Deep Secrets - Berührung
erreichen, aber er tut es nicht. Offensichtlich ist er nicht allzu niedergeschmettert wegen meiner Absage, und ich kann nicht umhin zu glauben, dass er meine Demütigung erwartet hat. Ich kann auch nicht ausschließen, dass Mark ihn damit konfrontiert hat.
Wie konnte Chris mich mit Absicht so hereinlegen? Und das hat er getan. Chris ist zu klug, um nicht zu wissen, was er tut, um nicht von der Rivalität zwischen sich und Mark zu wissen, die verdammt offensichtlich ist. Ich bin nur ein Spielstein in seinem Spiel und ärgere mich darüber, wie weh es mir tut. Wie konnte ich zulassen, dass mein kleines Abenteuer zu dieser Katastrophe geworden ist.
Als es endlich acht Uhr ist, werden meine Magenkrämpfe immer schlimmer, und ich sitze immer noch an meinem Schreibtisch.
Was, wenn Chris draußen auf mich wartet?
Was, wenn er es nicht tut?
, wagt eine andere Stimme in meinem Kopf zu flüstern.
Ich bereue meine Entscheidung, das Telefon auszuschalten, statt tatsächlich mit Chris zu reden und klarzumachen, dass es zwischen uns vorbei ist. Richtig. Einfach Schluss machen. Es sollte leicht sein. Stattdessen bin ich zu feige, um mit ihm zu reden, und davon überzeugt, dass ich allem zustimmen werde, was er von mir verlangt. Ich bin einfach zu vernarrt in ihn. Hoffnungslos vernarrt. Nachdem dieses Video mich gedemütigt hat, weigere ich mich einzugestehen, dass es etwas anderes sein könnte.
Um Viertel nach acht erscheint Mark in meiner Tür, ohne Jackett, und seine beiden oberen Hemdknöpfe sind geöffnet. Trotzdem, er schafft es, wie ein königlicher Verführer auszusehen, der Mann, der jeder Mann sein will und den jede Frau haben will. Das heißt, jede Frau außer mir.
Er lehnt sich gegen den Türrahmen. »Ist es nicht Zeit, nach Hause zu gehen, Ms McMillan?«
»Aus Gründen, die ich lieber nicht erörtern würde, habe ich mich heute Abend voll und ganz meiner Arbeit verschrieben.«
Er ignoriert meine Anspielung. »Es gefällt mir nicht, Sie allein hier zurückzulassen.«
»Sie haben Kameras.«
Er lacht, ein seltenes Vorkommnis, und seltsamerweise scheint er in meiner Nähe entspannter zu sein. »Ein Punkt für Sie«, räumt er ein und stößt sich vom Türrahmen ab. »Sie haben Humor, Ms McMillan, und ich kann sehen, dass die Kunden gut auf Sie reagieren. Ich werde Sie Ihrer Arbeit überlassen, aber warum fahren Sie Ihren Wagen nicht nach vorn, sodass Sie nicht allein auf den Parkplatz gehen müssen?«
Taxifahrten fürs Personal nach Verkostungen, Sorgen um meine Sicherheit, Sorgen, dass ich manipuliert werde. Mark ist tough und anspruchsvoll, aber allmählich begreife ich, dass er ein guter Chef ist. Er will mir helfen, in dieser Welt voranzukommen. »Ich habe meinen Wagen nach vorn gefahren, bevor Amanda vor einer Stunde gegangen ist.« Und weil ich wusste, dass Chris dort danach suchen würde.
»Nun denn, ich breche dann mal auf. Aber denken Sie daran, dass die Sicherheitsschlösser automatisch schließen, sobald Sie die Galerie verlassen. Sie kommen nicht wieder hinein.«
»Ja. Ich weiß. Ich werde dafür sorgen, dass ich alles habe, wenn ich die Galerie verlasse.«
»Gut. Sie hatten übrigens exzellente Noten bei Ihren Weinprüfungen. Ich bin beeindruckt.«
»Ich habe das Wochenende darauf verwandt zu lernen.« Und voll auf einen Künstler hereinzufallen, der mir Magenkrämpfe beschert.
»Das merkt man.« Er deutet feixend auf die Blumen, und es ist das erste Mal, dass ich so etwas in seinem Gesicht sehe. »Zumindest hat er einen guten Geschmack, was Blumen betrifft.« Er gibt mir keine Zeit zu reagieren. »Gute Nacht, Ms McMillan.«
»Gute Nacht, Mr Compton.«
Reglos lausche ich auf seine verklingenden Schritte und starre auf die Blumen, die meine Sinne verwirrt und mich den ganzen Tag an Chris erinnert haben. Ich greife nach der Karte und ziehe die Hand wieder zurück. Romantische Kritzeleien auf einer schlichten weißen Karte löschen nicht aus, was er getan hat. Tatsächlich scheinen das Wochenende und die Blumen mehr ein Zeichen dafür zu sein, dass er seine Motive verbirgt. Die Stimmen der Logik und die meines Herzens beginnen in wahrer Gladiatorenmanier miteinander zu ringen.
Aber er hat dich in seine Welt eingelassen. Er hat dir Dinge erzählt, die er anderen Leuten nicht erzählt.
Ich knirsche mit den Zähnen und rufe mir ins Gedächtnis, dass seine Offenheit einen Grund hat: Mike hat seinen Schutzwall durchbrochen. Ich war einfach zur richtigen – oder, in Chris’ Augen – zur
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