Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
Vom Netzwerk:
nicht anruft, fliegen unmittelbar nach 15.15 die Trucks unten auf der Straße in die Luft. Uns bleiben also genau noch zwei Minuten, um etwas zu unternehmen. Können Sie den Mann irgendwie vom Dach holen, natürlich ohne das Handy?«
    D`Allara dachte fieberhaft nach, während die Zeit rasend verging. Über Funk bekam er mit, wie die Einsatzkräfte am Boden abrückten und die anscheinend dem Tod geweihten LKW-Fahrer in ihren Kabinen zurückließen. Die Lage schien zu eskalieren, und ihm blieb selber kaum noch genügend Zeit, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen.
    »Negativ, Spacy. Wir kommen da mit dem Heli nicht ran. Ist zu gefährlich, wir würden mit den Rotorblättern an die Außenfassade schlagen. Wir können auch kein Seil ablassen. Außerdem sieht der Kerl auf dem Dach völlig paralysiert aus. Er steht einfach nur da, völlig regungslos. Sieht so aus, als wüsste er, dass es gleich zu Ende ist«, schrie D`Allara in das Mikrofon.
    »Können Sie ihm irgendwie klar machen, dass er das Telefon genau in dem Moment, wenn es klingelt, über die Absperrung wirft? Möglicherweise könnte ihm das noch das Leben retten. Das ist unsere letzte, theoretische Option. Und das ist jetzt, warten Sie, in genau neunzig Sekunden.«
    Der SWAT-Mann sah ebenfalls auf die Uhr und schüttelte den Kopf, weil dies die verrückteste Situation war, in der er jemals gesteckt hatte.
    »Hören Sie Spacy, ich will dreißig Sekunden bevor die Person da unten in die Luft fliegt, hier weg sein, damit uns die Druckwelle nicht selber vom Himmel holt. Bis dahin winke ich ihm wie ein Verrückter und gebe ihm Zeichen. Mein Pilot versucht zeitgleich, über den Außenlautsprecher noch was zu bewirken. Mehr geht nicht«
    »Okay, viel Glück!«, war die Stimme Spacys zu hören. Dann knackte es in der Leitung und die letzte Minute brach an.

KAPITEL 25
11.02., 15.14 Uhr
New York City, Empire State Building
    E s war ein kalter und sonniger Tag und der wohl letzte im Leben von Harold Tucker. Seit gut einer halben Stunde stand der alte Mann wie angewurzelt auf der Aussichtsplattform des Empire State Building und beobachtete die Hubschrauber, die in unmittelbarer Nähe auf seiner Höhe flogen und wie fette Hummeln das Nest umkreisten. Drei von Ihnen hatten die auffällige blauweiße Lackierung mit der Aufschrift NYPD. Alle anderen waren in den unterschiedlichsten Farben bemalt und einer davon trug das Logo von CNN. Fast alle Helikopter hatten die Seitentüren offen und man sah mutige Männer und Frauen, die sich in luftiger Höhe mit einer Kamera über den Schultern in die Anschnallgurte legten, um spektakuläre Aufnahmen vom aktuellen Mittelpunkt des Weltgeschehens zu liefern.
    Es gab kaum einen Fernsehsender, der die Geschehnisse in New York nicht live auf den Bildschirm brachte. Eine Tragödie in New York war der Quotenbringer schlechthin und seit dem 11. September 2001 wussten die Nachrichtenredaktionen, welchen Preis das Material erzielen würde. Im eigenen Land, in Europa und überall dort, wo Menschen zu dieser Zeit vor dem Fernsehgerät saßen, transportierten die laufenden Berichte den möglichen Supergau. Selbst die neue Webcam des Empire State Building war eingeschaltet, obwohl die Verwaltung längst das Gebäude verlassen hatte. Allerdings würde die Webcam in wenigen Sekunden keine Bilder mehr liefern, weil die hohe Zahl der Internetuser den mittlerweile völlig überlasteten Server zum Absturz brachte.
    Über dem Luftraum von Manhattan patrouillierten zwei Kampfjets vom Typ McDonald Douglas F-15. Aus nordwestlicher Richtung war das Dröhnen weiterer Helikopter zu vernehmen, in denen bis an die Zähne bewaffnete Elite-Kampfeinheiten saßen. Unbeeindruckt von dem Trubel um das Wahrzeichen der Stadt starteten und landeten die vielen Tauben, denen die Spitze des Turms mit seinen zahlreichen Winkeln und Erkern eine Heimat in Schwindel erregender Höhe geworden war.
    Harald Tucker ahnte, dass Mr Singh oder wie immer der Mann in Wirklichkeit hieß, nicht mehr kommen würde. Tucker war alt und bereits ziemlich gebrechlich, aber er litt nicht unter Vergesslichkeit oder totaler Senilität. Dass etwas nicht stimmte, war ihm in dem Augenblick klar geworden, als in der letzten halben Stunde die Nachricht von den mysteriösen Trucks nach oben gedrungen war. In Windeseile war das Gebäude geräumt worden und die hauseigenen Sicherheitskräfte wie auch die Beamten vom New York Police Department hatten die Menschen in die Aufzüge gedrängt und zum Verlassen

Weitere Kostenlose Bücher