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Deckfarbe: Ein Künstlerroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Deckfarbe: Ein Künstlerroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Deckfarbe: Ein Künstlerroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renegald Gruwe
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seine Kumpane sind nämlich nicht ganz ohne Einfluss.« Kommissar Detmer hielt mit seiner Antipathie für dessen braune Truppen vor Garoche nicht hinterm Berg. »Aber unterschätzen Sie die Macht dieser Leute nicht. Im Übrigen haben wir ein Geständnis Löhners. Er hat Erwin Katuschke umgebracht.«
    Jetzt war Garoche trotz seines derangierten Gesichts die Überraschung anzusehen.
    »Gestern hat er gestanden. Dass heute Morgen Heinrich Löffel bei Ihnen aufgetaucht ist und Sie so zugerichtet hat, bevor wir bei Ihnen waren, bedeutet, dass es bei uns eine undichte Stelle geben muss.«
    »Wie kamen Sie dann auf Löhner?«
    Detmer lächelte und überlegte einen Moment, wie viel er preisgeben konnte. »Nachdem ein Spaziergänger Erwin Katuschke im Grunewald an einem Baum gefunden hatte, war schnell klar, dass dies nicht der Ort war, an dem er zu Tode kam. Also mussten wir auf ein Verbrechen hin ermitteln. Nachforschungen haben ergeben, dass er Kunstmaler war, und ein Foto in einer Kartei hat uns dann seinen Namen offenbart.«
    »Was denn für eine Kartei? Etwa eine Verbrecher …?«
    Der Kommissar nickte vage und deutete an, dass Erwin Katuschke bei den Behörden kein Unbekannter war. »In Deutschland gibt es neuerdings Stellen, die sich durchaus für Dinge interessieren, die wahrscheinlich in Ihrem Heimatland, Herr Garoche, vollkommen irrelevant sind. Deshalb hatte Herr Katuschke Malverbot, und dass dies auch eingehalten wird, dafür sorgen hier fleißige Kräfte, die sammeln, ordnen und verwalten. So kamen wir jedenfalls an die Identität Ihres Malerkollegen. Zigarette?« Kommissar Detmer machte eine Pause und zündete sich eine Zigarette an. Garoche lehnte ab. Ihm war nicht nach Rauchen. Selbst wenn er seine Pfeife bei sich gehabt hätte: Durch die geschwollene Lippe war es bestimmt kein Vergnügen zu rauchen.
    »Der Rest ist schnell erzählt«, fuhr der Beamte fort. »Spuren führten zum Kunsthändler Otto Niewarth. Die Polizei hatte seine Galerie schon längere Zeit überwacht und den Verstorbenen dort öfters gesehen.«
    Dann hatte ja Niewarth mit seinen Befürchtungen gar nicht so Unrecht, sagte sich Garoche in Gedanken, und ihn selbst hatte die Polizei wahrscheinlich auch schon im Visier gehabt. Seltsam fand Garoche, dass Detmer seinen Kollegen Malek nicht erwähnte. Ob sie womöglich gar nichts voneinander wussten? Eine andere Abteilung? Aber wenn die Polizei Löhner beobachtet hatte, musste auch er Detmer aufgefallen sein.
    Als könne der Kriminalist Gedanken lesen, sagte er: »Natürlich! Auch Sie wurden beobachtet, als Sie ein paar Mal die Galerie besucht haben.«
    »Warum haben Ihre Kollegen mich dann nicht festgenommen?«
    »Es bestand kein Anlass. Es lag weder gegen die Galerie noch gegen Sie oder damals gegen Erwin Katuschke etwas vor, abgesehen vom Malverbot. Nur gegen Otto Niewarth wurde wegen Steuervergehen ermittelt. Von Kunstfälschung und vom Handel mit diesen gefälschten Bildern ahnte noch niemand was. Niewarth war und ist ein gerissener Bursche.«
    Garoche dachte an die Warnung Barbara Levilles anlässlich ihres letzten Besuchs in Pötzow.
    Der Kriminalbeamte sprach weiter: »Er wird sich schon irgendwie aus dieser Angelegenheit herauswinden. Als Beweis seiner Schuld gibt es nur die Gemälde, die wir in Pötzow gefunden haben. In der Galerie vor Ort haben wir nichts gefunden. Kein Bild, keine Zeichnung, nicht der kleinste Hinweis auf gefälschte Gemälde. Eben nur in Ihrem Atelier, und davon behauptet er nichts gewusst zu haben. Es wäre eine reine Gefälligkeit gewesen, dass er Ihnen und Erwin Katuschke das Haus zur Verfügung gestellt hatte. Was Sie dort getrieben haben, sei vor ihm verheimlicht worden. Mit dem Tod Katuschkes will er nichts zu tun gehabt haben. Sein Handlanger Löhner hätte eigenmächtig und alleine gehandelt. Er selbst habe erst vom Tod des Malers erfahren, als er zu Ihnen herauskam und wie er den Toten am Strick in dessen Atelier hat hängen sehen. Es wird schwer sein, ihm etwas Gegenteiliges zu beweisen. Ich nehme an, der hier«, Detmer zog die Skizze näher und zeigte auf die Person abseits der Szene, »ist Otto Niewarth? Habe ich recht?«
    Da der Maler schwieg, legte der Kommissar das Blatt beiseite. »Spielt keine Rolle, eine Mittäterschaft können wir ihm damit auch nicht beweisen. Heinrich Löhner ist der perfekte Sündenbock par excellence. Wenn die beiden vor Gericht stehen und der Richter sich entscheiden muss, wem er Glauben schenken soll, kann man sich leicht

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