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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Aussichtsplattform entlang und kramte ein paar Brotkrumen aus der Manteltasche, um einige Tauben zu füttern. Er wirkte dabei sehr fürsorglich, fast liebevoll.
    »Es ist eigentlich verboten, die Tauben zu füttern. Wegen dem Dreck, den sie hinterlassen. Aber ich glaube, das ist den Tauben gar nicht bewusst, also mache ich es trotzdem.« Tucker hielt einen Augenblick inne und schien sich zu konzentrieren. Dann fuhr er fort. »Ich würde Mr Singh auf Mitte Vierzig schätzen, aber genau kann man das nicht sagen. Er hatte schwarze Haare, er war schlank und größer als ich. Ich würde sagen, so etwa einen Meter und achtzig. Er wirkte elegant und vornehm. Seine Haut war dunkel, aber nicht zu dunkel. Fast kam es mir vor, als hätte er etwas von einer Frau, so zart waren seine Gesichtszüge. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen, Mr President.«
    »Damit haben Sie mir und uns schon sehr geholfen, Mr Tucker.«
    »Sie dürfen mich Harold nennen, Mr President. Einfach nur Harold.«
    »Also gut, Harold!«
    Spacy, Admiral Adamski und NSA-Direktor Bob Dreyfus hatten sich unbemerkt zusammengetan und leise etwas besprochen. Spacy hatte etwas auf ein Blatt Papier geschrieben und reichte dies dem Präsidenten. Dessen Augen weiteten sich entsetzt und er hielt sich kurz die Hand vor den Mund, als er die Zeilen las.
    Wahrscheinlich explodiert das Handy in dem Augenblick, wenn Sie die Verbindung unterbrechen. Wenn Sie ihn retten wollen, soll er das Telefon in die Tiefe werfen , stand darauf geschrieben.
    »Darf ich Ihnen auch eine Frage stellen, Mr President«, fragte Tucker unvermittelt und inspizierte jetzt erstmals die vielen Helikopter, die rund um das Empire State Building schwebten.
    »Aber natürlich, Harold«, antwortete George T. Gilles und in seinem Magen verkrampfte sich etwas.
    »Was geht hier eigentlich genau vor? Als das Gebäude evakuiert wurde, habe ich mich geweigert, mitzugehen. Mr Norton, der Sicherheitschef, war so nett und hat meinem Wunsch entsprochen. Die Straßen sind menschenleer, aber ich kann zumindest auf der Fifth Avenue diesen großen Truck sehen, an dem die ganze Zeit die Polizei stand. Überall sind diese Flugzeuge in der Luft, viel mehr als sonst. Irgendjemand möchte das Empire State Building zerstören, oder?«
    Der Präsident zuckte zusammen und blickte sich Hilfe suchend um. Er war nun an dem Punkt angelangt, wo er dem alten Mann die ungeschminkte Wahrheit sagen musste. Zögernd begann er zu sprechen.
    »Harold, Ihr Mr Singh scheint hinter all dem zu stecken. Ich rufe direkt aus dem Weißen Haus an und kann Sie über einen der Hubschrauber sehen, in dem ein Special Agent eine Kamera mitlaufen lässt. Neben mir stehen die wichtigsten Sicherheitsexperten meiner Regierungsmannschaft. Es sind fast alle da, bis auf meinen Vizeminister, der geschäftlich in Neuseeland ist. Die Lage ist sehr, sehr ernst. Wir haben ein Erpresserschreiben bekommen und man droht damit, das Empire State Building in die Luft zu sprengen, wenn wir uns nicht bestimmten Forderungen der Terroristen beugen. Und Sie sind sozusagen die Schüsselfigur in dem wahnsinnigen Spiel. Haben Sie das verstanden, Harold?«
    Die Anwesenden beobachteten auf den Bildschirmen, wie der alte Mann versuchte den Hubschrauber auszumachen, in dem die erwähnte Kamera steckte. Er rückte seine Brille zurecht und kniff die Augen zusammen.
    »Wenn Sie sich leicht nach rechts drehen, kann ich direkt in Ihre Augen sehen, Harold. Es muss ein weißblauer Helikopter vom New York Police Department sein. Alle anderen Helikopter haben Sie ebenfalls im Blick. Sie sind weltweit auf allen Kanälen zu sehen«, ergänzte Gilles.
    Tucker drehte sich langsam in die richtige Richtung, sodass sein Blick nun frontal in die Kamera von Special Agent John D`Allara ging.
    »Ich habe das verstanden, Mr President. Ich bin also die Schlüsselfigur. Und ich, der alte Harold Tucker, muss jetzt irgendetwas machen, was dann als so eine Art Zeichen von den Terroristen gedeutet wird. Habe ich Recht?«
    Der Präsident fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Dann ging er langsam auf einen der Bildschirme zu, sodass er mit seinem Gesicht unmittelbar vor dem Übertragungsbild des alten Mannes stand.
    »So ist es, Harold. Sie sind die Schlüsselfigur. Sobald ich dieses Telefonat beende, wird etwas Schreckliches geschehen. Etwas Unwiderrufliches, was man nicht wieder rückgängig machen kann.«
    Harold Tucker wirkt nun ernst und biss sich auf die Unterlippe. Alle konnten sehen, wie sich sein

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