Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
Vom Netzwerk:
meinetwegen verletzt werden, war mir unerträglich.
    »Mark, ruiniere mir nicht die Party. Komm, ignoriere ihn einfach.«
    »Wie soll ich ihn ignorieren, wenn er direkt auf uns zukommt?«
    »Du hast uns doch miteinander bekannt gemacht. Wahrscheinlich will er einfach nur >Hallo< sagen.«
    »Das schon, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sich an dich ranmacht.« Marks Haltung wurde noch aggressiver, falls das überhaupt möglich war.
    Hilfe suchend sah ich mich um, weil ich davon ausging, dass alle anderen zuschauten und darauf warteten, dass mitten in meinem Wohnzimmer die Post abging. Doch zu meinem großen Schrecken stellte ich fest, dass niemand uns auch nur die geringste Beachtung schenkte. Alle waren zu sehr damit beschäftigt zu reden, zu tanzen und zu lachen, um zu bemerken, dass die beiden Hälften meiner Welt im Begriff waren zu kollidieren.
    Was soll ich nur tun? Was soll ich nur tun?, wirbelte es wie ein verzweifeltes Mantra durch meinen Kopf, als es Kona schließlich gelang, durch die Menge zu uns vorzudringen.
    »Was hast du hier verloren?«, fragte Mark im schroffsten Ton, den ich je von ihm gehört hatte.
    »Tempest hat mich eingeladen.«
    Bei diesen Worten ballte Mark die Faust und ich klammerte mich, so fest ich nur konnte, an seinen Arm, ohne seine Befreiungsversuche zu beachten. Obwohl Kona ihm Rede und Antwort stand, sah er mich unverwandt an, was Marks Wut ins Unermessliche steigerte.
    »Also gut, dann lade ich dich eben wieder aus. Verschwinde.«
    Die Arroganz dieser Bemerkung reaktivierte meinen Stolz. Das hier war meine Party und Mark hatte kein Recht, irgendjemanden auszuladen. Ich hätte ihm gern befohlen, sein Macho-Gehabe abzustellen, doch ich konnte es nicht, nicht in diesem Moment. Es hätte Mark - und Kona - die Rechtfertigung für den Kampf gegeben, auf den sie beide aus waren.
    Kona ließ den Blick gemächlich von mir zu Mark wandern, und die Veränderung, die dabei in ihm vorging, verschlug mir die Sprache - und flößte mir ein wenig Angst ein. Jede Spur von Wärme war aus seinem Gesicht verschwunden und zurück blieb nichts als entsetzliche Kälte. Noch vor wenigen Tagen, ehe Mark uns am Strand miteinander »bekannt gemacht« hatte, hatten sie wie Freunde gewirkt. Doch wenn man sie jetzt ansah, war es, als hätte es diese Ungezwungenheit nie gegeben.
    »Ich glaube nicht, dass dir das zusteht.«
    Mark warf sich in die Brust. »Da irrst du dich.«
    »Tue ich das?« Kona hob spöttisch eine Augenbraue, als er sich mir zuwandte. »Tempest?«
    Ich wusste, was er von mir hören wollte, doch was sollte ich sagen? Was ich auch von mir gab, es würde auf jeden Fall klingen, als wollte ich Partei ergreifen. Wenn Kona bleiben durfte, war Mark imstande, ihm vor Wut eine zu verpassen. Und wenn ich ihn bat zu gehen, würde ich ihn vielleicht nie Wiedersehen. Wie oft konnte man von einem Jungen wohl erwarten, eine Zurückweisung hinzunehmen?
    Beide Vorstellungen taten höllisch weh - nicht der erste Hinweis, dass ich ernsthaft in Schwierigkeiten war, aber definitiv der deutlichste. Was mein Dilemma nur noch schlimmer machte. Denn was sollte ich tun, wenn offensichtlich wurde, dass mir beide am Herzen lagen?
    »Du sollst nicht mit ihr reden«, sagte Mark und versetzte Kona einen groben Rempler, bei dem dieser nicht einmal mit der Wimper zuckte. »Sondern mit mir.«
    Obwohl die Gewalt förmlich in der Luft lag, war dieser Chauvispruch mehr, als ich ertragen konnte. »Wie war das?«
    »Jetzt nicht, Tempest.«
    »Und ob, Mark.« Ich wusste, dass ich die Sache nur noch schlimmer machte, aber ich konnte nicht anders. Unter keinen Umständen würde ich hier rumstehen und mich ausschließen lassen, schon gar nicht, wenn sie mich zum Gegenstand ihres kleinen Tauziehens machten. »Du hast nicht zu entscheiden, wer mit mir redet.«
    Mit ungläubigen braunen Augen drehte sich Mark zu mir um. »Du willst dich mit diesem Typen abgeben?«
    »Darum geht es nicht.«
    »Ich würde sagen, genau darum geht es«, meinte Kona.
    »Du hältst dich da raus«, wandte ich mich an ihn und war auf einmal sauer auf beide.
    »Ich glaube nicht, dass ich das kann, Tempest«, erwiderte Kona und lehnte sich dichter an mich, mit der offenkundigen Absicht, Mark zu provozieren.
    »Lass das.« Ich streckte den Arm aus und stieß ihn mit der Handfläche zurück. Doch sobald ich ihn berührte, fuhr ein Stromschlag durch meinen Arm und ich sah entsetzt mit an, wie Kona fast zwei Meter rückwärts taumelte.
    Im ersten Moment

Weitere Kostenlose Bücher