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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Informationen«, wiederholte Decker. »Welche besonderen Aufgaben erledigte Brady in der Firma?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Mace, »ich sitze weitab, an der Ostküste.«
    »Er hat eine Lizenz als Privatdetektiv«, beantwortete Grant die Frage, »also arbeitet er selbstständig. Es ging um Unterschlagungen – ein paar Zahlen, die in der Buchhaltung nicht zusammenpassten. Dad setzte Neptune darauf an, und er hat gute Arbeit geleistet. So wie Dad nun einmal war, hat er ihm dann einen Vollzeitjob auf der Ranch angeboten, als Leiter der Sicherheitsabteilung mit einem exorbitanten Gehalt.«
    »Er war eher großzügig?«, wollte Marge wissen.
    »Erst großzügig, und im nächsten Moment der reinste Geizkragen. Man wusste nie, wie hoch man gerade im Kurs stand. Dad hat Neptune ein Vermögen bezahlt, aber Dad wollte ja unbedingt, dass man sie auf diese Weise loyal machte.«
    »Wie verstanden Sie sich mit Mr. Brady?«
    »Normal«, sagte Grant, »wir haben nicht viel miteinander zu tun.«
    »Und Sie?«, fragte Marge Mace.
    »Ich kenne ihn kaum. Glauben Sie, er war’s?«
    »Wir tragen lediglich Informationen zusammen«, erwiderte Marge. »Sie sagten vorhin, Ihr Vater hätte Straftäter beschäftigt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie erwähnten, Ihr Vater hätte Wachmänner eingestellt, die vorher straffällig geworden waren.«
    »Ach so, Gil sagte mir etwas in der Art. Schaut irgendjemand nach meinem Bruder?« Grant sah zu seinen beiden Handlangern hinüber. »Joe, sieh mal nach, was mit Mr. Kaffey los ist.«
    Nachdem der Untergebene gegangen war, sagte Decker: »Können Sie mir behilflich sein, die Einzelheiten über die Firma zusammenzutragen? Zunächst, wie viele Angestellte hat Kaffey Industries?«
    »Zum Höhepunkt des Bau- und Immobilienbooms waren es vielleicht tausend«, klärte Grant ihn auf. »Mittlerweile sind wir runter auf ungefähr achthundert. Sechshundertfünfzig an der Westküste, und für Mace und mich arbeiten circa hundertfünfzig.«
    »Sie erschließen und bebauen Grundstücke?«, fragte Marge.
    »Vorwiegend.«
    »Einkaufszentren?«
    »Vorwiegend.«
    »Haben Sie beide immer an der Ostküste gearbeitet?«, wollte Decker wissen.
    »Dad beschloss vor ungefähr zehn Jahren zu expandieren. Anfangs flogen wir ständig geschäftlich von Küste zu Küste. Dann entschieden wir uns für einen Umzug.«
    »Meine Frau stammt aus New York«, erklärte Mace. »Sie packte die Gelegenheit beim Schopf, um zurück in den Osten zu ziehen. Guy kam immer noch jeden Monat rübergeflogen. Es war nicht notwendig, aber mein Bruder tat sich schwer mit dem Delegieren. Grant kann das bestätigen.«
    »Dad ist ein Arbeitstier«, stimmte Grant zu, »er machte nicht nur Überstunden, sondern erwartete von jedem anderen genau das Gleiche.«
    »Ist das ein Problem?«, fragte Marge.
    »Für uns nicht, da wir fast fünftausend Kilometer weit weg sind«, sagte Grant. »Mein Bruder kriegt alles ab. Dad beschuldigt uns, bequem zu sein, weil wir ein Privatleben haben. Aber so ist Dad eben nun mal.« Seine Augen wurden feucht. »Dad kommt aus einfachen Verhältnissen.«
    »Das gilt für uns beide«, sagte Mace säuerlich. »Mein Vater kam aus Europa hierher und besaß nichts. Er eröffnete einen kleinen Reparaturladen für Elektrogeräte zu einer Zeit, als die Leute ihre Sachen noch reparieren ließen. Er war sehr genügsam und sparte alles, und er schaffte es, ein paar Apartmenthäuser zu kaufen. Guy und ich machten aus Dads Besitztümern ein Imperium.«
    Grant warf seinem Onkel einen vernichtenden Blick zu und verlagerte seine Gereiztheit dann auf Decker. »Was hat das alles mit den Morden zu tun?«
    »Ich versuche nur, ein Gespür für Ihre Familie zu bekommen, Mr. Kaffey. Hintergrundwissen kann sehr hilfreich sein. Es tut mir leid, wenn Sie die Fragen aufdringlich finden.«
    Marge ging dazwischen. »Hatte Ihr Vater irgendwelche Probleme? Vielleicht mit dem Buchhalter, der etwas veruntreut hatte?«
    »Tatsächlich war er Kundenkontobetreuer«, sagte Mace, »Milfred Connors. Er überlegte wohl zu prozessieren, aber Guy hat ihn ausbezahlt.«
    »Dieser Scheißkerl«, fluchte Grant, »erst stiehlt er, und dann droht er zu klagen.«
    Marge notierte sich den Namen. »Warum wurde er dann ausbezahlt?«
    »Wir hatten schon genug Prozesse am Laufen«, sagte Grant. Gleich wiegelte er ab: »Nichts Ungewöhnliches. Einige haben wir initiiert, andere liefen gegen uns.«
    »Und was ist mit Cyclone Inc., Grant?«, hakte Mace ein. »Die waren

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