Deep Secrets - Berührung
Rosenkerze, und ich denke an Rebecca. Vielleicht kann Ava mir mehr über sie erzählen.
Ich kann nicht.
Bis zum Abendessen werde ich ausgehungert sein.
Ich verdrehe belustigt die Augen.
Es gefällt mir, wenn du ausgehungert bist.
Dann werde ich versuchen, dich nicht zu enttäuschen. Ich hole dich um acht ab.
Ich stecke mein Handy wieder in meine Handtasche und wähle vom Bürotelefon aus, und prompt werde ich auf Riccos Mailbox umgeleitet. Ich lege auf. Eine Nachricht zu hinterlassen würde bedeuten, dass ich eine respektable Zeit abwarten muss, um erneut anzurufen.
Der Summer auf meinem Schreibtisch ertönt, ich nehme den Anruf entgegen. »Ihr erster Kunde ist da, Ms McMillan«, sagt Mark. »Machen Sie mich stolz.«
Ich bin begeistert. »Das werde ich.«
Er schweigt für einen Herzschlag. »Ich freue mich darauf, in Bezug auf Sie bestätigt zu werden.« Dann ist die Leitung tot und ich stehe auf. Bisher ist dies ein guter Tag.
Am Mittag habe ich einen Verkauf abgeschlossen und einen weiteren potenziellen Verkauf angeleiert. Ich fühle mich gut. Ava hat angerufen und ironischerweise das Diego Maria’s ausgewählt, um sich mit mir zu treffen.
Ich betrete das Restaurant, um sie am selben Tisch zu finden, an dem Chris und ich in der vergangenen Woche gesessen haben.
»Sara!« Sie steht auf. Sie wirkt zierlich und lieb in ihrem schwarzen Hosenanzug, ihr langes dunkles Haar fällt ihr in Wellen über die Schulter. Ich werde in eine Umarmung gezogen und schlussfolgere, dass sie ihre Bekannten gern umarmt, so wie ich auch. Fast verspüre ich so etwas wie Freundschaft, obwohl ich sie kaum kenne.
Wir setzen uns, und Maria erscheint an unserem Tisch. »Willkommen, Señora Sara. Ich sehe, wir haben Sie mit den scharfen Peperoni nicht abgeschreckt.«
»Nein. Das war Chris’ Schuld, nicht Ihre.«
»Ah, nun, ich nehme an, Sie lassen ihn dafür zahlen, dass Sie sich seinetwegen den Mund verbrannt haben.«
Ich lache. »Darauf können Sie wetten.«
Sie klatscht in die Hände. »Exzellent. In diesem Fall bekommen die reizenden Damen Tacos aufs Haus, mit Soße dazu.«
Ava zieht eine Augenbraue hoch. »Ich wittere eine gute Geschichte.«
Schnell berichte ich von meinem letzten Besuch, und wir plaudern unbefangen miteinander. Sie erzählt mir Nachbarschaftstratsch, und ich hoffe auf Pikantes über Rebecca und versuche, die erstbeste Möglichkeit zu ergreifen, das Gespräch in diese Richtung zu lenken.
Ava senkt die Stimme. »Und Diego. Er geht nach Paris, wissen Sie.«
»Ja. Er hat Chris davon erzählt.«
»Er jagt einer Frau nach, einer Austauschstudentin, die er kennengelernt hat und die früher öfter ins Restaurant gekommen ist. Aber sie wollte nur ihren Spaß haben, Sara. Ich habe sie kennengelernt. Ich habe mit ihr gesprochen. Er will ihr einen Antrag machen. Es ist wirklich ziemlich herzzerreißend. Paris macht die Leute so romantisch und töricht.«
Ich denke an Ella, die ich gestern Abend anzurufen versucht habe – erfolglos. »Sie müssen es ihm sagen, Ava.«
»Er wird mich aus dem Restaurant werfen, und ich liebe dieses Lokal.«
Ich blinzle. Sie meint es ernst. Sie wird zulassen, dass diesem Mann das Herz gebrochen wird, und das alles wegen einiger Tacos. Ich muss mit Chris sprechen und feststellen, ob er Einfluss auf Diego nehmen kann.
»Und außerdem«, fügt Ava hinzu, »wer bin ich zu urteilen? Ich dachte, dieser heiße, reiche Typ, mit dem Rebecca sich traf, sei ein Aufreißer und würde sie binnen eines Herzschlags fallen lassen. Ich habe sie vor ihm gewarnt, und sie ist wütend geworden. Ehe ich mich versah, ist sie auf und davon und genießt das süße Leben, während Sie ihren Job machen. Sie können nicht gewinnen, wenn Sie Leute vor der Person warnen, mit der sie sich treffen. Sie können einfach nicht.«
Ich bin sprachlos. Ich habe nie wirklich gedacht, dass dieser reiche Typ existiert. Der Mann in dem Tagebuch ist doch Mark, oder? »Sie haben den Mann kennengelernt, mit dem sie Urlaub macht?«
»Einmal, und es war genug, um festzustellen, was für ein Draufgänger er ist. Ein Aufreißer, und das nicht ohne Grund. Für eine Nacht mit diesem Mann hätte ich getötet. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Frau auf dem Planeten gibt, die das nicht tun würde.«
»Ist er Künstler?«
Sie schüttelt den Kopf. »Ein Investmentanalyst aus New York, den sie kennengelernt hat, als sie für Mark gearbeitet hat. Er ist Marks Freund. Das allein ist ein rotes Tuch. Mark ist so kalt wie Eis und so
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