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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dreißig, eins achtzig groß und rund fünfundsechzig Kilo schwer.
    Sein Gesicht war lang, und er hatte gelbbraune Augen, die leicht schräg standen. Er trug den typischen blauen Kittel und darüber die schwarze Jacke mit gelber Rückenbeschriftung. »Hätte man die Leiche unter freiem Himmel abgelegt, wäre der Zersetzungsprozess viel schneller vorangegangen. Die ganzen Aasfresser hier hätten uns nicht viel übrig gelassen.«
    »Wenn ich den Schuldigen finde und verhafte, werde ich mich ganz sicher bei ihm für die Erdbestattung bedanken.«
    »Ich sag ja nur, wie’s ist«, meinte Yakamoto.
    »Ich weiß«, lenkte Decker ein. »Können Sie mir sonst noch etwas dazu sagen?«
    »Keine Leichenstarre, leichte bläuliche Hautverfärbung, jede Menge Insekten. Wenn wir die Leiche erst mal gehoben haben, tüten wir die Käfer ein und geben sie dem forensischen Entomologen. Er kann Ihnen vermutlich ein genaueres Zeitfenster geben, wie lange der hier gelegen hat. Nach allem, was ich gesehen habe, schätze ich, dass es ein paar Tage waren. Das würde zu Ihren Morden passen, oder?«
    »Ja.« Decker blickte in die hell ausgeleuchtete Grube. Das County hatte vier Kriminaltechniker in Chemikalienschutzanzügen geschickt, die am Boden der Grube standen und überlegten, wie sie den Leichnam am besten in einen Leichensack befördern könnten. Da er schon seit ein paar Tagen verfaulte, begann die Haut sich zu lösen. Es gab noch vereinzelte Schwellungen durch die inneren Gase, aber das meiste davon hatte sich bereits gesetzt. Trotzdem waren die Ermittler bei sorgsamer Handhabung in der Lage, klare Gesichtszüge zu erkennen, obwohl der Kopf schwarz, deformiert und zerfressen war. Marge und Oliver fanden beide, dass er Ähnlichkeiten mit ihren Fotos von Denny Orlando aufwies.
    »Sind wir sicher, dass nur ein Leichnam da unten liegt?«, fragte Decker Yakamoto.
    »Nein, sind wir nicht«, antwortete sein Assistent. »Noch nicht.«
    »Der Gestank reicht für zwei«, meinte Oliver.
    »Wenn Rondo Martin da unten liegt«, sagte Decker, »hat es meine Nummer Eins erwischt.« Er berichtete seinen Kollegen von seiner Unterhaltung mit Brett Harriman und versuchte, sich dabei so genau wie möglich an die Geschichte zu erinnern.
    »Du glaubst diesem Typen?«, fragte Oliver. »Loo, es ist doch schon schwer genug, aus Augenzeugen was Wesentliches herauszubekommen!«
    »Nur weil er blind ist und sie nicht sehen konnte, heißt das nicht, dass er das Gespräch nicht richtig gehört hat«, erwiderte Decker. »Dafür wurde er ausgebildet – seine Ohren zu benutzen, Scott. Überhaupt, woher sollte er denn sonst wissen, dass Rondo Martin mit drinsteckt?«
    »Er ist eine der vermissten Wachen«, merkte Marge an, »der Name stand vielleicht in der Zeitung.«
    »Wie liest er denn als Blinder Zeitung?«, fragte Wynona.
    »Er hat einen sprachgesteuerten Computer, der ihm die Nachrichten vorliest«, erklärte ihr Decker. »Ich gebe zu, er könnte von Rondo Martin gehört oder gelesen haben. Aber Joe Pine? Den er immer wieder José Pinon nannte? Wie hat er denn dieses Kaninchen aus dem Hut gezaubert?«
    Oliver hatte darauf keine Antwort.
    »Hast du ihn überprüft?«, fragte Marge.
    »Er kam heute Nachmittag, als das Gericht schon geschlossen war. Gleich Montag ruf ich ein paar Leute an.«
    »Weißt du denn genau, dass er wirklich blind ist?«, fragte Oliver.
    Decker grinste. »Meinst du, ich habe was nach ihm geworfen, um zu sehen, ob er sich wegduckt? Nein, Scott, habe ich nicht.«
    »Also wiederhole ich es noch mal: Ist er mit Sicherheit blind? Du weißt doch, wie viele Verrückte Wanda Bontemps am Hinweistelefon verarztet hat, vor allem jetzt, nachdem Grant Kaffey zwanzigtausend Dollar Belohnung ausgesetzt hat.«
    »So wenig?«, fragte Decker.
    »Guy war wohl nicht der einzige Geizkragen.«
    »Harriman mag vielleicht verrückt sein, aber im Moment glaube ich ihm. Willy Brubeck durchleuchtet Rondo Martin mit seinen Verbindungen nach Ponceville. Joe Pine gehörte auch zu den zu überprüfenden Wachmännern auf Brubecks Liste, aber bis jetzt ist er noch nirgends aufgetaucht. Drew Messing arbeitet daran, ihn ausfindig zu machen. Genug von Martin. Wie sieht’s im Haus aus?«
    »Jede Menge Spuren, die durchgesehen werden müssen«, sagte Marge.
    »Fingerabdrücke?«
    »Viele verschmierte, aber die Techniker haben ein paar abgenommen, die vielleicht hilfreich sind«, berichtete Oliver. »Danach untersuchen wir die Nebengebäude, und das wird eine Weile

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