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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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nächsten Herzdruckmassage. Ich suchte nach seinem Puls. Nichts.
    Wieder und wieder atmete ich für ihn. Wieder und wieder versuchte ich sein Herz in Gang zu setzen, auch wenn mir der gesunde Menschenverstand sagte, dass er verloren war.
    Dass niemand einen Blitzschlag wie diesen überstehen konnte.
    Dass ich das Unmögliche versuchte.
    Trotzdem hörte ich nicht auf. Ich konnte es nicht, nicht wenn alles in mir danach schrie, dass er lebte.
    Nicht Kona, flehte ich stumm, während mir die Tränen über das Gesicht liefen und ich die nächsten dreißig Stöße ausführte. Nicht, wenn ich schon meine Mutter verloren hatte und womöglich auch noch meinen Dad, meine Brüder und Mark verlieren würde.
    Nicht Kona, der doch nur versucht hatte, mir zu helfen.
    Nicht Kona. Nicht Kona. Nicht Kona. Die Worte waren der Takt in meinem Kopf, während ich arbeitete und immer wieder die gleichen Bewegungen ausführte. Doch allmählich wurde mir schwindlig, die Arme begannen mir wehzutun und meine Muskeln zitterten vor Anstrengung.
    »Nein!« Dieser Schrei kam aus meinem tiefsten Inneren, einem Ort, den ich selbst gerade erst kennen lernte. »Nein, verdammt noch mal!« Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zu retten.
    Ich beugte mich über Kona und wollte abermals meinen Mund auf seinen legen. Ungebremst und unbeachtet tropften ihm meine Tränen ins Gesicht und rollten seine Wangen hinab. In diesem Moment spürte ich seinen sanften Atemzug in meinem Gesicht.
    Es war ein solcher Schock, dass ich ihn zuerst nur anstarren konnte und mit angehaltenem Atem darauf wartete - viel länger als es eigentlich nötig sein sollte -, dass er es wieder tat. Doch das tat er nicht.
    Hatte ich ihn mir nur eingebildet, diesen sanften Lufthauch an meiner Wange? Ich war mir so sicher gewesen ...
    Plötzlich kam mir eine Idee. Sie war so verrückt und abwegig, dass ich mir alle Mühe gab, sie zu ignorieren. Doch nachdem sie sich einmal festgesetzt hatte, gab es kein Zurück mehr.
    Er brauchte Wasser. Keine Luft. Und keine Herzdruckmassage. Wasser! Er hatte nur ein einziges Mal reagiert, nachdem ihn der Blitz getroffen hatte, und zwar, als ihm meine Tränen aufs Gesicht getropft waren.
    Zum ersten Mal, seit ich mit der Herzdruckmassage begonnen hatte, hob ich den Kopf und starrte aufs Wasser, das jetzt kurz vor den Felsen war. Es hätte ebenso gut hundert Meilen weit weg sein können. Der Boden um mich herum bebte immer noch, der Himmel wurde nach wie vor von Blitzen zerrissen. Wie sollte ich Konas wuchtigen Körper zum Wasser hinunterbugsieren, wenn die Welt um mich herum komplett verrückt spielte?
    Es ging nicht, zumindest nicht, ohne zu riskieren, ihn noch schlimmer zu verletzen. Und das hieß ... Ich sah mich um und suchte nach etwas, nach irgendetwas, das ich benutzen konnte. Mein Blick fiel auf den kleinen roten Eimer, den ich vorhin beiseite geworfen hatte, und ich fragte mich, wie viel Wasser Kona wohl brauchte.
    Ehe ich meinen selbstmörderischen Plan überdenken konnte, schnappte ich mir den Eimer und rannte geradewegs zum Wasser. Beim Laufen verschwand der Sand unter meinen Füßen und der Boden wurde mit jedem Schritt steiniger und unebener.
    Die Stimme, die ich vorhin gehört hatte, war merkwürdig abwesend und ihr leise, unerbittliche Forderung endlich verstummt. Ist sie weg?, fragte ich mich misstrauisch.
    Doch der Sturm wütete stärker denn je.
    Kurz vor dem Wasser geriet ich auf dem schwankenden Boden ins Stolpern. Ich fiel, kam wieder auf die Füße, während die Welt um mich herum in Stücke flog, und rannte weiter. Mir blieben nur Minuten, bis Kona endgültig davon gleiten würde - ich wusste nicht, woher ich die Gewissheit nahm, aber die gleiche innere Stimme, die mir eingegeben hatte, dass er Wasser brauchte, sagte mir auch das, und ich glaubte ihr.
    Schließlich erreichte ich das Wasser und schöpfte einen Eimer voll aus den aufgewühlten, schäumenden Fluten. Ich sah dabei geradewegs in die Wellen und hätte fast geschrien, bei dem, was ich dort erblickte.
    Direkt unter der aufgepeitschten Meeresoberfläche starrte mir ein dunkles, unheimliches Gesicht entgegen. Ich schrie auf und wich zurück, konnte aber nicht widerstehen, noch einmal hinzuschauen.
    Doch es war fort. Noch so ein verrücktes Hirngespinst, dachte ich, als ich mich zu den Felsen umdrehte und auf sie zurannte. Oder war doch etwas dort draußen und wartete auf mich? Und auf Kona?
    Die Geschichte wurde mit jeder Sekunde unheimlicher. Und da wunderte sich mein

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