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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sehen, ob er zugibt, von dem Pferdegrab gewusst zu haben, und dann finde ich heraus, dass Guy und Gil Pläne für ein Weingut hatten.«
    »Du sagtest doch, dass Grant plant, die Ranch zu verkaufen?«
    »Das hat Grant mir erzählt. Vielleicht wusste er nichts von Gils Plänen.«
    »Oder er weiß davon, und Gil will das Weingut nicht mehr, nach all dem, was passiert ist.«
    »Oder aber Grant spricht für Gil.« Decker dachte einen Moment nach. »Weißt du, Oliver machte heute Morgen bei unserer Besprechung eine interessante Bemerkung. Wenn er Gil wäre, würde er weit wegziehen und sich mit seinen eigenen Bodyguards umgeben. Die Tatsache, dass er genau das nicht tut, finde ich merkwürdig.«
    »Weshalb?«
    »Sollte Gil nicht stärker um seine Sicherheit besorgt sein?«
    »Möglicherweise kann er keine richtigen Entscheidungen treffen, weil er zu sehr neben sich steht. Er liegt immer noch im Krankenhaus, Pete. Vielleicht realisiert er erst, wenn er draußen ist, dass er mehr braucht als eine Krankenschwester und seinen Exfreund. À propos, sollten wir nicht mal mit seinem Ex reden?«
    »Schon geplant. Sein Name lautet Antoine Resseur, und wir treffen uns heute Abend um acht in seiner Wohnung in West Hollywood.«
    »Warum trefft ihr euch nicht in diesem Restaurant, im Abby? Das Essen soll phantastisch sein.«
    »Da es nicht koscher ist, wäre es an mich sowieso verschwendet. Übrigens habe ich ihm angeboten, mich mit ihm an einem öffentlichen Ort seiner Wahl zu treffen, aber ich vermute mal, er will nicht, dass die Leute sehen, wie er mit der Polizei redet.«
    »Vielleicht bist du auch nicht sein Typ.«
    Decker grinste. »Er hat mich noch gar nicht gesehen, woher sollte er das also wissen?«
    »Jedem Polizisten hängt ein Stereotyp an: Du könntest einfach zu sehr Macho für seinen Geschmack sein.«
    »Dann ist er voreingenommen«, verkündete Decker. »Pech gehabt, denn so wird er nie meine sensible Seite kennenlernen.«

19
    Als Erstes erkannte Rina die Sonnenbrille: modisch, dunkel, teuer. Bekleidet mit einem blauen Sakko, Khakihosen und einer roten Krawatte zum Hemd, lehnte Harriman an der Wand und aß einen Power-Riegel. Seine Haltung war lässig, obwohl seine Kiefermuskeln, die bei jedem Bissen anschwollen, Anspannung verrieten. Er belauschte schon wieder dieselben zwei Kerle. Jetzt, wo sie wusste, was da ablief, erschien ihr sein Vorgehen heldenhaft und unverantwortlich zugleich.
    Es bedurfte ihrer gesamten Willenskraft, die beiden nicht anzustarren.
    Nein, das wäre nicht besonders schlau.
    Stattdessen gesellte sie sich zu einer Gruppe in ihrer Nähe. Es blieben ihr nur noch fünf Minuten bis zur Eröffnung der Gerichtssitzungen nach der Mittagspause, und sie zermarterte sich das Hirn und wägte ihre Möglichkeiten ab, um einen Plan zu schmieden. Harrimans Gesicht war leicht in Richtung der beiden Männer geneigt, und einer von ihnen blickte auf. Sie überlegte, zu ihm hinzugehen und ihn wegzuführen, aber das würde eher noch mehr Aufmerksamkeit auf ihn lenken, als wenn sie ihn da einfach stehen ließ.
    Einer der Gerichtsdiener rief schon zur Anwesenheitskontrolle der Jury neben ihrem Gerichtssaal. Sie schätzte, es blieben ihr nur ein paar Minuten Zeit. Sie verschob die Frage, was sie mit Harriman anstellen sollte, und nutzte die Zeit, sich die beiden Männer einzuprägen – ihre Größe, Gesichtszüge, ihre besonderen Merkmale. Die Tätowierungen waren Rinas treueste Freunde – eine Schlange, ein Tiger, ein Hai, B12 und BXII und XII in römischen Zahlen. Der kleinere Mann, der die meiste Zeit redete, schien eine Narbe am linken Ohr zu haben. Ohne Vorwarnung drehte er den Kopf, sah nach oben und starrte Harriman wütend an.
    Dann sagte er etwas zu ihm.
    Harrimans Gesicht verfinsterte sich. Er sagte auch ein paar Worte und ging dann, ohne jegliche Anzeichen von Nervosität, von dannen. Der kleinere Mann mit der Narbe blickte ihm wütend nach und beobachtete, wie Harriman die Männertoilette betrat. Rinas Puls begann zu rasen, als der kleinere Mann aufsprang und dieselbe Richtung einschlug.
    Aber dann rief jemand laut den Namen Alex aus, und der Mann blieb stehen.
    Alejandro Brand – der Kerl mit der Narbe, dachte Rina.
    Alex, beziehungsweise der kleine Mann mit einem Schlangen- und einem Tiger-Tattoo, drehte sich um und ging auf einen Mann in einem zerknitterten Anzug und mit seitlich über die Halbglatze gekämmten Haaren zu – vermutlich ein Pflichtverteidiger. Die beiden spazierten dann, zusammen mit dem

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