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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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falschen Zeit da.
    Aber er hat dich seinen Pateneltern vorgestellt.
    Wie lange ich dort sitze und mit mir selbst kämpfe, weiß ich nicht. Ich fühle mich schwach und zerschlagen, und meine Nerven liegen bloß. Irgendwie raffe ich mich auf und greife nach dem Telefon, versuche, produktiv zu sein. Ungefähr zum zehnten Mal wähle ich Riccos Nummer und hoffe, dass die abendliche Stunde günstig ist, doch ich werde nur wieder auf seinen Anrufbeantworter geleitet. Mmh. Ich frage mich, ob er eine Anruferkennung hat. Ich greife nach meinem Handy und starre auf den schwarzen Bildschirm. Ich habe darauf gebrannt, es einzuschalten, zu sehen, ob Chris geantwortet hat. Warum schert es mich? Er spielt mit meinem Leben und meiner Karriere. Wieder hebt die Logik ihren hässlichen Kopf und sagt pragmatisch, dass ich diesen Weg nun einmal eingeschlagen habe. Ich kann nicht noch einmal losgehen. Ich werde nicht noch einmal losgehen.
    Ich stecke mein Telefon wieder in meine Handtasche und raffe mehrere Bögen Papier mit Notizen zusammen, die ich mir über Rebecca gemacht und in meine Schublade gestopft habe. Auf einem der Zettel steht eine Telefonnummer des Verwalters ihres Wohnhauses. Oder das, wovon ich annehme, dass es ihr altes Wohnhaus ist.
    Ich betrachte das Bürotelefon und erwäge, ihn anzurufen, besinne mich aber eines Besseren. Ich habe meine Kameralektion gelernt. Vergiss nicht, dass Mark der Mann in dem Tagebuch sein kann. Vergiss nicht, dass Rebecca verschwunden ist, und verwandle ihn nicht in einen Helden, weil Chris dich verletzt hat. Meine Rebecca-Nachforschungen muss ich wirklich außerhalb der Galerie anstellen. Das fragliche Gebäude liegt nicht weit entfernt; ich werde morgen in der Mittagspause dort hingehen.
    Immer noch nicht bereit, mich auf den Heimweg in mein leeres Appartement und zu meinen quälenden Gedanken zu machen, gehe ich einen Stapel Akten durch, die Informationen über Leute enthalten, die im vergangenen Jahr in der Galerie etwas gekauft haben. Dreißig Minuten später habe ich sie in der Reihenfolge der besten Verkaufsaussichten abgeheftet und mir zu jeder Notizen gemacht.
    Als es neun Uhr wird, kann ich den unvermeidlichen Gang zu meinem Auto und die Fahrt zu meinem leeren Appartement, das voller Erinnerungen an Chris ist, nicht länger aufschieben. Mit meiner Handtasche über der Schulter und bekleidet mit der Lederjacke, die Chris mir geschenkt hat, halte ich an der Vordertür der Galerie inne. Ich kneife die Augen zusammen und bin unsicher, ob ich mir Sorgen darüber machen soll, ob Chris draußen wartet – oder eben nicht wartet. Vielleicht hat er mir das nicht absichtlich angetan. Vielleicht bin ich zu voreiligen Schlüssen gelangt. Ich verdrehe die Augen über mich selbst, angewidert von meinen Gedanken.
    Ich drücke das Rückgrat durch, trete hinaus in die kühle Abendbrise und versichere mich, dass die Tür hinter mir klickt. Nervös lasse ich den Blick über die Straße wandern, über die Autos in den Parklücken und die Fußgänger, die sich in der Nähe befinden. Ich suche nach Chris, aber ohne Erfolg. Ich bin ein wenig enttäuscht, und der Wind trägt mein bitteres Lachen davon. Da war meine irregeleitete Hoffnung, dass er hier sein würde, dass er um mich kämpfen würde, dass er beweist, dass ich mich in ihm täusche. Ich gehe nach links den Hügel hinauf zu der abgelegenen Stelle, an der ich mein Auto möglichst unauffällig abgestellt habe, und die ganze Zeit schelte ich mich selbst. Du bist so verkorkst, Sara. Du willst ihn noch, nachdem er dich zu einem nicht jugendfreien Videostar gemacht hat.
    Zwei Häuserblocks weiter gehe ich um eine Straßenecke, an der es zuvor lebhaft zuging, die jetzt aber verlassen daliegt. Ich gehe schneller und krame meine Schlüssel heraus. Einen halben Block weiter entdecke ich mein Auto und bleibe wie angewurzelt stehen. Mein Herz rast wie wild in meiner Brust. Neben meinem Auto steht ein eleganter Porsche 911. Ein wildes Flattern verschiedenster Emotionen durchläuft mich. Zu sagen, ich sei hin- und hergerissen, ist eine Untertreibung. Das Flattern in meiner Brust wird zu einem heftigen Pochen, hart und intensiv, und hallt in meinen Ohren wider.
    Irgendwie zwinge ich meine Füße, sich zu bewegen, während ich mich im Geiste wappne, stark zu sein, nicht nachzugeben. Mir keine Schwäche zu gestatten.
    Chris umrundet die Motorhaube seines Wagens und kommt auf mich zu, eine raubtierhafte Zielsicherheit im Gang. Er ist zauberhaft, sein langes Haar

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