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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Professor«, sagte Ellen. »Ich glaube, das verstehen wir beide.«
    Mitch verzog nur den Mund, er dachte nicht daran, sich zu entschuldigen. Als er sich zur Tür wandte, kamen zwei schlaksige Teenager herein.
    »He, das ist ja Lady Justitia«, sagte Tyrell Mann und grinste übers ganze Gesicht. Er stolzierte an Ellen vorbei. »Unser Mann Costello hat Ihnen gestern einen Tritt in Ihren hübschen Hintern verpaßt, Lady Justitia.«
    Ellen borgte sich Brooks' Einstellung. »Da ging's doch nur um die Kaution.«
    »Geben Sie auf, Goldköpfchen«, sagte Tyrell verächtlich. »Sie haben keine Chance.«
    Sie gab keinen Millimeter nach, sah ihm direkt ins Gesicht, stellte sich seinem streitsüchtigen Blick. »Wir werden sehen. Sie wissen ja, wie es heißt – es ist erst vorbei, wenn's vorbei ist.«
    Sie beobachtete genau, ob er darauf reagierte, aber da war nichts. Er verzog verächtlich den Mund. »Sie haben überhaupt nichts gegen den Doc in der Hand.«
    Mitch trat dazwischen, legte eine Hand auf Tyrells Brust und schob ihn zurück. »Du wirst dich der Dame gegenüber respektvoll verhalten.«
    Tyrell starrte ihn wütend an. »Wer bist du, Arschloch?«
    »Tyrell«, sagte Priest und stellte sich zwischen sie, »das ist Polizeichef Holt.«
    »Ein Cop.« Tyrells Gesicht verzog sich angewidert. »Das hätte ich mir denken können.«
    Der andere Junge trat vor, mit dem gekünstelten Lächeln eines Vertreters auf dem Gesicht, und streckte ihm die Hand entgegen. »J. R. Andersen, Chief. Tyrell ist mies drauf. Sie werden ihn entschuldigen müssen.«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte Mitch. »Ich habe jetzt auch keine Zeit. Wir werden uns heute nachmittag ein bißchen unterhalten, Tyrell.«
    »Den Teufel . . .«
    »Wir werden. « Er wandte sich Priest zu. »Ich werde einen Termin für heute nachmittag machen. Jemand wird Sie anrufen.«
    Priest sah resigniert und unglücklich aus. »Können wir's wenigstens hier in meinem Büro machen?«
    »Was denn?« fragte Andersen.
    Mitch nickte, führte Ellen in den Gang hinaus und schloß die Tür hinter ihnen.
    »Ich hasse es, wenn ich ihnen auf die Zehen treten muß«, sagte er, als sie zur Treppe gingen. »Es ist ein gutes Programm, aber es ist auch problematisch. Ich meine, wenn man drüber nachdenkt, was ist schlimmer – unterdurchschnittliche Kinder ohne Gewissen oder begabte Kinder ohne Gewissen? Und versuch mir nicht einzureden, daß Tyrell ein Gewissen hat, das sich hinter all dieser Aggression versteckt. Er ist eine Dynamitstange mit einer sehr kurzen Zündschnur.«
    Die Frage war: Hatte Garrett Wright den Funken geliefert, der einen Akt der Gewalt gegen sie ausgelöst hatte? Ellen ließ sich die Möglichkeiten unterwegs durch den Kopf gehen. Priests Büro lag in der dritten Etage von Cray Hill, einem modrigen alten Gebäude, in dem jedes Stockwerk ein Irrgarten schmaler Gänge und keksschachtelgroßer Büros war. Nicht einmal die senffarbenen Wände konnten den Ort vor seiner Freudlosigkeit bewahren.
    »Man kann nicht bestreiten, daß Tyrell mir die Schuld an Garrett Wrights mißlicher Lage gibt«, sagte Ellen. »Aber in einem hatte der Professor recht – die Cowboys sind nicht die einzigen in Wrights Ecke.«
    »Wir wissen, daß Wright selbst für gestern abend ein Alibi hat«, sagte Mitch. »Nach dem Essen war er mit Costello bis halb elf in dessen Büro. Dann hat Costello ihn nach Hause gefahren.«
    »Nach Hause – nach Lakeside?«
    Mitch erwiderte ihren schockierten Blick mit einem mitfühlenden. »Das gehört wohl zur Show, denke ich. Wenn er ein unschuldiger Mann ist, was sollte ihn dann daran hindern, in seinem eigenen Haus zu wohnen?«
    »Es ist eine herzlose Mißachtung der Gefühle der Kirkwoods«, sagte sie wütend. »Aber, he, wer schert sich schon um die? Tony Costello bestimmt nicht, das garantiere ich dir.«
    Wrights Rückkehr in sein Haus war nicht nur ein Affront gegen die Kirkwoods, sie verdarb auch jede Chance, die sie vielleicht gehabt hatten, Karen Wright umzudrehen.
    »Wright zahlt ihm kein fünfstelliges Honorar, damit er Feingefühl zeigt«, sagte Mitch.
    »Wenn Wright ihm soviel Geld bezahlt, würde ich gern wissen, woher es kommt. Schade, daß wir keinen Grund haben, seine Bankbelege zu beschlagnahmen.« Sie blieb auf dem Absatz stehen, ihre Augen begannen zu strahlen, als ihr ein Licht aufging. »Aber ich glaube, wir können bei der Telefongesellschaft die Aufstellung seiner Gespräche des laufenden Monats beschlagnahmen. Wenn wir die in unsere Finger

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