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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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verrückten und verdrehten Gefühle erinnerte.
    Als er und mein Vater über den Strand auf uns zuschlenderten, wandte ich mich ab. Ich wusste nicht, was ich Kona sagen oder wie ich die Gefühle verstecken sollte, die nach unserem nächtlichen Gespräch und dem Kuss in mir tobten. Ich wusste, dass er gekränkt und wütend sein würde, wenn ich ihn ignorierte, aber das ließ sich nicht ändern. Ich wollte ihm nicht ausgerechnet vor Mark begegnen, nicht, wenn mir die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stand. Wie ich schon erwähnte, hatte mein Freund die Neigung, mehr zu sehen, als gut für ihn war.
    Ich wandte mich ab und ging zu meinem Handtuch, als Mark meine Hand ergriff und ich stehen blieb. »Mann, Tempest. Was ist denn das?«
    »Was ist was?«
    »Als ob du das nicht wüsstest!« Er führ mit dem Finger sanft über meinen oberen Rücken. »Das ist ja ein unglaublich geiles Tattoo. Und so riesig!« Seine Hand glitt hinab zu meiner Taille. »Wie lange hat es gedauert, das zu stechen?«
    Plötzlich ergab das Pochen auf meinem Rücken einen Sinn. Wie betäubt starrte ich ihn an und murmelte dann: »Eigentlich gar nicht so lange.«
    »Das kann nicht sein! Es muss Stunden gedauert haben, so wie es aussieht.«
    Wenn er wüsste.
    Es hatte siebzehn Jahre gedauert, aber das würde ich ihm bestimmt nicht erzählen.

12
    Meine Geburtstagsparty war in vollem Schwung, als ich das nächste Mal auf mein neues Tattoo angesprochen wurde. Ich hatte mich auf den Wohnzimmerbalkon verzogen und versuchte die Horde zu ignorieren, die mein Zuhause überrannt hatte. Die Party war mir von Anfang an nicht recht gewesen; als mein Vater das Thema vor einigen Wochen ansprach, hatte ich rundheraus abgelehnt. Das Letzte, was ich wollte, war, dass meine Freunde mit ansahen, wie mir plötzlich ein knapp zwei Meter langer Fischschwanz wuchs.
    Doch er hatte darauf bestanden, und was als kleines Beisammensein im engsten Freundeskreis begann, hatte sich nach und nach zu einer Party mit mehr als fünfzig Leuten ausgewachsen. Als es abermals an der Tür läutete, zog ich fröstelnd die Schultern hoch und stellte mich auf eine quälend lange Nacht ein.
    »Warum verkriechst du dich hier draußen, Tempest?« Ich drehte mich um und sah Mickey im Türrahmen lehnen. Sie trug ein Paar ausgebleichte, löchrige Boyfriend-Jeans und ein weißes Spitzentop, das ihre mokkafarbene Haut bestens zur Geltung brachte.
    »Ich verkrieche mich nicht«, log ich. »Ich brauche nur eine kleine Pause.«
    »Wozu?« Sie überquerte den Balkon und reichte mir einen Softdrink. »Da drinnen tummeln sich ein paar spitzenmäßige Typen - deinen eigenen mit eingerechnet - und du bist lieber hier draußen und hältst einen Grübelplausch mit dem Ozean?«
    »Mark findet mich schon, wenn er will.« Ich hatte immer noch Gewissensbisse wegen Kona, und die Aussicht, meinem Freund unter die Augen zu treten, erschien mir im Moment alles andere als verlockend.
    »Natürlich will er dich sehen - das wollen alle. Schließlich ist das deine Geburtstagsparty.« Mickey legte mir die Hand auf die Schulter, zog sie aber sofort wieder weg, als ich vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Ist es immer noch empfindlich?«, erkundigte sie sich und trat einen Schritt zurück, um das wilde Muster aus lila- und magentafarbenen Schwüngen und Bögen zu betrachten, das nun den größten Teil meines Rückens bedeckte.
    »Eigentlich nicht. Ich habe mich nur noch nicht daran gewöhnt.«
    »Kein Wunder. Aber es ist wirklich wunderschön. Ich habe so etwas noch nie gesehen.« Sie verzog für einen Moment schmollend den Mund. »Ich wünschte nur, du hättest mich mitgenommen, als du es dir hast stechen lassen. Vielleicht hätte ich es dann über mich gebracht, mir auch eines machen zu lassen.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, also beließ ich es bei »Tut mir leid« und einem Nicken.
    »Die Farben finde ich toll. Dieses Magentarot ist echt der Hammer.« Sie beugte sich ein wenig vor und betrachtete den von meinem Neckholder-Top freigegebenen Teil meines Rückens. Ich konnte förmlich sehen, wie sie die Augen zusammenkniff, so wie sie es immer tat, wenn sie etwas austüftelte.
    »Es erinnert mich an den Ozean, weißt du?«
    »Was?« Ich wirbelte herum, um sie anzusehen. »Wie denn das?« Als ich heute Morgen nach Hause gekommen war, hatte ich die Tätowierung fast eine Stunde lang im Spiegel betrachtet, hatte mir von meinem Vater erzählen lassen, dass meine Mutter ein ganz ähnliches Tattoo besessen hatte,

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