«
    »Wer ist das Bandenmitglied?«, fragte Martin.
    »Ein Junge namens Alejandro Brand. Seine Großmutter hieß Cruz, er könnte also mit Cruces verwandt sein. Sie kennen ihn ganz bestimmt nicht?«
    Martin schüttelte den Kopf.
    »Brand ist Mitglied der Bodega-12th-Street-Gang, genau wie Pine. Und Cruces unserer Meinung nach auch. Ich begreife nicht, wie Guy diese Schlägertypen zu seinem Schutz und als Aufpasser für seine Ranch anstellen konnte.«
    »Guy … er wollte was … was zurückgeben.«
    »Indem er Verbrecher einstellt?«
    »Er hat alle möglichen Leute eingestellt … wie Paco … was zurückgeben.«
    »Hat so auch Ana ihren Job bekommen?«
    Er nickte.
    »Und Sie bekamen den Job bei Kaffey durch Ana?«
    Ein Kopfschütteln. »Durch Paco.«
    »Sie lernten Paco vor Ana kennen?«
    »Nein, ich traf Ana hier … in Ponceville. Sie erzählte mir von … ihrem Onkel. Dass er in Los Angeles arbeitet und ihr einen gut bezahlten Job als Hausmädchen besorgen könnte. Vorher schuftete sie auf den Feldern … erniedrigende Arbeit. Ich sagte ihr, sie solle den Job nehmen.«
    Er atmete tief ein, und beim Ausatmen zuckte er zusammen.
    »Schwer, Arbeit zu finden, wenn man illegal hier ist. Später stellte Paco mich Neptune Brady vor … damit Ana und ich zusammen sein konnten … niemand wusste über uns Bescheid. Ich wollte nicht, dass Brady es herausfindet … und Ana abgeschoben wird.«
    »Verstehe.«
    »Guy wollte etwas zurückgeben. Ich habe ihn verarscht.«
    »Neptune Brady sagte, Guy stellte die Schläger ein, weil sie billig waren.«
    Er dachte darüber nach. »Deshalb vielleicht auch, ja.«
    »Sie kennen also Alejandro Brand nicht?«
    »Nein.«
    »Und Esteban Cruz?«
    »Noch ein Cruz? Wie sieht er aus?«
    Decker versuchte sich an Marges Beschreibung zu erinnern. »Mageres Kerlchen, um die siebzehn.«
    Martin dachte nach. »Nein … kommt mir nicht bekannt vor.«
    »Joe Pine war jung.«
    »Um die zwanzig – keine siebzehn.«
    »Und was ist mit Cruces?«
    Martin verzog unter Schmerzen das Gesicht. »Auch um die zwanzig. Ich kenne keine Teenager.«
    Die Krankenschwester kam ins Zimmer und gewährte ihm per Handzeichen fünf weitere Minuten. »Ich warte auf meine Ablösung für die Bewachung«, sagte Decker. »Brubeck, Tim England und ich wechseln uns ab. England will noch ein paar Freiwillige aus der Stadt auftreiben, aber ich habe schon professionelle Verstärkung aus Fresno angefordert. Willy und ich gehen hier nicht weg, bevor wir Ihre Bewachung durchorganisiert haben, Rondo.«
    »Ich habe mich auch organisiert.« Auf seinen Lippen formte sich ein Lächeln, als er einen Klumpen Metall unter seinem Kopfkissen hervorzog. »Ihre Bewachung ist gut, aber eine Waffe ist noch

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