Deep Secrets - Berührung
Wandpaneel. Er kennt sich hier aus, und die Leute hier kennen ihn. Das Gefühl einer bösen Vorahnung kehrt mit Macht zurück.
Er drückt die Tür auf und winkt mich herein, hält mich aber am Arm fest, bevor ich eintrete. Sein Blick ist hart, der Kiefer noch angespannter. »Zwei Dinge musst du wissen, Sara. Wir gehen, wenn du gehen willst. Dieser Club gehört Mark.«
Dies muss die Quelle ihrer Rivalität sein. Ich schlucke hörbar. »Ich verstehe.«
»Was sich dir hier offenbart, wird dir nicht gefallen.«
Ich habe diese Worte schon mal von ihm gehört, und sie jetzt wieder zu hören ist meine Bestätigung. Dies ist das Geheimnis, das er gehütet hat, und dieses Wissen erfüllt mich mit Mut. »Das werden wir bald sehen.«
Er starrt mich reglos an, sein Griff um meinen Arm unnachgiebig.
»Du musst mich loslassen, wenn ich hineingehen soll, Chris.« Langsam lockert er seinen Griff, und ich trete ein.
Kühle Luft umgibt mich, als ich in einen Raum komme, wo gedämpfte Scheinwerfer das Innere in einen verführerischen, bernsteinfarbenen Nebel tauchen. Ich nehme wahr, was vor mir ist – es trifft mich wie ein Schlag, und ich greife mir an die Kehle.
Zu meiner Rechten erhebt sich ein Podest mit einem massiven Holzbett; große, silberne Handschellen sind an dem Kopfbrett befestigt. An der Wand daneben ist ein Paneel, das Peitschen, Ketten und verschiedene Dinge zur Schau stellt, die ich noch nie im Leben gesehen habe. Zu meiner Linken ist ein weiteres Podium mit einer Art Brückenbogen und weiteren Handschellen.
Chris tritt hinter mich. Sein Atem ist warm auf meinem Hals, aber er berührt mich nicht. Er deutet auf ein Sofa vor etwas, das aussieht wie ein doppelbettgroßer Bildschirm.
»Wir sind heute als Beobachter hier. Warum nimmst du nicht Platz?«
Ich trete hinter das Ledersofa, umrunde es aber nicht. Ich kralle die Finger in das weiche Material der Rückenlehne und lehne mich darauf, um meine schwachen Knie zu stützen. »Ich werde stehen bleiben.«
Chris tritt neben mich. »Ganz, wie du willst. Du bist im Begriff, einen Gruppenspielraum an einer anderen Stelle der Villa zu beobachten.« Er hebt eine Fernbedienung, die er irgendwo unterwegs ergriffen hat, und der Bildschirm erwacht zum Leben.
Ich keuche auf. Auf einem Podest in der Mitte einer Bühne ist eine maskierte, nackte Frau gefesselt, während Publikum – alle ebenfalls maskiert – dasitzt und zuschaut.
Ein Mann in Lederhosen umkreist sie, und ich vermute, er hält eine Reitgerte in der Hand. Es passt zu einer Beschreibung, an die ich mich aus Rebeccas Tagebuch erinnere, aber sicher bin ich nicht. Er reizt sie, schnippt mit dem ledernen Ende der Gerte gegen ihre Brustwarzen, hin und her. Sie stöhnt, Leidenschaft steht ihr ins Gesicht geschrieben. Vergnügen. Sie empfindet Vergnügen, und zu meinem Entsetzen kann ich spüren, wie mein Körper reagiert, wie sich Hitze in meinem Bauch ausbreitet.
Die Gerte bewegt sich tiefer nach unten, und ich sehe, dass sie abgeflacht ist und lederne Bänder an ihr befestigt sind. Sie liebkost ihren Bauch und die Stelle zwischen ihren Beinen. Er tritt näher an sie heran und reibt das Leder an den Innenseiten des Vs ihrer Schenkel, bevor er an einer ihrer Brustwarzen zieht. Ich bin plötzlich feucht und verlegen und peinlich berührt. Die Frau stöhnt, und der Mann hält inne und wirkt nicht erfreut. Er tritt von ihr weg und berührt sie nicht mehr, weder mit der Hand noch mit der Gerte.
Er geht um sie herum und bleibt hinter ihr stehen. Und dann schlägt er zu meinem Entsetzen hart mit der Gerte zu. Ich zucke zusammen und keuche auf. Er fährt fort, sie zu schlagen, schnell, und oh Gott, er scheint es fest zu tun.
Ich drehe mich zu Chris um. »Er tut ihr weh.«
»Das ist es, was sie ersehnt, und er ist dazu ausgebildet, ihre Grenzen zu kennen. Wenn es zu viel ist, sagt sie ein bestimmtes Wort, und er hört auf.«
Ein Frösteln überläuft mich. Chris weiß bis ins Detail, was hier geschieht.
»Schau zu, Sara.« Es ist ein Befehl, leise und unversöhnlich. »Du musst verstehen, dass Mark dich genau hier haben will.«
Aber hier geht es nicht um Mark. Es geht um Chris, und darum wende ich mich wieder dem Bildschirm zu.
Ein weiterer Mann ist jetzt auf der Bühne, und er hält eine Art Rohrstock in der Hand. Ich schnappe nach Luft, als er die Frau schlägt und sich ihr Körper aufbäumt. »Stopp!«, brülle ich, wirble herum, und Chris’ Arme schließen sich um mich. »Genug. Ich habe genug gesehen.«
Weitere Kostenlose Bücher